Langsam gesprochene Nachrichten

23.09.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Kiew setzt auf ATACMS-Raketen aus den USA

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich optimistisch zu einer möglichen Lieferung amerikanischer Raketen mit höherer Reichweite geäußert. Man rede über verschiedene Arten von Waffen mit höherer Reichweite und Artillerie-Geschütze sowie Luftverteidigungssysteme, sagte Selenskyj bei einem Besuch in der kanadischen Hauptstadt Ottawa. Die Zeitung „Washington Post“ und der US-Sender NBC News berichteten, die US-Regierung werde die von Kiew angeforderten ATACMS-Raketen mit höherer Reichweite gegen den Angreifer Russland in Kürze bereitstellen. Laut „Washington Post“ handelt es sich um eine Variante, die mit umstrittener Streumunition bestückt werden kann.

 

Kanada sagt der Ukraine weitere Hilfe zu

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau hat der Ukraine bei dem Besuch von Präsident Wolodymyr Selenskyj finanzielle Hilfen in Höhe von 650 Millionen kanadische Dollar (rund 453 Millionen Euro) zugesagt. Das über drei Jahre angelegte Hilfspaket umfasse rund 50 gepanzerte Fahrzeuge und die Ausbildung ukrainischer Piloten an F-16-Kampfjets, sagte Trudeau vor dem kanadischen Parlament in Ottawa. Er werde der Ukraine weiterhin „stark und unmissverständlich“ zur Seite stehen. Die nun zugesagte Hilfe kommt zu rund 8,9 Milliarden kanadische Dollar hinzu, die Ottawa bereits geleistet hat.

 

Papst trifft in Marseille Präsident Macron 

Papst Franziskus kommt an diesem Samstag in Marseille mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron zusammen. Themen des Gesprächs seien unter anderem der Krieg in der Ukraine und Migrationsfragen, erklärte der Élysée-Palast in Paris. Macron nimmt am Nachmittag auch an der Abschlussmesse des Papstes mit knapp 60.000 Menschen im Vélodrome von Marseille teil. Das Schicksal der über das Mittelmeer kommenden Migranten steht im Fokus des zweitägigen Papst-Besuchs. Bei einer Gedenkfeier für die zahlreichen im Meer ertrunkenen Flüchtlinge mahnte Franziskus am Freitagabend, die Seenotrettung müsse fortgesetzt werden.

 

Streiks bei US-Autobauern weiten sich aus 

Der historische Streik in der amerikanischen Autoindustrie wird bei zwei der drei großen Autobauer ausgeweitet: Die mächtige Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) rief zum Ausstand in allen 38 Ersatzteilvertriebszentren von General Motors und Stellantis auf. Dort sind die Verhandlungen über höhere Löhne festgefahren. Bei Ford wird dagegen weiter nur in einem Werk gestreikt, da es dort Fortschritte in den Verhandlungen gegeben habe. Zusammen sind die Autobauer die „Big Three“ des Landes. Die Arbeitsniederlegungen hatten vor einer Woche begonnen. Die Gewerkschaft fordert für ihre insgesamt knapp 150.000 Beschäftigen unter anderem Lohnerhöhungen von 36 Prozent über vier Jahre, die Hersteller bieten bislang nur rund die Hälfte. 

 

Angeklagter in 9/11-Prozess für verhandlungsunfähig erklärt

Im Prozess um fünf mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001 in den USA mit fast 3000 Toten ist einer der Angeklagten für verhandlungsunfähig erklärt worden. Der 51-jährige Ramsi bin al-Shibh leidet laut mehreren ärztlichen Gutachten unter einer posttraumatischen Belastungsstörung und einer wahnhaften Störung. Der zuständige Militärrichter auf dem US-Stützpunkt Guantánamo Bay auf Kuba ordnete nun an, den Fall von dem derzeit laufenden 9/11-Vorverfahren gegen die vier anderen Angeklagten abzutrennen. Der Anwalt des Angeklagten erklärte, die psychischen Probleme seines Mandanten seien auf die Folter zurückzuführen, die er in der Zeit von 2002 bis 2006 als Gefangener des US-Auslandsgeheimdienstes CIA durchlitten habe. 

 

Internationale Eingreiftruppe für Haiti wird wahrscheinlicher

Die Pläne für eine internationale Eingreiftruppe im Krisenstaat Haiti nehmen Gestalt an. Nach Angaben des US-Außenministeriums haben mehrere Länder, darunter Jamaika, die Bahamas und Antigua, konkrete Angebote für eine solche Mission gemacht. Die USA würden demnach 100 Millionen Dollar beisteuern. Zuvor hatte Kenia seine Bereitschaft erklärt, eine multinationale Eingreiftruppe mit 1000 Sicherheitskräften anzuführen. Vor der UN-Generalversammlung erneuerte Haitis Interimspremier Ariel Henry seine Bitte um Hilfe. Die Sicherheitslage in seinem Land habe „einen kritischen Tiefpunkt“ erreicht. Kriminelle Banden kontrollieren und terrorisieren weite Teile des bitterarmen Landes.