23.12.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
UN-Sicherheitsrat einigt sich auf Gaza-Resolution
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat verlangt, die humanitäre Hilfe für rund zwei Millionen Notleidende im Gazastreifen aufzustocken. In einer Resolution werden alle Seiten im Krieg zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas aufgefordert, die „sichere und ungehinderte Lieferung“ von Hilfsgütern möglich zu machen. Dafür müssten „alle verfügbaren Zugangs- und Verkehrswege“ genutzt werden. Die Forderung nach einer Waffenruhe findet sich in dem Kompromiss-Text nicht. Zuvor war eine Abstimmung wegen des drohenden Einspruchs der USA mehrfach verschoben worden. Auslöser des Krieges war ein Großangriff der Hamas auf Israel im Oktober. Die Hamas wird von zahlreichen Staaten als Terrororganisation eingestuft.
Trauer und Entsetzen nach Schusswaffenangriff in Prag
Nach der Bluttat an der Prager Karls-Universität hat die tschechische Regierung für diesen Samstag eine eintägige Staatstrauer ausgerufen. Geplant ist auch ein Gottesdienst im Veitsdom. Vor der Hochschule nahe der berühmten Karlsbrücke entzündeten Trauernde Hunderte Kerzen. Ein Student hatte am Donnerstag im Hauptgebäude der Philosophischen Fakultät das Feuer eröffnet und mindestens 14 Menschen getötet; mehr als 20 wurden verletzt. Der Schütze habe sich mutmaßlich selbst erschossen, teilte die Polizei mit. Vor der Bluttat soll der 24-Jährige bereits seinen Vater in einem Vorort der Hauptstadt getötet haben. Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gibt es weiterhin nicht.
Frankreich meldet Festnahme von Terrorverdächtigen
Bei einem Anti-Terror-Einsatz im Nordosten Frankreichs haben Einsatzkräfte fünf Menschen festgenommen. Die Verdächtigen seien an drei verschiedenen Orten im Departement Meurthe-et-Moselle gefasst worden und befänden sich nun in Polizeigewahrsam, berichteten französische Medien. Nach Angaben aus Ermittlerkreisen gehören die Festgenommenen einer islamistischen Bewegung an. Seit Mitte Oktober gilt in Frankreich die höchste Terrorwarnstufe. Sie wurde nach dem tödlichen Anschlag eines radikalisierten Ex-Schülers auf einen Lehrer im nordfranzösischen Arras ausgerufen.
Lambsdorff glaubt nicht an Kurswechsel Putins
Der deutsche Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, sieht beim russischen Präsidenten Wladimir Putin gegenwärtig keine Anzeichen für Kompromissbereitschaft im Ukraine-Krieg. Putin habe gerade noch einmal seine Kriegsziele bekräftigt, er sei überhaupt nicht verhandlungsbereit, sagte Lambsdorff dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Es gebe auch keinen Hinweis darauf, dass Putin seine Haltung nach der Präsidentschaftswahl im März 2024 ändern werde. Aus Sicht des Diplomaten deutet zudem nichts auf eine mögliche Ablösung Putins hin. Mit Putins Wiederwahl sei zu rechnen, meinte Lambsdorff.
Juristischer Erfolg für Ex-US-Präsident Trump
Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten wird sich vorerst nicht mit der Frage der Immunität des ehemaligen Präsidenten Donald Trump befassen. Ein Antrag von Sonderermittler Jack Smith wurde ohne Begründung abgelehnt. Damit dürfte der Anfang März geplante Termin für einen Prozess gegen Trump wegen versuchten Wahlbetrugs nicht mehr zu halten sein. Smith wollte vom Supreme Court zügig geklärt wissen, ob Trump wegen seiner Bestrebungen, das Ergebnis der Präsidentenwahl 2020 zu kippen, auf Bundesebene strafrechtlich verfolgt werden kann.
Früherer US-Botschafter Kornblum ist tot
Der ehemalige Botschafter der Vereinigten Staaten in Deutschland, John Kornblum, ist im Alter von 80 Jahren gestorben. Die jetzige Amtsinhaberin, Amy Gutmann, würdigte ihren Vorgänger für dessen „bewundernswerten lebenslangen Dienst“. Noch im Ruhestand habe sich Kornblum für die deutsch-amerikanischen Beziehungen eingesetzt. In den 1970er Jahren war der studierte Politologe an den Verhandlungen zum Viermächteabkommen über Berlin beteiligt, das zur Entspannung im Kalten Krieg beitrug. Einen Namen auf internationalem Parkett machte er sich in den 1990er Jahren als US-Unterhändler im Jugoslawien-Konflikt. Nach seiner Zeit als Diplomat war Kornblum als Investmentbanker tätig.