24.12.2024 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Tausende bei Menschenkette und AfD-Veranstaltung in Magdeburg
Mit einer Menschenkette haben in Magdeburg Tausende an die Opfer des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt erinnert und sich gegen die politische Vereinnahmung durch Rechtsextreme positioniert. Zu der Aktion rund um den Alten Markt hatte die Initiative „Gib Hass keine Chance“ aufgerufen. Nach Polizeiangaben beteiligten sich rund 4000 Menschen. Parallel veranstaltete die in Teilen rechtsextreme Partei AfD eine Kundgebung auf dem Domplatz, an der rund 3500 Menschen teilnahmen. Die AfD-Vorsitzende Alice Weidel sagte mit Blick auf den Täter, wer die Bürger des Landes verachte, das ihm Asyl gewähre, der gehöre „nicht zu uns“. Während der Veranstaltung wurde immer wieder „Abschieben!“ skandiert. Bei dem Anschlag waren am Freitagabend fünf Menschen getötet und etwa 200 verletzt worden. Der aus Saudi-Arabien stammende Täter lebt seit 2006 in Deutschland, 2016 hatte er Asyl als politisch Verfolgter erhalten.
Steinmeier ruft Bürger zum Zusammenhalt auf
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat nach dem Anschlag von Magdeburg die Gesellschaft in Deutschland zum Zusammenhalt aufgerufen. Hass und Gewalt dürften nicht das letzte Wort haben, betont Steinmeier in seiner Weihnachtsansprache. Über diesem Weihnachtsfest liege ein „dunkler Schatten“. Es herrsche Trauer, Schmerz, Entsetzen und Fassungslosigkeit. „All diese Gefühle sind verständlich, aber sie dürfen uns nicht beherrschen“, so der Bundespräsident wörtlich. Wegen der Todesfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt hatte Steinmeier seine Ansprache geändert und neu aufgenommen.
Neue deutsche Waffenlieferung für Kyjiw
Die Ukraine hat ein neues umfangreiches Waffenpaket aus Deutschland erhalten. Darin enthalten sind 15 Kampfpanzer vom Typ Leopard 1, zwei Gepard-Flugabwehrpanzer und eine Panzerhaubitze 2000, wie das ukrainische Verteidigungsministerium und die Bundesregierung mitteilten. Außerdem wurden demnach der Ukraine weitere zwei Flugabwehrsysteme vom Typ Iris-T und zwei Patriot-Abschussbasen zur Verfügung gestellt. Angesichts der zuletzt verstärkten Drohnen- und Raketenangriffe Russlands sind vor allem die Flugabwehrsysteme von großer Bedeutung für die Regierung in Kyjiw. Deutschland ist nach den USA der zweitgrößte Unterstützer der Ukraine im Kampf gegen Russland.
Pro-Europäer bilden Rumäniens neue Regierung
Gut drei Wochen nach der Parlamentswahl in Rumänien haben vier pro-europäische Parteien eine Regierungskoalition geschmiedet. Sozialdemokraten, Liberale, die Partei der ungarischen Minderheit und die Vereinigung der ethnischen Minderheiten einigten sich auf ein Bündnis gegen die in dem Land erstarkenden Rechtsextremen. Der Vorsitzende der bereits bisher regierenden Sozialdemokraten, Marcel Ciolacu, wurde von Staatspräsident Klaus Iohannis erneut als Ministerpräsident nominiert. Wenige Stunden später stimmte auch das rumänische Parlament mit großer Mehrheit für die neue Regierung. Deren wichtigstes Ziel sei es, „die demokratischen Werte zu verteidigen, und zwar innerhalb der NATO“, erklärte Ciolacu in Bukarest.
Südkoreas Opposition will auch Interimspräsident des Amtes entheben
In Südkorea will die größte Oppositionspartei nun auch ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Premierminister und amtierenden Präsidenten Han Duck Soo erreichen. Wie die Nachrichtenagentur Yonhap meldete, kündigte dies der Vorsitzende der Demokratischen Partei (DP), Park Chan Dae, während einer Parlamentssitzung in Seoul an. Über den genauen Zeitpunkt der Einbringung eines entsprechenden Verfahrens werde noch in einer Sitzung der DP entschieden. Südkoreas Opposition wirft dem amtierenden Staatschef Han vor, Gesetze zu verzögern, die bei der Aufklärung von Korruptionsvorwürfen gegen den bisherigen Präsidenten Yoon Suk Yeol und dessen Ehefrau helfen sollen. Yoon war Mitte Dezember vom Parlament seines Amtes enthoben worden.
Papst läutet zu Weihnachten Heiliges Jahr ein
Bei einer Christmette im Petersdom in Rom eröffnet Papst Franziskus an diesem Dienstag offiziell das Heilige Jahr 2025. Er wird dazu die sonst verschlossene Heilige Pforte der Päpstlichen Basilika öffnen. Die katholische Kirche feiert ein Heiliges Jahr regulär alle 25 Jahre. Die Idee dazu stammt aus dem Mittelalter. Wie im Jahr 2000 werden wieder Millionen Pilger im Vatikan erwartet.