Langsam gesprochene Nachrichten

24.02.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Putin ordnet Militäroperation in Ostukraine an

Der russische Staatschef Wladimir Putin hat eine Militäroperation im ukrainischen Donbass genehmigt. In einer Fernsehansprache erklärte Putin, Russland könne die Drohungen aus der Ukraine nicht tolerieren. Er fügte hinzu, Moskau habe nicht das Ziel, die Ukraine zu besetzen. Zugleich warnte er den Westen vor Einmischung. Dies würde zu Konsequenzen führen, "die man so noch nicht gesehen" habe. Zuvor hatten die Chefs der selbst ernannten "Volksrepubliken" Luhansk und Donezk in der Ostukraine in Briefen Putin um militärischen Beistand gebeten, wie der Kreml mitteilte.
 

Selenskyj ruft vergeblich bei Putin an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich nach eigenen Angaben am Mittwoch vergeblich um ein Telefonat mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin bemüht. "Ich habe heute die Initiative für ein Telefongespräch mit dem Präsidenten der Russischen Föderation ergriffen. Das Ergebnis: Schweigen", sagte Selenskyj in einer in der Nacht zum Donnerstag veröffentlichten Ansprache an die Nation. Nach seinen Worten hat Russland inzwischen etwa 200.000 Soldaten an der Grenze zur Ukraine zusammengezogen.
 

Bundesregierung verurteilt russischen Angriff auf die Ukraine scharf

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den russischen Angriff auf die Ukraine "als eklatanten Bruch des Völkerrechts" bezeichnet. Dieser sei durch nichts zu rechtfertigen, erklärte Scholz. Außenministerin Annalena Baerbock verurteilte den russischen Militäreinsatz gegen die Ukraine ebenfalls scharf. "Mit dem Angriff auf die Ukraine bricht Russland mit den elementarsten Regeln der internationalen Ordnung. Die Weltgemeinschaft wird Russland diesen Tag der Schande nicht vergessen", erklärte die Grünen-Politikerin.
 

EU will umgehend neue Sanktionen gegen Russland beschließen

Die EU wird nach Angaben von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratschef Charles Michel umgehend ein neues Sanktionspaket gegen Russland beschließen. Dieses werde "massive und schwerwiegende Folgen" für das Land haben, teilten Michel und von der Leyen mit. Ein für den Abend geplanter Krisengipfel solle darüber beraten. Nach früheren Angaben von der Leyens dürfte das neue Paket unter anderem Ausfuhrverbote für wichtige High-Tech-Komponenten umfassen und den russischen Energiesektor ins Visier nehmen. Außerdem sind Sanktionen gegen Oligarchen im Gespräch.
 

USA verhängen Sanktionen gegen Nord Stream 2

Angesichts der Eskalation der Krise um die Ukraine verhängen die USA Sanktionen gegen die Betreibergesellschaft der deutsch-russischen Erdgas-Pipeline Nord Stream 2. Präsident Joe Biden gab die Strafmaßnahmen gegen die in der Schweiz ansässige Nord Stream 2 AG - eine Tochter des russischen Energieriesen Gazprom - und deren deutschen Geschäftsführer Matthias Warnig bekannt. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, sagte, die Sanktionen bedeuteten das endgültige Aus für die Pipeline. Das Projekt sei nun "nicht mehr als ein Stück Stahl auf dem Grund des Meeres".
 

Kanada nimmt Notstandsregelung wieder zurück

Kanadas Premierminister Justin Trudeau hat den wegen der wochenlangen Lkw-Blockaden in Ottawa und an der Grenze zu den USA verhängten Ausnahmezustand wieder zurückgenommen. Vor Journalisten erklärte er, die Krise im Land sei beendet. Mit sogenannten Freiheitskonvois hatten Lkw-Fahrer und Unterstützer Straßen in der Hauptstadt sowie Grenzübergänge zu den USA über Wochen abgeriegelt, um gegen Corona-Maßnahmen zu protestieren. In der vorigen Woche räumte die Polizei teilweise mit Gewalt die Blockaden. Unter Protest der Opposition hatte Trudeau zuvor erstmals seit Jahrzehnten das Notstandsgesetz aktiviert.