23.08.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Estland weist Behauptung im Fall Dugina zurück
Die Behauptung des russischen Geheimdienstes FSB, die angebliche Mörderin der rechtsnationalistischen Journalistin Darja Dugina sei nach Estland geflohen, wird von der Regierung in Tallinn zurückgewiesen. "Wir betrachten dies als eine Provokation der Russischen Föderation", erklärte der estnische Außenminister Urmas Reinsalu wörtlich. Die Tochter des rechtsnationalistischen Ideologen Alexander Dugin galt als Verfechterin des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Die 29-Jährige war in der Nacht zum Sonntag durch einen Sprengsatz an ihrem Auto in Moskau getötet worden.
Die Caritas warnt vor dem Winter in der Ukraine
Der bevorstehende Winter wird für viele Menschen in der Ukraine zu einem ernsten Problem. Bereits in wenigen Wochen könne es in der Ukraine sehr kalt werden, sagte der Ukraine-Experte von Caritas international, Gernot Krauß, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Brennholz, Gas oder Öl zum Heizen seien - wenn überhaupt verfügbar - extrem teuer. "Hinzu kommen die großen Schäden an der Infrastruktur, etwa an den Fernwärmeleitungen oder auch an den einzelnen Wohnungen." Derzeit sei völlig unklar, wie die Menschen, darunter viele Binnenflüchtlinge, die kalten Monate überstehen sollen.
Scholz beschwört Energiepartnerschaft mit Kanada
Deutschland und Kanada wollen künftig im Energiesektor enger zusammenarbeiten. Der kanadische Ministerpräsident Justin Trudeau sagte nach einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz in Montreal die Prüfung von Flüssiggas-Lieferungen zu. Der deutsche Regierungschef betonte, das nordamerikanische Land werde auch bei der Produktion grünen Wasserstoffs eine zentrale Rolle spielen. Die Autokonzerne Mercedes-Benz und Volkswagen möchten in Kanada zudem Rohstoffe für die Batterieproduktion beziehen.
In Mexiko wurde ein weiterer Journalist ermordet
In der südmexikanischen Stadt Chilpancingo ist der Journalist Fredid Román auf offener Straße erschossen worden. Er wurde vor seinem Haus im Auto von einem Motorrad aus getötet. Román arbeitete mehr als 35 Jahre als Journalist, war Gründer der Wochenzeitung "La Realidad" und Kolumnist mehrerer lokaler Medien. Er ist der 15. Journalist, der in diesem Jahr in Mexiko gewaltsam getötet wurde. Im Bundesstaat Guerrero werden ganze Regionen von der organisierten Kriminalität kontrolliert, die oft mit Beamten und Polizisten zusammenarbeitet.
Donald Trump will Ermittler ausbremsen
Nach der Durchsuchung seines Anwesens in Florida durch die Bundespolizei FBI will der ehemalige US-Präsident Donald Trump die Einsetzung eines neutralen Sonderbeauftragten erreichen. Dieser solle die bei dem Einsatz vor zwei Wochen sichergestellten Dokumente aus Trumps Regierungszeit einsehen. Zugleich solle die Prüfung durch staatliche Ermittler bis dahin eingestellt werden, fordern die Anwälte des 76-Jährigen in einer Klageschrift. Trump wirft der Regierung seines Nachfolgers Joe Biden vor, die Justiz zu instrumentalisieren, um ihn an einer möglichen erneuten Präsidentschaftskandidatur 2024 zu hindern.
Schweiz meldet massiven Gletscherschwund
Die Gletscher in der Schweiz haben zwischen 1931 und 2016 die Hälfte ihres Volumens verloren. Das geht aus einer neuen Studie hervor, die Wissenschaftler der ETH Zürich und der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft erstellten. Sie glichen mehr als 20.000 historische Bilder mit aktuelleren Messungen ab. Der Vergleich zeige deutlich, dass es einen "markanten Gletscherschwund" gegeben habe. Seit 2016 beschleunigte sich der Eisverlust sogar noch. Laut Daten des Gletschermessnetzes Glamos schrumpfte das Volumen in den vergangenen sechs Jahren um weitere zwölf Prozent.