Langsam gesprochene Nachrichten

24.08.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Ukraine begeht Nationalfeiertag

Im Schatten des seit einem halben Jahr andauernden russischen Angriffskriegs begeht die Ukraine an diesem Mittwoch ihren Nationalfeiertag. Vor 31 Jahren erklärte das Land seine Unabhängigkeit. Dies sei ein wichtiges Datum für sein Land, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj. Er befürchtet, Russland könnte an diesem Tag etwas besonders Widerwärtiges und Gewalttätiges unternehmen. In Kiew herrschte Nervosität wegen befürchteter russischer Raketenangriffe auf große Städte. Selenskyj rief die Bevölkerung auf, sich an die Ausgangssperren zu halten und bei Luftalarm in Sicherheit zu bringen.
 

Schlagabtausch im Sicherheitsrat

Russland und die Ukraine haben sich im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen erneut gegenseitig für den Beschuss des Atomkraftwerks Saporischschja verantwortlich gemacht. Der Reaktorkomplex in der Südukraine wird seit März von russischen Truppen besetzt. Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensja gab an, den zuständigen Gremien der Vereinten Nationen Beweisfotos für einen Beschuss durch die Ukraine weitergeleitet zu haben. Der ukrainische UN-Botschafter in New York, Sergej Kyslyzja, wies die russischen Angaben entschieden zurück.
 

Bagger demontieren Sowjet-Monument

In der lettischen Hauptstadt Riga wird ein Denkmal zu Ehren der Roten Armee abgerissen. Am Dienstag haben Bauarbeiter mit der Demontage von ersten Bronzestatuen des sowjetischen Siegesdenkmals begonnen. Sie setzen damit einen Parlamentsbeschluss um. Demnach müssen bis Mitte November alle Objekte demontiert werden, die totalitäre Regime verherrlichen. Das Monument war 1985 zum 40. Jahrestag des sowjetischen Sieges über Hitler-Deutschland errichtet worden. Weil Lettland bis 1991 unfreiwillig Teil der UdSSR war, gilt das Siegesdenkmal als Symbol für die Besetzung des Landes durch die Sowjetunion.
 

Deutsch-kanadisches Wasserstoffabkommen besiegelt

Angesichts der gedrosselten Gaslieferungen aus Russland haben Deutschland und Kanada eine langfristige Zusammenarbeit bei der Wasserstoff-Erzeugung vereinbart. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Kanadas Energieminister Jonathan Wilkinson unterzeichneten in der ostkanadischen Stadt Stephenville ein entsprechendes Abkommen. Demnach wird Kanada ab dem Jahr 2025 Wasserstoff nach Deutschland exportieren, der umweltfreundlich in Neufundland mithilfe von Windkraft produziert wird. Wegen seiner energieintensiven Herstellung ist dieses Gas derzeit noch deutlich teurer als fossile Energieträger.
 

Wahl in Angola

An diesem Mittwoch sind die Angolaner aufgerufen, ein neues Parlament und damit auch einen neuen Präsidenten zu bestimmen. Bei der Wahl in dem südwestafrikanischen Land zeichnet sich ein enges Rennen ab zwischen der regierenden MPLA und der größten Oppositionspartei Unita. Amtsinhaber João Lourenço, der seit 2017 regiert, tritt für eine zweite Amtszeit an. Der Führer der Partei oder einer Koalition, die im Parlament die Mehrheit erringt, wird in Angola automatisch Präsident. Ergebnisse werden erst einige Tage nach der Wahl erwartet.
 

Chemie-Wolke über Mannheim

Der Austritt einer giftigen Flüssigkeit im Mannheimer Hafen hat zu einem Großeinsatz von Polizei und Rettungskräften geführt. Am Dienstagnachmittag war auf einem Werksgelände in der baden-württembergischen Stadt ein Container geborsten, in dem Fässer mit einem Bleichmittel für die Textilindustrie gelagert waren. Wegen der verdampfenden Flüssigkeit wurden Anwohner aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Bei dem Großeinsatz wurden 16 Polizisten verletzt, als sie in Reichweite des Dampfes kamen. Die genauen Umstände, wie es zu dem Chemieunfall kommen konnte, sind noch unklar.