23.06.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Brüsseler EU-Gipfel will ein Zeichen setzen
Die Europäische Union entscheidet an diesem Donnerstag bei einem Gipfel in Brüssel darüber, ob die von Russland angegriffene Ukraine den Status eines EU-Beitrittskandidaten bekommt. Vor den Beratungen der Staats- und Regierungschefs zeichnet sich breite Unterstützung für eine entsprechende Empfehlung der Europäischen Kommission ab. Die Entscheidung muss jedoch von den 27 EU-Staaten einstimmig getroffen werden. Auch die Republik Moldau soll den Kandidatenstatus erhalten. Georgien, das ebenfalls einen Beitrittsantrag gestellt hat, soll hingegen zuvor weitere innenpolitische Reformen angehen.
Erdbebenopfer in Afghanistan erhalten Hilfe
Nach dem verheerenden Erdbeben in Afghanistan ist die Hilfe für die Überlebenden angelaufen. Die Vereinten Nationen brachten nach eigenen Angaben Tonnen an medizinischen Gütern sowie Ärzte in die betroffenen Regionen an der Grenze zu Pakistan. Dringend geboten seien auch die Errichtung von Notunterkünften, Nahrungsmittelhilfe sowie die Bereitstellung von Wasser und sanitären Einrichtungen, hieß es. Die Zahl der Todesopfer wurde von den Behörden zuletzt mit mindestens 1000 angegeben. Helfer hoben für sie Massengräber aus. Hunderte Menschen erlitten Verletzungen.
Macron will mit der Opposition kooperieren
Nach der Schlappe seines Bündnisses bei der Parlamentswahl zeigt sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zuversichtlich, mit der erstarkten Opposition zusammenarbeiten zu können. Es gebe die Bereitschaft, bei wichtigen und dringenden Themen voranzukommen, erklärte Macron. Er hatte in den vergangenen Tagen Vertreter der wichtigsten Parteien zu Einzelgesprächen empfangen. Ziel sei nun, einen Koalitionsvertrag zu schließen oder "Mehrheiten je nach Gesetzestext" zu finden, sagte der Staatschef. Sein Bündnis Ensemble verfügt in der Nationalversammlung künftig nicht mehr über eine absolute Mehrheit.
Polizeichef nach Schulmassaker in Texas suspendiert
Fast einen Monat nach dem Massaker an einer Grundschule im US-Bundesstaat Texas ist der Polizeichef des Schulbezirks bis auf Weiteres beurlaubt worden. Es sei unklar, wann die Ergebnisse der Untersuchungen des Vorfalls vorliegen würden, begründete der Leiter des Schulbezirks von Uvalde, Dal Harrell, die Entscheidung. Ein 18 Jahre alter Schütze hatte Ende Mai an einer Grundschule in der Kleinstadt Uvalde 19 Kinder und zwei Lehrerinnen erschossen. Die Polizei griff erst 75 Minuten später ein und tötete den Täter. Für das zögerliche Verhalten wurde sie heftig kritisiert.
UNICEF bittet um mehr Geld für mangelernährte Kinder
Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF appelliert an die Politik, mehr Geld zur Bekämpfung des Hungers zur Verfügung zu stellen. Fast acht Millionen Kinder unter fünf Jahren in 15 Krisenländern seien vom Tod durch schwere akute Mangelernährung bedroht, mahnte UNICEF Deutschland. Steigende Lebensmittelpreise wegen des Ukraine-Krieges, Dürreperioden und die Auswirkungen der Corona-Pandemie verschärften die Ernährungsunsicherheit bei Kindern weltweit. Am Sonntag beginnt im bayerischen Elmau der Gipfel der sieben führenden Industrienationen (G7). Ein Thema ist der weltweite Hunger.
Maradonas Ärzten wird der Prozess gemacht
In Argentinien müssen sich im Zusammenhang mit dem Tod des Fußball-Idols Diego Maradona acht Mitglieder seines medizinischen Teams wegen fahrlässiger Tötung vor einem Gericht verantworten. Der zuständige Richter gab dem Antrag der Staatsanwaltschaft auf Eröffnung einer Hauptverhandlung statt. Maradona war im November 2020 im Alter von 60 Jahren gestorben. Drei Wochen vor seinem Tod hatte er sich einer Operation am Gehirn unterzogen, die von seinem Leibarzt Leopoldo Luque durchgeführt wurde. Acht Tage danach wurde der ehemalige Spitzensportler aus der Klinik entlassen, wenig später starb er.