Langsam gesprochene Nachrichten

24.06.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

FSB: Wagner-Söldner sollen Chef festnehmen

Aus Russland wird ein möglicher Aufstand des russischen Militärunternehmers Jewgeni Prigoschin gemeldet. Der Chef der Gruppe Wagner erklärte, er habe mit seinen in der Ukraine kämpfenden Söldnern die Grenze nach Russland überquert. Sie hätten die südrussische Stadt Rostow erreicht und seien bereit, „bis zum Äußersten“ gegen das russische Militär vorzugehen. Ein Armeehubschrauber, der auf einen zivilen Konvoi gefeuert habe, sei abgeschossen worden. Der russische Geheimdienst FSB forderte die Wagner-Söldner auf, Prigoschin festzunehmen. Im Stadtzentrum von Moskau fuhren gepanzerte Fahrzeuge auf.

 

Luftalarm in der gesamten Ukraine ausgelöst

Russland hat mehrere ukrainische Städte aus der Luft angegriffen. Im östlich gelegenen Charkiw gab es nach Angaben des Bürgermeisters mindestens drei Einschläge, unter anderem in eine Gasleitung. Daraufhin sei ein Feuer ausgebrochen. In Kiew stürzten den Behörden zufolge Raketenteile auf einen Parkplatz, woraufhin ein angrenzendes Wohngebäude in Brand geriet. Mindestens zwei Menschen seien verletzt worden. Korrespondenten des nationalen Rundfunks berichteten zudem von Explosionen in den Städten Dnipro und Krementschuk. Im gesamten Land wurde Luftalarm ausgelöst.

 

Malis neue Verfassung in Referendum gebilligt

Das westafrikanische Mali erhält eine neue Verfassung, die dem Präsidenten und den Streitkräften größere Macht einräumt. 97 Prozent der Teilnehmer an dem Verfassungsreferendum vom Sonntag hätten mit Ja gestimmt, teilte die Wahlbehörde mit. Die Wahlbeteiligung habe knapp unter 40 Prozent gelegen. Mehr als zwei Jahre nach dem jüngsten Militärputsch soll mit dem Referendum ein Übergangsprozess beginnen. Kritiker bemängeln, die Reform sei darauf ausgerichtet, die militärischen Machthaber auch in Zukunft an der Staatsspitze zu halten.

 

Sierra Leone wählt Präsidenten und Parlament

Überschattet von der Sorge vor Gewalt werden im westafrikanischen Sierra Leone an diesem Samstag Präsidenten- und Parlamentswahlen abgehalten. Im Rennen um das Amt des Staatschefs wird der amtierende Präsident Julius Maada Bio von der Sierra Leone People's Party von dem Oppositionspolitiker Samura Kamara vom All People's Congress herausgefordert. Etwa 3,4 Millionen der 8,5 Millionen Einwohner sind zur Wahl registriert. Nach Medienberichten hatte es in der Hauptstadt Freetown am Mittwoch gewaltsame Zusammenstöße zwischen Anhängern der Opposition und den Sicherheitskräften gegeben.

 

Kroatien steht nun auf der Geldwäsche-Beobachtungsliste

Die internationale Anti-Geldwäsche-Einheit FATF hat Kroatien, Kamerun und Vietnam auf ihre Liste der Länder gesetzt, die schärfer zu überwachen sind. Hintergrund sei ein unzureichendes Vorgehen gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung, teilte die Financial Action Task Force mit. Kroatien ist damit das einzige EU-Land auf der sogenannten grauen Liste. Ein solcher Schritt kann für betroffene Staaten einen herben Imageverlust bedeuten und eine abschreckende Wirkung auf ausländische Investoren haben. Andere Länder auf der Liste sind etwa Albanien, Südafrika und die Vereinigten Arabischen Emirate.

 

China und Russland verhindern neue Meeresschutzgebiete

Die Antarktis-Kommission CCAMLR hat sich nicht auf die Ausweisung neuer Meeresschutzgebiete einigen können. Vor allem China und Russland hätten einen Konsens über die Flächen im Südpolarmeer verhindert, teilten Umweltschutzorganisationen mit. Bei der Sondersitzung der Kommission in der chilenischen Hauptstadt Santiago sei es um rund vier Millionen Quadratkilometer gegangen. Die USA, die Europäische Union und weitere zehn Staaten hätten die Gebiete in der Ostantarktis, im Weddellmeer und auf der Antarktischen Halbinsel vorgeschlagen.

 

Medien: Bayerische Ermittler hörten Klimaaktivisten ab

Bayerische Ermittlungsbehörden sollen monatelang Telefonate von Klimaaktivisten mit Journalisten abgehört haben. Betroffen seien mehrere Anschlüsse der Gruppe Letzte Generation, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Die Maßnahmen beruhten demnach auf Beschlüssen des Amtsgerichts München. Darin werde die Problematik der Pressefreiheit mit keinem Wort erwähnt, schreibt das Blatt, das aus internen Unterlagen zitiert. Gegen Mitglieder der Letzten Generation wird in Bayern wegen des Verdachts auf Bildung einer „kriminellen Vereinigung“ ermittelt.