23.12.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
U-Haft für die frühere EU-Parlamentsvizepräsidentin Kaili verlängert
Die ehemalige Vize-Präsidentin des Europa-Parlaments, Eva Kaili, die in Verbindung mit der Affäre um mutmaßliche Korruption im Europäischen Parlament inhaftiert ist, bleibt einen weiteren Monat in Untersuchungshaft. Das entschied ein belgisches Gericht. Sie kann innerhalb von 24 Stunden Einspruch einlegen. Kaili steht im Verdacht, von Katar Geld bekommen zu haben, um das Parlament im Sinne des arabischen Staates zu beeinflussen. Die Griechin wurde am 13. Dezember von ihrem Amt als Vizepräsidentin des Parlaments abgesetzt. Kaili wie auch das Emirat weisen die Vorwürfe zurück.
US-Senat billigt Haushaltsentwurf mit Ukraine-Hilfe
Der US-Senat hat mit parteiübergreifender Mehrheit einem Haushaltsentwurf zugestimmt, der auch milliardenschwere Hilfen für die Ukraine vorsieht. Für das Gesetz stimmten 68 Senatoren, dagegen 29. Der Etat soll umgerechnet 1600 Milliarden US-Dollar umfassen, die Hälfte davon entfällt auf Verteidigungsausgaben. Für die Ukraine sind Hilfen in Höhe von fast 45 Milliarden US-Dollar vorgesehen. Eine Zustimmung des Repräsentantenhauses, der zweiten Parlamentskammer, zu dem Haushaltsentwurf gilt als wahrscheinlich. Der Haushalt soll die US-Regierungsgeschäfte bis September nächsten Jahres finanzieren.
Zehntausende „Wagner“-Söldner kämpfen in Ukraine
Nach Schätzungen der US-Regierung sind derzeit rund 50.000 Kämpfer der russischen Söldnermiliz „Gruppe Wagner“ in der Ukraine stationiert. Darunter seien rund 40.000 Ex-Strafgefangene aus russischen Haftanstalten, sagte der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses John Kirby. Für ihren Kriegseinsatz hätten die „Wagner“-Söldner Waffen aus Nordkorea erhalten. Die Menge an Material sei aber nicht ausreichend, um die Dynamik auf dem Schlachtfeld zu verändern. Der Putin-Vertraute und Chef der „Wagner-Gruppe“, Jewgeni Prigoschin, wies die Angaben als Tratsch und Spekulationen zurück.
EU hält sämtliche Gelder aus Kohäsionsfonds für Ungarn zurück
Im Streit mit Ungarn um Verstöße gegen Rechtsstaatsprinzipen hält die EU-Kommission sämtliche Gelder aus Kohäsionsfonds für das osteuropäische Land zurück. Es würden 22 Milliarden Euro eingefroren, bis Budapest alle Bedingungen erfülle, teilte die Behörde mit. Die EU-Mitgliedsstaaten hatten am 12. Dezember bereits entschieden, 6,3 Milliarden der 22 Milliarden Euro zu blockieren. Das Geld ist für die Angleichung der Lebensverhältnisse in den Jahren 2023 bis 2027 bestimmt. Die EU-Kommission hatte Ungarn einen Katalog von Anforderungen geschickt, die es erfüllen muss, bevor das Geld fließt.
Rebellengruppen in Mali kündigen wichtigen Friedensvertrag vorerst auf
In Mali haben Gruppen von Aufständischen einen wichtigen Friedensvertrag aus dem Jahr 2015 vorerst aufgekündigt. Der Vertrag werde einseitig so lange ausgesetzt, „bis ein Treffen mit internationaler Vermittlung auf neutralem Boden“ über die Zukunft des Abkommens abgehalten werde, erklärte das Bündnis Koordination der Bewegungen des Azawad (CMA) am Donnerstag. Der regierenden Militärjunta fehle „der politische Wille“ zu einer Umsetzung des Abkommens. Das Abkommen von Algier gilt als wichtiges Instrument auf dem Weg zur Stabilisierung Malis, das aber immer tiefer in die Krise rutscht.
Erste Biontech-Impfdosen aus Deutschland in China angekommen
Die ersten Coronavirus-Impfdosen von Biontech aus Deutschland sind in der deutschen Botschaft in Peking angekommen. Man hoffe, dass die ersten Dosen „so bald wie möglich“ ausgegeben werden könnten, sagte ein Sprecher der Botschaft. Die Regierung in Peking hatte die Bundesregierung zuvor darüber unterrichtet, dass deutsche Bürger, die in China leben, mit dem Biontech-Vakzin geimpft oder geboostert werden könnten. Es ist die erste Freigabe dieser Art für einen westlichen Corona-Impfstoff. Derzeit leben rund 20.000 Deutsche in China. Die Erlaubnis der Behörden bezieht sich nur auf Deutsche.
Wintersturm bedroht weite Teile der USA
Ein arktisches Sturmtief bringt über die Weihnachtstage drastische Temperaturstürze und extreme Kälte in die USA. Der Nationale Wetterdienst NWS warnt vor heftigem Schneefall, Sturm und Temperaturen von bis zu minus 50 Grad in einigen Regionen. Es könne zu Schäden an der Infrastruktur sowie massiven Störungen im Flug- und Straßenverkehr kommen. Nach Schätzungen könnten rund 90 Millionen Menschen in 37 US-Bundesstaaten von dem eisigen Winterwetter betroffen sein. Auch Staaten im Süden der Vereinigten Staaten müssen mit strengem Frost rechnen. Präsident Joe Biden rief die Menschen dazu auf, die Gefahr ernst zu nehmen.