Langsam gesprochene Nachrichten

25.06.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Tausende demonstrieren in den USA nach Abtreibungsurteil 

Nach der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA gegen das Recht auf Abtreibung sind landesweit Tausende Menschen auf die Straße gegangen. Demonstrationen gab es unter anderem in Washington, Miami und Houston. In Saint-Louis demonstrierten Abtreibungsbefürworter vor der letzten Klinik im Bundesstaat Missouri, die bislang noch Schwangerschaftsabbrüche vorgenommen hatte. Missouri und sechs weitere Staaten hatten direkt nach der Gerichtsentscheidung ein Abtreibungsverbot erklärt. US-Präsident Joe Biden bezeichnete den Richterspruch dagegen als "tragischen Fehler".
 

Tödliche Schüsse in Oslo vor Pride-Parade

Bei Schüssen in der Nähe eines bei Schwulen beliebten Nachtclubs in Oslo sind zwei Menschen getötet worden. Es habe zudem mehrere Schwerverletzte gegeben, twitterte die Polizei in der norwegischen Hauptstadt. Insgesamt seien 19 Menschen medizinisch versorgt worden. Kurz nach dem Vorfall nahmen Fahnder einen Verdächtigen fest. Zu dessen Motiv gibt es noch keine Angaben. Der Nachtclub liegt im Zentrum von Oslo. An diesem Samstag soll dort die Pride-Parade zum 40. Mal stattfinden. Die Polizei prüft, ob der Vorfall Folgen für die Veranstaltung hat.
 

Selenskyj sieht Ukraine auf EU-Kurs

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich zuversichtlich, dass sein Land die Kriterien für einen EU-Beitritt erfüllen kann. Die Ukraine konzentriere sich nun auf die Anforderungen der EU, sagte er in seiner jüngsten Videoansprache. Zu den Kriterien für einen Beitritt gehören unter anderem Rechtsstaatlichkeit, Kampf gegen Korruption, Garantie der Grundrechte und eine funktionierende Marktwirtschaft. Der Kandidatenstatus der Ukraine sei "nicht vom Himmel gefallen", betonte der Staatschef. Dafür habe die Ukraine bereits viel getan.
 

Georgier streben nach EU-Kandidatenstatus

In Georgien haben rund 120.000 Menschen für einen EU-Beitritt und gegen die eigene Regierung demonstriert. Das georgische Volk fordere den Rücktritt von Ministerpräsident Irakli Garibaschwili und die Bildung einer neuen Regierung, die alle von der Europäischen Union verlangten Reformen umsetze, sagte einer der Organisatoren der Kundgebung in Tiflis. Garibaschwili habe sich nicht ausreichend dafür eingesetzt, dass Georgien EU-Beitrittskandidat werde, so der Vorwurf der Demonstranten. Am Donnerstag hatte die EU der Ukraine und Moldau den entsprechenden Status zugestanden, Georgien hingegen nicht.
 

Berliner Staatsschutz ermittelt nach "Deepfake"

Nach erheblichen Zweifeln an der Echtheit des Gesprächspartners ist ein Videotelefonat von Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey mit dem vermeintlichen Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko vorzeitig abgebrochen worden. Der Verlauf des Gesprächs und die Themensetzung hätten "auf Berliner Seite ein Misstrauen hervorgerufen", teilte die Senatskanzlei mit. Nach ihren Angaben ermittelt inzwischen der Staatsschutz. Allem Anschein nach habe es sich um einen sogenannten "Deepfake" gehandelt - eine Technologie, bei der die Gesichter echter Menschen in Fotos oder Filme eingefügt werden.
 

"Lieber Thomas" holt die Goldene Lola

Das Drama "Lieber Thomas" ist der große Gewinner beim Deutschen Filmpreis. Regisseur Andreas Kleinert erzählt darin vom Leben des 2001 verstorbenen Schriftstellers Thomas Brasch. Der Streifen bekam bei der Preisverleihung in Berlin insgesamt neun Lolas, unter anderem die Lola in Gold als bester Spielfilm. Die Tragikomödie "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" erhielt die Auszeichnung in Silber. Mit der Lola in Bronze wurde das Drama "Große Freiheit" gewürdigt.