Langsam gesprochene Nachrichten

24.01.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Luxemburgs Außenminister Asselborn stellt sich hinter Scholz

In der Debatte über die Lieferung von Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine nimmt der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn den deutschen Kanzler Olaf Scholz in Schutz. Mit Blick auf den Vorwurf der Zögerlichkeit sagte Asselborn wörtlich: "Der Feind ist nicht Bundeskanzler Scholz, der Feind heißt Putin. Darauf sollten wir uns konzentrieren." Scholz habe zu der Lieferung weder Nein noch Ja gesagt. Deutschland sei in dieser Frage in der EU auch nicht so isoliert, wie es deutsche Medien teilweise darstellten. Es gebe auch andere große Länder und Grenzländer, die zögerten.
 

Russland erklärt Sacharow-Fonds zur unerwünschten Organisation

Neben anderen namhaften Menschenrechts- und Friedensorganisationen hat Moskau jetzt auch die in den USA angesiedelte "Andrei Sakharov Foundation" auf seine schwarze Liste gesetzt. Der Fonds sei mit sofortiger Wirkung eine in Russland "unerwünschte Organisation". Die Generalstaatsanwaltschaft in Moskau vertritt die Ansicht, die Tätigkeit des Sacharow-Fonds gefährde "die Verfassungsordnung und Sicherheit Russlands". Der nach dem Physiker und Friedensnobelpreisträger benannte Fonds verleiht unter anderem Stipendien an herausragende Physik-Studenten in Russland und finanziert auch das Sacharow-Zentrum in Moskau.
 

Serbien bewegt sich auf Kosovo-Kompromiss zu

Der serbische Präsident Aleksandar Vucic hat erstmals seine Kompromissbereitschaft im Konflikt mit der Ex-Provinz Kosovo erklärt. Westliche Unterhändler hätten ihn vor die Wahl gestellt: Entweder er akzeptiere den deutsch-französischen Plan für die Normalisierung des Verhältnisses zum Kosovo – oder die EU-Beitrittsverhandlungen würden abgebrochen und Investitionen abgezogen. Ohne die EU sei Serbien wirtschaftlich und politisch verloren, sagte Vucic. Der Plan sieht vor, dass Serbien und Kosovo einander zwar formell nicht anerkennen, jedoch ihre staatliche Existenz in den bestehenden Grenzen akzeptieren.
 

UN-Experten besorgt wegen Straffreiheit von Menschenhändlern

Menschenhändler kommen nach Angaben des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) zunehmend straffrei davon. Die Verurteilungen für solche Verbrechen seien weltweit zwischen 2017 und 2020 von etwa 7300 auf 2300 gesunken, teilte die UN-Behörde in Wien mit. Zugleich wurden bis zum Beginn der Corona-Pandemie Jahr für Jahr mehr Menschen entdeckt, die fern ihrer Heimat ausgebeutet wurden. Dem UNODC wurden für 2020 rund 47.000 Opfer gemeldet. Rund 39 Prozent mussten Zwangsarbeit verrichten oder wurden sexuell ausgebeutet. Etwa 10 Prozent wurden gezwungen, Straftaten zu begehen.
 

Protest gegen Abwerbungen von Pflegepersonal aus armen Ländern

Der Weltbund der Krankenschwestern und Krankenpfleger hat die reichen Staaten aufgerufen, die massenweise Abwerbung von Gesundheitspersonal in armen Staaten zu beenden. Sieben bis acht reiche Staaten – allen voran Großbritannien, die USA und Kanada – seien verantwortlich für rund 80 Prozent der ins Ausland gehenden Krankenschwestern und Pfleger. Solche Massen-Abwerbungen seien vor allem in Ländern mit schwachen Gesundheitssystemen kaum zu rechtfertigen, erklärte der Verband. Die reichen Staaten stünden in der Verantwortung, genügend Pflegekräfte im eigenen Land auszubilden.
 

Schuldsprüche wegen Kapitol-Erstürmung

Gut zwei Jahre nach der Erstürmung des US-Kapitols sind mehrere Mitglieder der rechtsextremen Miliz "Oath Keepers" verurteilt worden. Eine Geschworenenjury in der Hauptstadt Washington sprach vier Männer unter anderem wegen "aufrührerischer Verschwörung" schuldig, ein in der Justizgeschichte des Landes nur sehr selten angewandter Straftatbestand. Die Angeklagten sollen ein Komplott geschmiedet haben – mit dem Ziel, den demokratischen Machtwechsel nach der Präsidentenwahl 2020 mit Gewalt zu verhindern. Das Strafmaß wird später festgelegt. Die Höchststrafe liegt bei 20 Jahren Haft.
 

Sieben Menschen in Kalifornien erschossen

Nur zwei Tage nach der Bluttat in einem Tanzclub in Kalifornien sind bei neuen Schusswaffenangriffen in dem US-Bundesstaat sieben Menschen getötet worden. Eine weitere Person sei lebensgefährlich verletzt, berichtet die Polizei in Half Moon Bay. Der mutmaßliche Schütze, ein 67-jähriger Mann, sei festgenommen worden. Er habe allein gehandelt und an zwei Orten in einer landwirtschaftlichen Region südlich von San Francisco zugeschlagen. Sein Motiv sei unbekannt. Kurz zuvor waren Schüsse auf ein Zentrum für Jugendliche im Bundesstaat Iowa bekannt geworden. Mindestens zwei Schüler wurden getötet.