23.08.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Kabinett berät über schnellere Einbürgerung
Die Bundesregierung will an diesem Mittwoch Regeln für eine schnellere Einbürgerung in Deutschland auf den Weg bringen. Das Kabinett entscheidet über den entsprechenden Gesetzentwurf von Innenministerin Nancy Faeser (SPD). Künftig soll die Wartezeit von acht auf fünf Jahre verkürzt werden. Auch eine doppelte Staatsbürgerschaft ist grundsätzlich möglich. Ausdrücklich ausgeschlossen wird die Einbürgerung für Menschen, die aus antisemitischen oder rassistischen Motiven Straftaten begangen haben.
Kabinett bringt Selbstbestimmungsgesetz auf den Weg
Das Bundeskabinett will an diesem Mittwoch auch das sogenannte Selbstbestimmungsgesetz beschließen. Künftig soll jeder Mensch in Deutschland sein Geschlecht und seinen Vornamen selbst festlegen und in einem einfachen Verfahren beim Standesamt ändern können. Die Änderung würde nach drei Monaten Bedenkzeit wirksam. Eine erneute Änderung wäre frühestens nach einem Jahr möglich. Bislang verlangte psychologische Gutachten entfallen. Das Gesetz richtet sich laut Familien- und Justizministerium an transgeschlechtliche, intergeschlechtliche und nicht-binäre Menschen.
Russland fängt ukrainische Drohnen ab
Moskau ist in der Nacht erneut Angriffsziel von mutmaßlich ukrainischen Drohnen geworden. Drei der unbemannten Flugobjekte seien in der Hauptstadtregion abgeschossen worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Die Trümmer einer der abgefangenen Drohnen hätten ein Gebäude im Zentrum Moskaus beschädigt, die beiden anderen seien von Luftabwehrsystemen westlich der russischen Hauptstadt abgeschossen worden. Wegen des Angriffs hätten die Moskauer Airports erneut vorübergehend den Flugverkehr eingestellt, meldete die russische Nachrichtenagentur TASS. Die Flughäfen waren bereits in den vergangenen Tagen wiederholt wegen ukrainischer Drohnenangriffe geschlossen worden.
Spaniens Oppositionsführer soll Regierung bilden
Gut vier Wochen nach der Parlamentswahl in Spanien hat König Felipe VI. den Konservativen Alberto Núñez Feijóo als künftigen Premier nominiert. Dessen Partei PP ist im neugewählten Parlament in Madrid die stärkste Kraft. Feijóo hat aber keine eigene Mehrheit. Er setzt auf die Unterstützung durch die rechtsextreme Vox, benötigt darüber hinaus aber noch weitere Stimmen. Der bisher regierende Sozialist Pedro Sanchez rechnet sich ebenfalls Chancen aus. Sollte keiner der Kandidaten eine Mehrheit hinter sich bringen, droht Spanien, das gerade die EU-Ratspräsidentschaft innehat, eine monatelange politische Hängepartie.
Wahlen in Simbabwe
Überschattet von Repressionen finden in Simbabwe Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt. Staatsoberhaupt Emmerson Mnangagwa von der seit Jahrzehnten regierenden ZANU-PF stellt sich zur Wiederwahl. Herausforderer ist der 45-jährige Oppositionsführer Nelson Chamisa von der Bürgerkoalition für den Wandel (CCC). Beobachter befürchten Manipulationen und rechnen mit einer Wiederwahl Mnangagwas. Der mittlerweile 80-Jährige ist seit 2017 in Simbabwe an der Macht. Die Abstimmung in dem südafrikanischen Land findet laut Amnesty International im Kontext von systematischen Menschenrechtsverstößen und einer Kriminalisierung kritischer Stimmen statt.
Rettung nach Seilbahnunglück
Im Nordwesten Pakistans ist der dramatische Rettungseinsatz an einer havarierten Seilbahn am Dienstagabend erfolgreich beendet worden. Alle acht Insassen konnten aus 350 Metern Höhe befreit werden. Zwei der drei Seile, an denen die Gondel hing, waren gerissen. Die sechs Schüler und zwei jungen Erwachsenen an Bord mussten stundenlang ausharren, bis sie per Hubschrauber und Seilrutsche in Sicherheit gebracht werden konnten. In den bergigen Regionen Pakistans sind Seilbahnen oft die einzige Möglichkeit, um entlegene Dörfer zu erreichen.