24.01.2025 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der DW von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Trump-Dekret gegen Staatsbürgerschaft per Geburt blockiert
Der neue US-Präsident Donald Trump hat mit seinem Plan, die illegalen Migranten bei ihrer Geburt gewährte US-Staatsbürgerschaft abzuschaffen, die erste Niederlage vor Gericht einkassiert. Ein Bundesrichter im Westküstenstaat Washington blockierte das entsprechende Dekret des Republikaners, da es „eklatant verfassungswidrig“ sei. Der Richter bezog sich damit darauf, dass der seit mehr als 150 Jahren anerkannte Anspruch auf die US-Staatsbürgerschaft bei Geburt auf dem Staatsgebiet in der Verfassung festgeschrieben ist. Trump kündigte umgehend an, die Entscheidung anzufechten. Gegen das Dekret des Präsidenten hatten insgesamt 22 US-Bundesstaaten und zahlreiche Bürgerrechtsorganisationen geklagt.
Weltstrafgericht will Taliban-Führung verfolgen
Wegen der Verfolgung von Frauen hat der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) Haftbefehl gegen die Anführer der radikalislamischen Taliban in Afghanistan gefordert. Wie Karim Khan in Den Haag erklärte, besteht der begründete Verdacht, dass Taliban-Chef Haibatullah Achundsada und der Oberste Richter Abdul Hakim Hakkani strafrechtlich für „Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Verfolgung aufgrund des Geschlechts“ verantwortlich sind. Frauen und Mädchen sowie LGBTQ-Menschen seien in Afghanistan einer „beispiellosen, skrupellosen und andauernden Verfolgung durch die Taliban“ ausgesetzt, fügte Khan hinzu. Die Richter am IStGH müssen nun prüfen, ob auf Khans Antrag hin Haftbefehle ausgestellt werden können.
Micheál Martin zum neuen irischen Premier gewählt
Knapp zwei Monate nach dem Wahlsieg der konservativen Partei Fianna Fail ist deren Chef Micheál Martin zum Premierminister gewählt worden. Der 64-Jährige sicherte sich im Parlament in Dublin eine Mehrheit von 95 Stimmen, 76 Abgeordnete votierten gegen ihn. Martins Fianna Fail hatte die Parlamentswahl Ende November gewonnen und nach wochenlangen Verhandlungen eine Koalitionsvereinbarung mit der Mitte-Rechts-Partei Fine Gael und einer Gruppe von Abgeordneten ohne Parteizugehörigkeit geschlossen. Martin war bereits von 2020 bis 2022 Regierungschef in Irland.
Lebenslang für Southport-Angreifer für Mord an Mädchen
Der Angeklagte im britischen Southport-Prozess ist wegen des Mordes an drei Mädchen während eines Taylor-Swift-Tanzkurses und weiterer Anklagepunkte zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der 18-Jährige muss für mindestens 52 Jahre ins Gefängnis, wie das zuständige Gericht in Liverpool urteilte. Der Angeklagte hatte sich bereits am Montag in allen 16 Anklagepunkten schuldig bekannt. Der zum Tatzeitpunkt 17-Jährige wurde auch wegen des versuchten Mordes an acht weiteren Kindern sowie zwei Erwachsenen angeklagt. Die Tat von Southport hatte in Großbritannien große Bestürzung ausgelöst. Getrieben von Falschinformationen kam es in der Folge zudem zu rechtsradikalen und antimuslimischen Ausschreitungen.
„Die Saat des heiligen Feigenbaums“ für Oscar nominiert
Das Drama „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ des in Hamburg lebenden iranischen Regisseurs Mohammad Rasoulof ist für Deutschland in der Sparte International Feature Film für einen Oscar nominiert. Das gab die Film-Akademie in Los Angeles bekannt. Das packende Drama wurde hauptsächlich in Deutschland produziert und konnte daher für das Land ins Rennen gehen. Der Musical-Thriller „Emilia Pérez“, das Drama „Der Brutalist“ und das Musical „Wicked“ gehen mit den meisten Nominierungen in die diesjährige Oscar-Verleihung. „Emilia Pérez“ wurde 13 Mal nominiert, „Der Brutalist“ und „Wicked“ jeweils zehn Mal. Der Vatikan-Thriller „Konklave“ des in Wolfsburg geborenen Regisseurs Edward Berger ist mit acht Nominierungen ebenfalls einer der Spitzenkandidaten. Die Oscars werden am 2. März vergeben.
Zverev im Finale der Australian Open
Der deutsche Tennisprofi Alexander Zverev hat das Finale der Australian Open erreicht. Nachdem der Hamburger den ersten Satz mit 7:6 gewonnen hatte, gab sein serbischer Gegner, Rekord-Turniersieger Novak Djokovic, auf. Dieser war schon im Viertelfinale angeschlagen angetreten. Für Zverev ist es das erste Finale in Melbourne. Bei den US Open 2020 und den French Open im vergangenen Jahr hatte er sich jeweils in fünf Sätzen geschlagen geben müssen. Am Sonntag wartet nun ein Duell mit dem Titelverteidiger Jannik Sinner aus Italien oder dem US-Profi Ben Shelton.