Langsam gesprochene Nachrichten

22.12.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Biden sieht Freiheitskampf der Ukraine als Teil eines umfassenderen Konflikts

US-Präsident Joe Biden hat dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj bei dessen erster Auslandsreise seit Kriegsbeginn weitere Unterstützung zugesagt. Nach einem Gespräch im Weißen Haus bezeichnete Biden den Freiheitskampf der Ukraine gegen Russland als Teil eines umfassenderen Konflikts. Biden versicherte, an der Seite der Ukraine zu bleiben, solange dies nötig sei, und sagte weitere Militärhilfen zu. Dazu gehöre auch das Patriot-Luftabwehrsystem. Mit Blick auf die Ukraine sagte Biden, er habe NATO und EU noch nie so geeint gesehen. Alle wüssten, was hier in Gefahr sei: die Idee der Souveränität, so Biden. 
 

Selenskyj nennt US-Hilfen Investition in die Demokratie

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Rede im US-Kongress in Washington betont, die US-Hilfen für sein Land seien keine Almosen, sondern eine Investition in die globale Sicherheit und Demokratie. Von den USA forderte er weitere schwere Waffen. Die Unterstützung der USA und der übrigen Verbündeten sei entscheidend für die Verteidigung der Ukraine gegen den brutalen russischen Angriff. Der Ausgang des Krieges werde definieren, in welcher Welt unsere Kinder und Enkelkinder leben würden, er werde die kommenden Generationen prägen. Beim Betreten des Plenarsaals war Selenskyj mit stehenden Ovationen empfangen worden.

 

UN-Sicherheitsrat fordert Ende der Gewalt in Myanmar

In seiner ersten Resolution zu Myanmar überhaupt hat der UN-Sicherheitsrat in New York die Militärjunta des Landes aufgerufen, willkürlich festgenommene Menschen freizulassen. Angriffe auf Zivilisten müssten eingestellt und die Menschenrechte geachtet werden. Eine Freilassung von Gefangenen würde auch der früheren faktischen Regierungschefin Aung San Suu Kyi helfen. Die Friedensnobelpreisträgerin sitzt in einem Gefängnis in Einzelhaft und muss sich wegen immer neuer Vorwürfe vor Gericht verantworten. Weder China noch Russland machten im Weltsicherheitsrat von ihrem Vetorecht Gebrauch, um die Resolution zu verhindern.
 

WHO besorgt über Corona-Lage in China

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich "sehr besorgt" über die verschärfte Corona-Infektionslage in China gezeigt. Es gebe aus der Volksrepublik zunehmende Berichte über schwere Krankheitsverläufe nach Ansteckung mit dem Coronavirus, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Er betonte, die WHO unterstütze China dabei, seine Anstrengungen auf die Impfung der am stärksten durch das Virus gefährdeten Bevölkerungsgruppen zu konzentrieren. China hatte vor gut zwei Wochen nach landesweiten Protesten das Ende seiner umstrittenen Null-COVID-Politik eingeläutet. Seither steigen die Infektionszahlen rasant an.
 

Netanjahu bildet rechts-religiöse Regierung in Israel

Israels designiertem Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu ist die Bildung einer rechts-religiösen Regierungskoalition gelungen. Das teilte der Vorsitzende der rechtskonservativen Likud-Partei Staatspräsident Jizchak Herzog kurz vor Ablauf einer Frist mit. Die neue Regierung muss bis zum 2. Januar vereidigt werden. Sie ist die am weitesten rechts stehende in der Geschichte des Staates Israel. Neben dem Likud sind das rechtsextreme Religiös-Zionistische Bündnis sowie zwei strengreligiöse Parteien in der Koalition vertreten. Netanjahu kehrt damit nach eineinhalb Jahren in der Opposition an die Macht zurück.
 

Umwelthilfe hofft auf klares Urteil zu Schadenersatz bei Luftverschmutzung

Die Deutsche Umwelthilfe erhofft sich ein Grundsatzurteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zum Schadenersatz für Bürger wegen schlechter Luft. Man hoffe, dass sich das Gericht auf die Seite der Verbraucher schlage und es danach noch bessere Instrumente gegen den Staat in der Hand gebe, sagte der Bundesgeschäftsführer der Umwelthilfe, Jürgen Resch. Der EuGH entscheidet an diesem Donnerstag, ob Bürgerinnen und Bürger vom Staat Schadenersatz verlangen können, wenn sie durch schlechte Luft krank geworden sind. Hintergrund ist die Klage eines Mannes aus Paris. Er verlangt vom französischen Staat 21 Millionen Euro Schadenersatz.