25.10.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Bundespräsident Steinmeier in der Ukraine
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist zu einem Besuch in der Ukraine eingetroffen. Er kam mit dem Zug in der Hauptstadt Kiew an, wo eine Begegnung mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj geplant ist. Auf weiteren Stationen will sich Steinmeier unter anderem ein Bild von den Zerstörungen durch russische Angriffe machen. Es ist der erste Besuch des Staatsoberhaupts in der Ukraine seit Beginn des Krieges im Februar. Zuletzt war die Reise wegen einer Sicherheitswarnung verschoben worden. Ein erster Anlauf war im April infolge einer Absage aus Kiew gescheitert. Dies hatte einen diplomatischen Eklat ausgelöst.
Internationale Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine in Berlin
In Berlin findet an diesem Dienstag eine internationale Konferenz zur Organisation des Wiederaufbaus der Ukraine statt. Auf Einladung von Bundeskanzler Olaf Scholz und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nehmen Experten und Vertreter von Regierungen, internationalen Organisationen und der Zivilgesellschaft teil. Dabei geht es nicht um konkrete Finanzzusagen, sondern um die Beratung über wirksame Instrumente für den nachhaltigen Wiederaufbau. Der Finanzbedarf der Ukraine wird schon jetzt auf mindestens 750 Milliarden Euro geschätzt.
EU will ihre Ziele zum Klimaschutz ab 2023 verschärfen
Die 27 Umweltminister der EU-Staaten haben vereinbart, die Einspar-Ziele für Treibhausgas-Emissionen im nächsten Jahr zu erhöhen. Vorher müssten noch die Verhandlungen über etwa ein Dutzend Umweltschutz-Gesetze abgeschlossen werden, hieß es. Dazu gehören das Verbot des Verkaufs von Neufahrzeugen mit Verbrennungsmotor ab 2035 und eine Reform des Marktes für Emissionszertifikate. Die neue Initiative gilt als Vorbereitung für die Weltklimakonferenz COP27, die Anfang November in Ägypten beginnt. Sie soll andere Staaten animieren, sich ebenfalls ehrgeizigere Sparziele zu setzen.
Mehr als 300 Menschen wegen Teilnahme an Protesten im Iran angeklagt
Im Zusammenhang mit den regimekritischen Protesten im Iran sind in der Hauptstadt Teheran mehr als 300 Menschen angeklagt worden. Der Staatsanwalt von Teheran, Ali Salehi, sagte dem Justizportal Misan Online, vier "Randalierern" werde der Straftatbestand "Krieg gegen Gott" vorgeworfen, der mit der Todesstrafe geahndet werden kann. Insgesamt würden 315 Menschen der "Versammlung gegen die Sicherheit des Landes" und der "Störung der öffentlichen Ordnung" beschuldigt. Der Iran wird seit dem Tod der 22-jährigen Kurdin Jina Mahsa Amini im September von einer Protestwelle erschüttert.
Tödlicher Anschlag auf Soldaten in Burkina Faso
Bei einem Anschlag im westafrikanischen Burkina Faso sind zehn Soldaten getötet und 50 verletzt worden. Die Angreifer hätten die Einheit in der nördlichen Provinz Soum beschossen, teilte das Militär mit. Demnach töteten burkinische Soldaten mindestens 18 "Terroristen" bei der Verfolgung. Augenzeugen bestätigten heftige Kämpfe. Der neue Übergangspräsident, Hauptmann Ibrahim Traoré, hatte bei seiner Vereidigung kürzlich zugesagt, effektiver gegen Terroristen vorzugehen. In Burkina Faso sind bewaffnete Gruppen aktiv, die sich zu Terrororganisationen wie "Islamischer Staat" oder Al-Kaida bekennen.
Verschollenes Kriegsschiff aus dem 17. Jahrhundert bei Stockholm gefunden
Meeresarchäologen haben vor der Küste von Stockholm ein versunkenes Kriegsschiff aus dem 17. Jahrhundert entdeckt. Es handelt sich um das Wrack der "Äpplet" (zu Deutsch "Apfel"), wie das schwedische Wrackmuseum Vrak bekanntgab. Technische Details und Holzproben hätten bestätigt, dass man das 1659 versenkte Schiff gefunden habe. Dies sei eine weltweit einzigartige Entdeckung. Die 1629 vom Stapel gelaufene "Äpplet" wurde vom selben Schiffsbauer konstruiert wie die berühmte "Vasa", die bei der Jungfernfahrt 1628 sank. Nach der Bergung in den 1960er-Jahren wurde das Schiff in Stockholm ausgestellt.