25.07.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Montag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Ukrainische Häfen bereiten Ausfuhr von Getreide vor
Nach dem Istanbuler Abkommen zur Ausfuhr von ukrainischem Getreide haben drei Häfen am Schwarzen Meer mit der Vorbereitung der Transporte begonnen. Die Arbeiten für die Wiederinbetriebnahme in Odessa, Tschornomorsk und Juschnyj seien im Gange, teilte die Seehafenbehörde mit. Für den Export werde ein Konvoi gebildet, der von einem Leitschiff angeführt werden solle. Das Getreideabkommen sieht vor, dass die Schiffe in einem Seekorridor fahren. Russland hatte zugesichert, weder Schiffe noch Häfen zu beschießen. In der Ukraine und international gibt es jedoch Zweifel, ob sich Russland daran hält.
Junta in Myanmar vollstreckt erstmals seit Jahrzehnten Todesurteile
Die in Myanmar regierende Militärjunta hat trotz internationaler Proteste erstmals seit Jahrzehnten wieder Todesurteile vollstreckt. Vier im Januar verurteilte Dissidenten seien Medienberichten zufolge hingerichtet worden, darunter der frühere Parlamentsabgeordnete Phyo Zeya Thaw und der prominente Demokratieaktivist Kyaw Min Yu. Das Militär hatte am 1. Februar 2021 geputscht und die damalige De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi in Gewahrsam genommen. Wiederholte Massenkundgebungen, Streiks und Aktionen des zivilen Ungehorsams wurden von der Militärregierung gewaltsam niedergeschlagen.
Bolsonaro tritt bei Präsidentenwahl in Brasilien erneut an
Der brasilianische Staatschef Jair Bolsonaro ist offiziell zum Präsidentschaftskandidaten gekürt worden. Der 67-Jährige wurde bei einer Versammlung seiner rechtsgerichteten Liberalen Partei nominiert. Bei der Wahl im Oktober tritt der Amtsinhaber gegen den linksgerichteten Ex-Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva an, der in Umfragen derzeit deutlich in Führung liegt. Bolsonaro rief seine Anhänger zu Massenkundgebungen zum Nationalfeiertag am 7. September auf. Bolsonaro hofft auf Rückenwind, nachdem der Kongress der Regierung im Wahljahr mehr Sozialausgaben gestattet hat.
Etliche Migranten bei Bootsunglück vor den Bahamas ertrunken
Beim Kentern eines Bootes vor den Bahamas sind mindestens 17 mutmaßliche Migranten aus Haiti ums Leben gekommen. Darunter waren 15 Frauen und ein kleines Kind, wie Premierminister Philip Davis mitteilte. Demnach war das zweimotorige Schnellboot in Nassau gestartet und kurz darauf in stürmischer See gekentert. Es seien vermutlich rund 60 Menschen an Bord gewesen, sagte Davis. 25 Menschen wurden gerettet. Ziel sei wohl die US-Stadt Miami gewesen. Nach Angaben der Behörden wurden zwei Menschen wegen mutmaßlichen Menschenschmuggels inhaftiert. Nassau liegt etwa 300 Kilometer von Miami entfernt.
Volksabstimmung über neue Verfassung in Tunesien
Acht Millionen Stimmberechtige sind an diesem Montag aufgerufen, über die von Präsident Kais Saïed forcierte Verfassungsreform zu entscheiden. Sie sieht vor, die Befugnisse des Staatschefs erheblich auszuweiten. Dieser soll demnach die Exekutivgewalt ausüben und den Regierungschef und die Minister ernennen können. Das Parlament würde deutlich geschwächt. Die Opposition ruft zum Boykott des Referendums auf. Saïed war 2019 gewählt worden. Vor einem Jahr entmachtete er unter Berufung auf Notstandsgesetze Regierung und Parlament. Kritiker werfen ihm vor, er wolle zur Autokratie zurückkehren.
Papst beginnt "Pilgerfahrt der Buße" in Kanada
Papst Franziskus ist zu einem sechstägigen Besuch in Kanada eingetroffen. In Edmonton traf das Oberhaupt der katholischen Kirche bei einer Willkommenszeremonie Vertreter indigener Gruppen. Auf seiner "Pilgerfahrt der Buße" will der Papst um Vergebung bitten für das Leid, das indigenen Kindern jahrzehntelang in katholischen Internaten in Kanada angetan wurde. Dort wurden ab 1874 rund 150.000 Kinder von Ureinwohnern und gemischten Paaren von ihren Familien getrennt und in kirchliche Heime gesteckt. Viele wurden misshandelt oder missbraucht, tausende starben an Krankheiten oder Unterernährung.