Langsam gesprochene Nachrichten

24.05.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Selenskyj ist einer der "100 einflussreichsten Menschen"

Das in New York erscheinende "Time Magazine" hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf die Liste der 100 einflussreichsten Menschen des Jahres 2022 gesetzt. Im russischen Krieg gegen sein Land habe Selenskyj "seine Spuren in der Geschichte hinterlassen", schrieb US-Präsident Joe Biden dazu. Auch der Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee, Walerij Saluschnyj, schaffte es auf die Liste, die "Time" jährlich seit 1999 veröffentlicht.


Ukraine fordert moderne Raketenabwehr 

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in seiner täglichen Videobotschaft moderne Raketenabwehrwaffen und Kampfflugzeuge gegen russische Angriffe gefordert. Viele Menschen wären "nicht gestorben, wenn wir alle Waffen erhalten hätten, um die wir bitten", sagte er. Sein Land habe seit dem Kriegsbeginn am 24. Februar bereits 3000 Luftangriffe und annähernd 1500 Raketenangriffe hinnehmen müssen. Die große Mehrheit der Angriffe habe zivilen Objekten gegolten.


Medien: Datenleck bringt neue Beweise für Internierung von Uiguren in China

Eine Gruppe internationaler Medien hat kurz vor dem Besuch der UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet in Xinjiang weitere Belege für die massenhafte Internierung von Uiguren in China veröffentlicht. Fotos, Reden und Dokumente von Behörden zeigten, dass es sich bei den Lagern nicht wie von Peking behauptet um Fortbildungseinrichtungen handele, erklärten der Bayerische Rundfunk und das Magazin "Der Spiegel". So zeige ein Foto einen Häftling in einem Tigerstuhl - einer Foltervorrichtung, die die Beine überdehnt. China bestreitet eine Verfolgung der vorwiegend muslimischen Minderheit.


Zahl der Hinrichtungen weltweit gestiegen

Mit dem Ende von Corona-Beschränkungen ist laut Amnesty International die Zahl der Todesurteile und Hinrichtungen im Vorjahr weltweit wieder gestiegen. Einige der "produktivsten Henker der Welt" seien zur Tagesordnung zurückgekehrt, erklärte die Menschenrechtsorganisation. In ihrem Todesstrafen-Bericht 2021 listet sie mindestens 579 Hinrichtungen in 18 Ländern auf - ein Fünftel mehr als 2020. Die meisten Tötungen dürften in China stattgefunden haben. Die Regierung dort behandele diese Daten aber als Staatsgeheimnis, sodass der Iran mit mindestens 314 dokumentierten Hinrichtungen an der Spitze stehe.


Fachärzte warnen vor zu viel Affenpocken-Aufregung

Nach ersten Fällen von Affenpocken in Deutschland sehen Fachärzte keine neue Pandemie aufziehen. Die Gefahr sei gering, weil das Virus nur durch engen Körperkontakt weitergegeben werde und nicht durch Tröpfcheninfektion wie Niesen oder Husten. Das sagte Tobias Tenenbaum, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie. Wegen der coronabedingten Wachsamkeit könne man Kontaktpersonen von Infizierten rasch identifizieren. Der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, sagte, das Virus sei "weit weniger ansteckend als Corona".


US-Staatsanwalt klagt gegen Zuckerberg wegen Cambridge Analytica

US-Ermittler machen einen neuen Anlauf, um Facebook-Gründer Mark Zuckerberg im Datenschutz-Skandal um Cambridge Analytica persönlich zur Verantwortung zu ziehen. Der Generalstaatsanwalt der Hauptstadt Washington, Karl Racine, reichte eine Klage gegen den heutigen Chef des Facebook-Dachkonzerns Meta ein. Zuckerberg sei damals direkt an Entscheidungen beteiligt gewesen, die zu dem Skandal geführt hätten. Die britische Beratungsfirma Cambridge Analytica hatte sich Daten von 87 Millionen Facebook-Nutzern besorgt und ausgewertet. Die Ergebnisse flossen auch in den Wahlkampf von Donald Trump 2016.


Spaniens Altkönig Juan Carlos beendet umstrittenen Heimatbesuch

Fast zwei Jahre nach seinem Gang ins Exil ist der frühere spanische König Juan Carlos von seinem Sohn und Nachfolger Felipe VI. empfangen worden. Der Ex-Monarch fuhr in einer Limousine vor dem Zarzuela-Palast in Madrid vor, den er nach einem elfstündigen Besuch ohne offizielle Erklärung verließ. Er flog zurück in die Vereinigten Arabischen Emirate, wo er inzwischen lebt. Es war der erste Heimatbesuch des in Ungnade gefallenen Alt-Königs, seitdem er sich im August 2020 wegen Korruptionsvorwürfen ins Ausland abgesetzt hatte. Eine Regierungssprecherin sprach von einer "verpassten Chance".