23.10.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Montag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Biden hofft auf anhaltende Hilfen für Gazastreifen
Nach einem Telefonat von US-Präsident Joe Biden mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hofft Washington auf regelmäßige Hilfslieferungen für die palästinensischen Zivilisten im Gazastreifen. Biden und Netanjahu hätten bekräftigt, dass es jetzt einen „kontinuierlichen Fluss dieser entscheidenden Hilfe nach Gaza geben wird“, teilte das Weiße Haus mit. Die Hilfe für die notleidende Bevölkerung in dem Küstenstreifen war am Samstag angelaufen – nach zwei Wochen kompletter Grenzschließung nach dem verheerenden Terrorüberfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober. Über den ägyptischen Grenzübergang Rafah brachten bislang 34 Lastwagen Hilfsgüter.
US-Präsident spricht mit Verbündeten über Nahost-Krieg
US-Präsident Joe Biden hat mit verbündeten Staats- und Regierungschefs über den Krieg zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas gesprochen. Wie das Weiße Haus in Washington bekanntgab, telefonierte Biden mit Bundeskanzler Olaf Scholz, dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau, dem britischen Regierungschef Rishi Sunak, Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron. Die Verbündeten hätten ihre Unterstützung für Israel und sein Recht bekräftigt, sich gegen Terrorismus zu verteidigen, teilte das Weiße Haus weiter mit. Zugleich hätten sie die Einhaltung des humanitären Völkerrechts, einschließlich des Schutzes der Zivilbevölkerung, gefordert.
Ex-Botschafter Stein erinnert an Zweistaatenlösung
Israels früherer Botschafter in Deutschland, Shimon Stein, plädiert für eine Wiederbelebung der Idee einer Zweistaatenlösung mit den Palästinensern. „Sie ist momentan in weiter Ferne. Aber sie muss im Auge behalten werden“, sagte Stein dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die gegenwärtige israelische Regierung habe dies von ihrer Tagesordnung gestrichen. Das sei ein Fehler. Zunächst allerdings sei es das Ziel, die militärische Bedrohung aus dem Gazastreifen zu eliminieren. Der ehemalige Diplomat geht von einem „relativ langen“ Krieg Israels gegen die Terrororganisation Hamas aus. Die Hamas habe seit Jahren unter Gaza-Stadt ein riesiges Tunnelsystem errichtet.
Selenskyj mahnt Fortschritte an der Front an
Das stetige Vorrücken ukrainischer Truppen zur Befreiung des Landes aus russischer Hand ist nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj immens wichtig. Die Ukraine brauche täglich Ergebnisse, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Ob nur um einen Kilometer, ob nur um 500 Meter, aber es müsse jeden Tag vorwärts gehen. Die Gefechte um Awdijiwka und Marjinka nahe der ostukrainischen Großstadt Donezk sind nach den Worten des Präsidenten aktuell besonders hart. Das ukrainische Innenministerium nannte unterdessen neue Opferzahlen zu dem russischen Raketenangriff auf ein Postverteilzentrum in der Region Charkiw vom Samstagabend. Mindestens sechs Menschen seien getötet und 17 weitere verletzt worden.
Stichwahl entscheidet über Argentiniens künftigen Staatschef
Die Präsidentenwahl in Argentinien wird in einer Stichwahl zwischen dem amtierenden Wirtschaftsminister Sergio Massa und dem rechtslibertären Populisten Javier Milei entschieden. In der ersten Runde am Sonntag kam Massa nach Auszählung von drei Viertel aller Stimmen überraschend auf 35,9 Prozent. Milei, der in Umfragen geführt hatte, erhielt 30,5 Prozent. Massa war für das Mitte-links-gerichtete Regierungslager angetreten. Für viele Argentinier verkörpert hingegen der ultraliberale Ökonom Milei die Hoffnung auf einen Aufschwung. Die zweitgrößte Volkswirtschaft Südamerikas steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise: Die Inflationsrate liegt bei 138 Prozent, rund 40 Prozent der Menschen leben unter der Armutsgrenze.
Mehr als 1400 Migranten erreichen Kanaren
Von Freitagabend bis Sonntag haben nach Angaben von Rettungsdiensten insgesamt 1457 Menschen Küsten der Kanarischen Inseln erreicht. Unter anderem kamen 321 Menschen mit einem Holzboot an der Insel El Hierro an. Wie die spanischen Behörden mitteilten, stammen die Migranten aus südlich der Sahara gelegenen Ländern. Nach jüngsten Zahlen des Innenministeriums in Madrid haben zwischen dem 1. Januar und dem 15. Oktober 23.537 Migranten die Inselgruppe vor der Westküste Nordafrikas erreicht. Das sind 80 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.