Langsam gesprochene Nachrichten

23.09.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Ostukraine soll über Beitritt zu Russland abstimmen

In der Ostukraine sollen in vier weitgehend von der russischen Armee besetzten Gebieten ab diesem Freitag Scheinreferenden über den Beitritt zu Russland abgehalten werden. Die völkerrechtswidrigen Abstimmungen, die vom 23. bis 27. September laufen sollen, wurden erst diese Woche angekündigt. Russland will mithilfe der Ergebnisse eine Einverleibung der von kremltreuen Separatisten besetzten Gebiete rechtfertigen. Weder die Ukraine noch die internationale Gemeinschaft werden die Abstimmungen unter Kriegsrecht und Missachtung demokratischer Prinzipien anerkennen.
 

Neue europäische Gemeinschaft nimmt Gestalt an

Die von Frankreich vorangetriebene neue europäische Gemeinschaft soll beim ersten Treffen Anfang Oktober 44 Länder zusammenbringen. Neben den 27 EU-Mitgliedern sind das 17 weitere europäische Staaten, darunter die Ukraine, die Türkei, Großbritannien und die Schweiz sowie Norwegen, Island, Armenien, Aserbaidschan und mehrere Westbalkanstaaten. Beim Treffen in Prag sollen die Staats- und Regierungschefs unter anderem über Frieden und Sicherheit, Energie und Klima, die wirtschaftliche Lage sowie Migration sprechen.
 

Zahlreiche Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken

Beim Untergang eines Flüchtlingsbootes vor der syrischen Küste sind mindestens 34 Menschen ertrunken. Ihre Leichen wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Damaskus in der Nähe der Hafenstadt Tartus geborgen. Vor der griechischen Insel Leros werden nach dem Kentern eines Flüchtlingsbootes mit mehr als 50 Menschen an Bord noch immer sechs Insassen vermisst, teilte die Küstenwache mit. Im italienischen Hafen von Messina konnten dagegen nach vielen Tagen des Ausharrens mehr als 400 Flüchtlinge das Rettungsschiff Open Arms Uno verlassen und an Land gehen.
 

Isländische Polizei vereitelt Terroranschlag

In Island sollen vier Männer Terroranschläge vorbereitet haben. Nach Polizeiangaben fanden die Ermittler an mehreren Orten zahlreiche Waffen und viel Munition. Über die Motive der Verdächtigen ist noch nichts bekannt, aber möglicherweise wollten sie Attentate auf das Parlament und die Polizei verüben. Zwei der Männer befinden sich in Untersuchungshaft, zwei wurden wieder freigelassen. Den Angaben zufolge ist es das erste Mal, dass die isländische Polizei einen Terroranschlag verhindert. Island gilt als "friedlichstes Land der Welt" mit einer sehr niedrigen Kriminalitätsrate.
 

Weltweite Proteste von "Fridays for Future"

Die Klimaschutzbewegung "Fridays for Future" hat zu einem internationalen "Klimastreik" aufgerufen. Allein in Deutschland sollen an diesem Freitag Kundgebungen in mehr als 250 Städten stattfinden. Größere Demonstrationen sind unter anderem in Hamburg, Köln und Berlin angekündigt. Eine zentrale Forderung ist die Einrichtung eines staatlichen Sondervermögens für Klimaschutz in Höhe von hundert Milliarden Euro, das nach dem Vorbild des neu angelegten Sonderfonds für die Bundeswehr konzipiert ist. Außerdem warnt "Fridays for Future" davor, soziale Sicherheit und Klimaschutz gegeneinander auszuspielen.
 

Welthungerhilfe kritisiert mangelnde Unterstützung für Pakistan

Die Welthungerhilfe fordert nach den jüngsten Überschwemmungen in Pakistan mehr internationale Hilfe für das Land. Die Landesdirektorin der Hilfsorganisation, Aisha Jamshed, zeigte sich in einem Gastbeitrag für den "Kölner Stadt-Anzeiger" besorgt über die "geringe internationale Aufmerksamkeit und Unterstützung zur Bewältigung der Flutfolgen". Das gigantische Ausmaß der Überschwemmungen sei auch auf den Klimawandel zurückzuführen, zu dem Pakistan aber selbst kaum beitrage, so Jamshed. Von den Rekordfluten Mitte September sind laut Welthungerhilfe noch 33 Millionen Einwohner betroffen, 1500 Menschen kamen ums Leben.
 

Boeing muss 200 Millionen Dollar Strafe wegen Täuschung zahlen

Die US-Börsenaufsicht SEC hat gegen den Flugzeugbauer Boeing eine Strafe in Höhe von 200 Millionen Dollar verhängt. Der Konzern soll Investoren über die Sicherheit des Flugzeugtyps 737 Max getäuscht haben. Ernsthafte Sicherheitsbedenken seien bekannt gewesen, aber nicht an die Öffentlichkeit weitergegeben worden, heißt es von Seiten der SEC. Bei zwei Abstürzen von 737-Max-Maschinen waren 2018 und 2019 insgesamt 346 Menschen gestorben. Wie sich später herausstellte, hatte unter anderem die mangelhafte Ausbildung der Piloten mit einem Flugassistenzsystem zu den Unglücken geführt.