25.04.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Konfliktparteien im Sudan vereinbaren neue Feuerpause
Im von tagelangen Kämpfen erschütterten Sudan ist am frühen Dienstagmorgen eine neue Waffenruhe in Kraft getreten. Auf diese hatten sich die sudanesische Armee und die paramilitärische RSF-Miliz nach "intensiven Verhandlungen" verständigt, wie US-Außenminister Antony Blinken mitteilte. Die Feuerpause soll 72 Stunden andauern. Schon in den vergangenen Tagen hatte es ähnliche Vereinbarungen gegeben, die jedoch nicht eingehalten wurden. Inzwischen wurden nach Angaben der Europäischen Union bis zu 1500 EU-Bürger aus dem Sudan ausgeflogen, zahlreiche davon durch die Bundeswehr.
Russland droht wieder mit Aus für Getreideabkommen
Gut drei Wochen vor dem Auslaufen des internationalen Abkommens zur Ausfuhr von Getreide aus der Ukraine hat Russland abermals damit gedroht, es nicht noch einmal zu verlängern. Zur Begründung verwies das Verteidigungsministerium in Moskau auf – so wörtlich – "Terrorattacken des Kiewer Regimes". Konkret warf Russland der Ukraine vor, im März und im April die Basis der russischen Schwarzmeerflotte auf der annektierten Halbinsel Krim mit Drohnen angegriffen zu haben. Die Ukraine ist einer der weltweit größten Agrarexporteure. Auf die Getreide-Ausfuhren sind insbesondere arme Länder angewiesen.
Kenias Präsident lässt Sekten ins Visier nehmen
Nach dem Tod von mindestens 73 Sektenanhängern in Kenia hat Staatspräsident William Ruto angekündigt, mit aller Härte gegen "inakzeptable" religiöse Bewegungen vorzugehen. Er habe die Behörden angewiesen, umfassend die Aktivitäten von Menschen zu untersuchen, die Religion für eine "unheimliche Ideologie" ausnutzten, erklärte Ruto. Bei Ermittlungen gegen einen christlichen Sektenführer waren seit Freitag in einem Wald nahe der Küstenstadt Malindi immer mehr Leichen entdeckt worden. Der Sektenführer hatte seine Anhänger aufgerufen, sich zu Tode zu hungern, um "Jesus zu treffen", wie er sagte.
Beobachter rechnen mit neuer Biden-Kandidatur
US-Präsident Joe Biden könnte in Kürze seine Bewerbung für eine zweite Amtszeit im Weißen Haus verkünden. Nach Einschätzung politischer Beobachter dürfte der Demokrat noch an diesem Dienstag offiziell bekanntgeben, dass er bei der Präsidentschaftswahl 2024 wieder antreten will. Biden ist bereits jetzt mit 80 Jahren der älteste Präsident der US-Geschichte. Zum Ende einer möglichen zweiten Amtszeit wäre er 86 Jahre alt. Viele US-Wähler sehen eine erneute Kandidatur Bidens auch deswegen kritisch. Sein Herausforderer könnte sein republikanischer Amtsvorgänger Donald Trump werden.
Israels Präsident Herzog vor Jahrestag besorgt
Vor dem 75. Jubiläum der Staatsgründung hat Israels Präsident Izchak Herzog die aktuelle Krise als "schlimmste der Landesgeschichte" bezeichnet. Konkret nannte Herzog im Interview mit der israelischen Nachrichtenseite "ynet" die Justizreform von Premierminister Benjamin Netanjahu. Viele würden die Pläne der rechts-religiösen Regierung als "Veränderung der Weltordnung" betrachten, sagte Herzog. Er hoffe, sein Land könne gestärkt aus dem, so Herzog wörtlich, "Drama" hervorgehen. Israel wurde am 14. Mai 1948 offiziell gegründet; die Feierlichkeiten orientieren sich jedoch am hebräischen Kalender und beginnen bereits heute.
Guterres warnt vor kriegsähnlichen Zuständen in Haiti
Der Karibikstaat Haiti ist nach Einschätzung von UN-Generalsekretär António Guterres ähnlich unsicher wie ein Kriegsgebiet. Bewaffnete Banden kämpften um die Vorherrschaft im gesamten Stadtgebiet der Hauptstadt Port-au-Prince, hieß es in einem Bericht des Generalsekretariats. Demnach wurden im ersten Quartal dieses Jahres 815 Menschen ermordet; verglichen mit dem letzten Quartal 2022 ist das ein Anstieg um 21 Prozent. Die Bevölkerung leide unter einer der schlimmsten Menschenrechtskrisen seit Jahrzehnten, hieß es. In der vergangenen Nacht wurden 14 Bandenmitglieder von einem Mob gelyncht.