24.01.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Montag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
US-Diplomatenfamilien sollen raus aus Kiew
Die US-Regierung verringert angesichts der angespannten Lage im Ukraine-Konflikt mit Russland ihre Botschaftspräsenz in Kiew. Die Ausreise nicht unmittelbar benötigter Beschäftigter sei genehmigt worden, teilte das Außenministerium in Washington mit. Familienangehörige von Diplomaten wurden aufgefordert, die Ukraine zu verlassen. Hintergrund sei ein möglicher Einmarsch russischer Truppen in das Nachbarland. US-Bürgern wurde deshalb auch "dringend empfohlen", auf Reisen nach Russland zu verzichten. Dort könne es zu einer "Schikanierung" durch die Polizei kommen, hieß es.
WHO sieht "Endphase der Pandemie" kommen
Die Corona-Pandemie könnte nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation in Europa bald vorbei sein. Es sei "plausibel", dass die Region sich auf eine "Endphase der Pandemie" zubewege, erklärte der für Europa zuständige WHO-Direktor Hans Kluge. Wenn die Omikron-Welle abgeebbt sei, werde es zunächst eine breite Immunität gegen das Coronavirus geben, dank der Impfung oder einer Infektion. Hinzu kämen jahreszeitliche Effekte. Die Omikron-Variante ist hochansteckend, löst aber laut bisherigen Erkenntnissen in der Regel Erkrankungen mit einem milderen Verlauf aus als frühere Varianten des Virus.
Mitarbeiter der katholischen Kirche outen sich als queer
125 Mitarbeiter der katholischen Kirche in Deutschland haben sich in einer beispiellosen Aktion als queer geoutet. Auf der unter dem Titel "#OutInChurch" freigeschalteten Webseite zeigen viele der hauptamtlichen, ehrenamtlichen und ehemaligen Mitarbeiter in kirchlichen Einrichtungen erstmals öffentlich ihre sexuelle Orientierung, die nicht den Lehren der Kirche entspricht. Darunter sind Priester, Ärzte, Lehrer und Leiter in Jugendverbänden. Sie fordern eine Änderung des kirchlichen Arbeitsrechts, so dass die sexuelle Orientierung und die geschlechtliche Identität künftig kein Kündigungsgrund mehr sind.
Armeniens Staatschef Sarkissjan gibt auf
Der armenische Präsident Armen Sarkissjan hat überraschend seinen Rücktritt erklärt. Nach langer Überlegung habe er sich entschieden, das Amt nach vier Jahren niederzulegen, erklärte er in der Hauptstadt Eriwan. Zur Begründung verwies der Präsident auf seine beschränkten Machtbefugnisse. Wegen des gewaltsamen Konflikts mit Aserbaidschan um die Region Berg-Karabach steckt Armenien seit längerem in einer politischen Krise. Im Umgang damit war es zu heftigem Streit zwischen Sarkissjan und Regierungschef Nikol Paschinjan gekommen.
Unklare Lage im westafrikanischen Burkina Faso
Nach Schüssen in Kasernen und in der Nähe der Privatresidenz von Staatspräsident Roch Marc Christian Kaboré bleibt die Situation in Burkina Faso unübersichtlich. Die Regierung des Landes im Westen Afrikas wies Putschgerüchte zurück. Es gebe keine "Machtübernahme durch die Armee" und die politischen Institutionen seien "derzeit" nicht bedroht, hieß es aus der Hauptstadt Ouagadougou. Soldaten hätten lediglich eine bessere Ausrüstung im Kampf gegen Dschihadisten sowie die Ablösung einiger führender Militärs erreichen wollen. Burkina Faso gilt als eines der ärmsten Länder der Welt.
Modeschöpfer Thierry Mugler gestorben
Im Alter von 73 Jahren ist der französische Modedesigner Thierry Mugler gestorben. Sein Tod sei unerwartet gekommen, er habe in der kommenden Woche noch Kooperationen bekanntgeben wollen, sagte Muglers Agent. Muglers Kleidung trugen Top-Models wie Jerry Hall oder Stars wie Beyoncé, Lady Gaga und David Bowie. Der Designer hatte in den 1970er Jahren seine Marke gegründet und vor allem in den 1980er Jahren die Mode stark beeinflusst. Später begann er, Parfüms zu kreieren. Mugler arbeitete auch als Regisseur und Autor.