Langsam gesprochene Nachrichten

23.04.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Selenskyj appelliert an den Widerstandswillen der Ukrainer

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Landsleute zum Widerstand gegen den russischen Angriffskrieg aufgerufen. Die jüngsten Erklärungen des russischen Militärs zeigten, dass der Einmarsch Russlands in die Ukraine nur der Anfang sei, warnte Selenskyj in seiner allabendlichen Videobotschaft. Er reagierte damit auf Aussagen eines Befehlshabers der russischen Armee, der gesagt hatte, Russland erstrebe die vollständige Kontrolle über den Donbass und den Süden der Ukraine von Mariupol bis Odessa. Moskau wolle sich damit eine Landverbindung bis Transnistrien in Moldau schaffen.
 

USA warnen vor chinesischem Militärstützpunkt auf Salomonen

Die USA haben nach der Unterzeichnung eines weitreichenden Sicherheitsabkommens zwischen China und den Salomonen vor der Errichtung eines chinesischen Militärstützpunkts in dem strategisch wichtigen pazifischen Inselstaat gewarnt. Das kürzlich unterzeichnete Abkommen habe "potenziell regionale Sicherheitsauswirkungen" auf die USA und deren Verbündete. Sollte ein Stützpunkt errichtet werden, würde Washington angemessen reagieren. Die Regierung der Salomonen erklärte, es gebe keine entsprechenden Pläne. Die USA hatten sich bereits mehrfach gegen Chinas Expansionsdrang im Pazifik verwahrt.
 

Palästinenser feuern erneut Raketen auf Israel ab

Militante Palästinenser haben wieder Raketen aus dem Gazastreifen in Richtung Israel abgefeuert. Eine Rakete sei auf israelischem Gebiet, eine zweite noch im Gazastreifen niedergegangen, teilte die Armee mit. Israelische Medien berichteten, die Rakete, die Israel erreicht habe, habe keinerlei Schaden angerichtet. Israels Armee reagierte auf den Raketenbeschuss mit Luftangriffen in dem palästinensischen Küstengebiet. Bei Zusammenstößen auf dem Tempelberg in Jerusalem zwischen Steine werfenden Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften waren zuvor mehr als 50 Menschen verletzt worden.
 

Tausende Kommunisten in Kolumbien getötet

Die kolumbianische Justiz geht davon aus, dass Sicherheitskräfte und paramilitärische Gruppen seit den 1980er Jahren mehr als 4600 Mitglieder der kommunistischen Unión Patriótica (UP) getötet haben. Bis 2007 seien zudem mehr als 1100 Parteimitglieder verschwunden, heißt es im Bericht eines Sondertribunals, das den Bürgerkrieg aufarbeiten soll. Während des jahrzehntelangen Kampfes zwischen der linken FARC-Guerilla, staatlichen Kräften und deren Verbündeten wurden insgesamt mehrere Hunderttausend Menschen getötet. 2016 schloss die FARC ein Friedensabkommen mit der Regierung.
 

EU verschärft Regeln für Internetkonzerne

Die Europäische Union will Internetkonzerne zwingen, illegale Inhalte schneller zu löschen. Die Unterhändler von EU-Parlament, Kommission und Mitgliedstaaten einigten sich auf die Regeln für den sogenannten Digital Services Act (DSA). Dem Gesetz zufolge müssen Onlineplattformen innerhalb von 24 Stunden reagieren, wenn sie etwa von Hassrede Kenntnis erhalten. Vermuten sie eine Straftat, die das Leben oder die Sicherheit von Personen bedroht, haben Unternehmen die Behörden einzuschalten. Kritiker fürchten, dass durch den DSA die Meinungsfreiheit eingeschränkt wird, und sprechen von Zensur.
 

Indonesien kündigt Exportstopp für Palmöl an

Indonesien verbietet ab Donnerstag kommender Woche die Ausfuhr von Palmöl und anderen Pflanzenölen. Präsident Joko Widodo sagte in einer Videoansprache, es sei notwendig, im eigenen Land genügend bezahlbares Öl zum Kochen vorzuhalten. Das Exportverbot gelte auf unbestimmte Zeit. In Indonesien ist Palmöl seit November knapp. Damals wuchsen die Exporte wegen gestiegener Weltmarktpreise stark an. Der Ukraine-Krieg hat die Lage weiter verschärft. Palmöl ist das meistgenutzte pflanzliche Öl auf der Welt. Mehr als die Hälfte des globalen Bedarfs kommt bisher aus Indonesien.
 

Karnevalsumzüge in Brasilien zurück

Nach zwei Jahren Pause haben die berühmten Karnevalsumzüge im Sambodrom der brasilianischen Küstenmetropole Rio de Janeiro begonnen. Im vergangenen Jahr fielen die Umzüge der besten Sambaschulen wegen der Corona-Pandemie aus, im Februar dieses Jahres wurden sie aus demselben Grund verschoben. Auch in der größten Stadt Sao Paulo starteten die Umzüge wieder. Der Karneval ist nicht nur ein wichtiges Kulturgut in Brasilien. Offiziellen Angaben zufolge sorgt er für 45.000 Arbeitsplätze. Die Branche hatte unter den Corona-Einschränkungen stark gelitten.