23.11.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko warnt vor schwerem Winter
Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, sieht seine Stadt vor schweren Monaten: "Das ist der schlimmste Winter seit dem Zweiten Weltkrieg", sagte er der "Bild"-Zeitung. Man müsse auf das "schlimmste Szenario" von flächendeckenden Stromausfällen bei tiefen Temperaturen vorbereitet sein. Klitschko warf dem russischen Staatschef Wladimir Putin vor, durch Angriffe auf die zivile Infrastruktur die Ukrainer zur Flucht aus Kiew treiben zu wollen. Er bat Deutschland, neben Waffen zur Verteidigung dringend auch Generatoren, Schutzkleidung und humanitäre Güter zu schicken.
Ukraine richtet landesweit tausende Notfallzentren ein
Die Ukraine stellt im ganzen Land Notzentren zur Versorgung der Bevölkerung auf. Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete die Versorgungsstationen, in denen Strom, Wärme, Wasser, Internet, Telefon und Medizin kostenfrei zur Verfügung stehen, als "Unbesiegbarkeitszentren". In seiner abendlichen Videoansprache sagte er, es seien bereits mehr als 4000 Zentren eingerichtet, weitere seien geplant. Die lokalen Behörden sollten darüber informieren, "wo man im Falle eines längeren Stromausfalls Unterstützung finden kann". Auch Unternehmen seien gebeten, Räume oder Hilfen zur Verfügung zu stellen.
Schlagabtausch über Regierungspolitik im Bundestag
Im Bundestag wird an diesem Mittwoch ein Schlagabtausch über die Regierungspolitik von Kanzler Olaf Scholz und seiner Ampel-Koalition in der Energiekrise erwartet. Anlass ist die Debatte über den Haushalt des Kanzleramtes. Die vierstündige Generalaussprache ist traditionell der Höhepunkt der Haushaltsberatungen im Parlament. Dabei werden Scholz (SPD) und Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU) das Wort ergreifen. Im Fokus dürften die Bemühungen der Ampel stehen, die hohen Energiepreise für die Bürger abzufedern - aber auch etwa der am Dienstag verkündete Kompromiss zum Bürgergeld.
Bolsonaro ficht Wahlergebnis an
Mehr als drei Wochen nach der Präsidentschaftswahl in Brasilien hat der abgewählte Präsident Jair Bolsonaro eine Beschwerde gegen das Wahlergebnis eingelegt. Bolsonaros Liberale Partei (PL) machte geltend, dass "Fehlfunktionen" von Maschinen Bolsonaros Wiederwahl verhindert hätten und Bolsonaro mit 51,05 Prozent der eigentliche Wahlsieger wäre. Laut dem offiziellen Ergebnis war er in der Stichwahl nur auf 49,1 Prozent gekommen. Der linksgerichtete Politiker Luiz Inácio Lula da Silva gewann die Wahl knapp mit 50,9 Prozent.
Oberstes US-Gericht: Trump muss Steuerunterlagen an Kongress geben
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump ist mit dem Versuch gescheitert, dem Kongress seine Steuerunterlagen der Jahre 2015 bis 2020 vorzuenthalten. Das Oberste Gericht der USA, der Supreme Court, urteilte, der 76-jährige Republikaner müsse dem für Steuerpolitik zuständigen Ausschuss des Parlaments die entsprechenden Dokumente aushändigen. Trump hatte sich als einziger Präsident seit Richard Nixon geweigert, seine Steuererklärung öffentlich zu machen. Kritiker vermuten, der Immobilienunternehmer habe etwas zu verbergen. Zeitungsberichten zufolge hat Trump jahrelang keine oder nur sehr wenig Steuern gezahlt.
Viele Tote bei zwei Busunglücken in Nigeria
Bei einem Busunglück im Nordosten Nigerias sind mindestens 37 Menschen ums Leben gekommen. Wie die Verkehrssicherheitsbehörde im Bundesstaat Borno mitteilte, waren am Dienstag zwei Linienbusse frontal zusammengestoßen und in Flammen aufgegangen. Der Unfall ereignete sich in der Nähe des Dorfes Jakana, etwa 35 Kilometer außerhalb von Maiduguri, der Hauptstadt des Bundesstaates. Ursachen waren den Angaben zufolge ein geplatzter Reifen und überhöhte Geschwindigkeit. Zuvor waren laut Medienberichten bei einem weiteren Busunfall in der nigerianischen Hauptstadt Abuja 17 Menschen ums Leben gekommen.