23.05.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Weiter Gefechte zwischen sudanesischen Konfliktparteien
Kurz nach Inkrafttreten der jüngsten Waffenruhe im Sudan berichten Augenzeugen von neuen Kämpfen nördlich der Hauptstadt Khartum. Bewohner meldeten zudem, Kampfflugzeuge hätten den Osten der Metropole bombardiert. Auch in den angrenzenden Städten Omdurman und Bahri war Gefechtslärm zu hören. Die beiden Konfliktparteien, die RSF-Miliz und die Armee, hatten sich am Samstag auf die einwöchige Waffenruhe geeinigt. Das Abkommen sieht unter anderem die Verteilung von Hilfsgütern, die Wiederherstellung grundlegender Dienstleistungen und den Abzug bewaffneter Kämpfer aus Krankenhäusern vor.
Offenbar weitere Festnahmen in "Reichsbürger"-Szene
Laut übereinstimmenden Medienberichten sind deutsche Fahnder erneut gegen sogenannte "Reichsbürger" vorgegangen. Demnach wurden zwei Männer und eine Frau in Baden-Württemberg und Niedersachsen festgenommen. Sie werden der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung beschuldigt, die einen gewaltsamen Umsturz geplant haben soll. Die drei stehen unter Verdacht, Mitstreiter des mutmaßlichen Rädelsführers Heinrich Prinz Reuß zu sein, der vor gut einem halben Jahr festgenommen wurde. "Reichsbürger" und "Selbstverwalter" zweifeln die Legitimität der Bundesrepublik Deutschland an.
BND sieht keine Risse im System Putin
Auch 15 Monate nach Beginn des Angriffs auf die Ukraine gibt es nach Einschätzung des Bundesnachrichtendienstes keine Anzeichen für eine Schwächung von Russlands Präsidenten Wladimir Putin. Das machte der Chef des deutschen Auslandsgeheimdienstes, Bruno Kahl, bei einer Veranstaltung der Bundesakademie für Sicherheitspolitik in Berlin deutlich. Trotz vereinzelter Kritik - etwa an Munitionslieferungen - gebe es keine Anzeichen, dass das System Putin ins Wanken gerate oder implodiere. Durch Rüstung, Munition und Neurekrutierungen sei Russland nach wie vor in der Lage, Krieg zu führen, so Kahl.
Europäische Union verschärft Iran-Sanktionen
Die EU-Außenminister haben wegen anhaltender Verstöße gegen die Menschenrechte das achte Sanktionspaket gegen das Regime im Iran erlassen. Die Strafmaßnahmen richten sich gegen zwei weitere Einrichtungen und fünf Personen, unter anderem den Sprecher der iranischen Polizei. Neu gelistet wird auch eine Einheit der Revolutionsgarden. Das teilte der Rat der EU mit. Die Betroffenen dürfen demnach nicht mehr in die Europäische Union einreisen, ihre Vermögenswerte dort werden eingefroren. Insgesamt sind damit 216 Personen sowie 37 Organisationen und Institutionen aus dem Iran von der EU sanktioniert.
Guter Lebensraum wird klimabedingt kleiner
Einer Studie zufolge könnten bis zum Jahrhundertende ein Drittel aller Menschen außerhalb der sogenannten Klima-Nische leben - und damit in klimatisch schwierigen Regionen. Bei einem Temperaturanstieg von 2,7 Grad auf der Erde, wie er bei der aktuellen Klimapolitik erwartbar sei, läge die Zahl der Betroffenen in dieser Größenordnung. Das ergab eine Untersuchung, die im Fachjournal "Nature Sustainability" erschienen ist. Könnte die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzt werden, wären es nur 14 Prozent. Als Klima-Nische gilt der Temperaturbereich, in dem Menschen wegen günstiger Klimabedingungen bevorzugt siedeln.
Privatmission erreicht ISS
An Bord der Internationalen Raumstation ist eine neue Crew eingetroffen, darunter auch zwei Astronauten aus Saudi-Arabien. Die Krebsforscherin Rayana Barnawi ist damit die erste saudische Frau im Weltall. Nach einem 16-stündigen Flug erreichte sie mit ihrem Landsmann Ali Al-Karini die ISS. Weitere Teilnehmer der vollständig privat organisierten Mission sind die Kommandantin Peggy Whitson und der Unternehmer John Shoffner aus den USA. Die Dragon-Raumkapsel des US-Unternehmens SpaceX war am Sonntag mit einer Falcon-9-Rakete ins All geschossen worden. Das Privatteam soll während des zehntägigen Aufenthalts auf der ISS rund 20 wissenschaftliche Experimente ausführen.