Langsam gesprochene Nachrichten

25.01.2024 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Selenskyj fordert internationale Absturzuntersuchung

Der genaue Ablauf des tödlichen Flugzeugunglücks in Russland nahe der Grenze zur Ukraine ist weiter unklar. In der Region Belgorod war am Mittwoch eine Transportmaschine des russischen Militärs abgestürzt. An Bord sollen auch 65 ukrainische Kriegsgefangene gewesen sein. Russland beschuldigt die Ukraine, den Jet abgeschossen zu haben. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine internationale Aufklärung gefordert. Auf Antrag Russlands wird sich der UN-Sicherheitsrat an diesem Donnerstag mit dem Absturz befassen.
 

Bundesregierung will Militäreinsätze in Südsudan und Mittelmeer verlängern

Die deutsche Bundeswehr soll sich ein weiteres Jahr an der NATO-Seeüberwachungsmission Sea Guardian und dem UN-Einsatz UNMISS im Südsudan beteiligen. Das Kabinett von Kanzler Olaf Scholz habe der Verlängerung der Mandate beider Einsätze bis zum 31. März 2025 zugestimmt, sagte ein Regierungssprecher. Die Mission Sea Guardian dient der Überwachung des Mittelmeerraums mit Schiffen und Flugzeugen und soll einen Beitrag zur Bekämpfung von Terrorismus und Waffenschmuggel leisten. Die Blauhelmmission der Vereinten Nationen, UNMISS, zielt auf eine Stabilisierung des Südsudan ab und soll unter anderem beim Schutz der Bevölkerung helfen.
 

Steinmeier erinnert in Vietnam an Bedeutung von Pressefreiheit

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich besorgt über die Menschenrechtslage in Vietnam gezeigt. In einer Rede an der Vietnamesisch-Deutschen Universität in Ho-Chi-Minh-Stadt sagte er, es gebe manches Verbindende zwischen Vietnam und Deutschland. Es gebe aber auch einiges, das Sorgen bereite, etwa die Presse- und Meinungsfreiheit. Dass man dies in gegenseitigem Respekt thematisieren könne, zeige, wie stark die Partnerschaft sei, so der Bundespräsident. Menschenrechtsorganisationen werfen der kommunistischen Führung in Hanoi Verstöße gegen die Menschenrechte vor. Die Organisation Reporter ohne Grenzen listet Vietnam bei der Pressefreiheit auf Platz 178 von 180.
 

Tusk will Abtreibungsrecht lockern

In Polen sollen weitere strittige Reformen der abgewählten nationalkonservativen PiS-Regierung zurückgenommen werden. Der neue polnische Ministerpräsident Donald Tusk will das Abtreibungsrecht wieder liberalisieren. Ein Gesetzentwurf sieht vor, Abbrüche bis zur 12. Schwangerschaftswoche zu legalisieren. Die Gesetzesnovelle sei ein Vorschlag der Fraktion seiner Partei, der liberalkonservativen Bürgerkoalition, sagte Tusk in Warschau. Seiner Mitte-Links-Regierung gehören noch zwei weitere Parteien an. Geplant ist zudem, den Zugang zur „Pille danach“ zu erleichtern. Nach einer Verhütungspanne kann das Medikament eine ungewollte Schwangerschaft verhindern. Das Abtreibungsrecht in Polen ist seit der Reform von 2021 so restriktiv wie fast nirgendwo sonst in Europa.
 

Breiter Protest gegen Reformvorhaben des argentinischen Präsidenten

Ein Generalstreik hat am Mittwoch weite Teile des öffentlichen Lebens in Argentinien lahmgelegt. Aufgerufen dazu hatte die CGT, die größte Gewerkschaft des Landes. Der zwölfstündige Streik richtete sich gegen die neoliberalen Reformen der neuen Regierung unter Präsident Javier Milei. Ein Großteil der Gewerkschaften und der Opposition schloss sich dem Aufruf an. In der Hauptstadt Buenos Aires füllten Tausende Demonstrierende den zentralen Platz vor dem Parlament. Der öffentliche Nahverkehr stand stundenlang still. Der rechtspopulistische Präsident Milei plant einen Radikalumbau von Staatsfinanzen und öffentlichem Sektor in dem südamerikanischen Land. Argentinien leidet unter einer Hyperinflation von weit über 200 Prozent und hoher Staatsverschuldung.
 

Anwendung neuer Hinrichtungsmethode in den USA

Der US-Bundesstaat Alabama will an diesem Donnerstag erstmals einen verurteilten Mörder mithilfe von Stickstoff hinrichten. Diese Methode der Exekution kam in den Vereinigten Staaten bislang noch nie zum Einsatz. Bei der Prozedur wird einer Person über eine Gesichtsmaske das Gas zugeführt. In der Folge soll der Tod durch Sauerstoffmangel eintreten. Die Wahl des unerprobten Verfahrens ist auch eine Reaktion auf einen Lieferboykott durch europäische Pharmakonzerne. Aus Imagegründen stellen diese Unternehmen keine Präparate mehr zur Verfügung, die für einen Einsatz von Giftspritzen in US-Todeszellen infrage kommen.