25.10.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
UNICEF meldet 2360 getötete Kinder im Gazastreifen
Dem Krieg zwischen Israel und der terroristischen Hamas fallen immer mehr Kinder zum Opfer. Seit den Terrorangriffen der islamistischen Palästinensermiliz vor gut zwei Wochen sind bei den Gegenschlägen Israels im Gazastreifen nach Angaben von UNICEF 2360 Kinder getötet worden. 5364 weitere Kinder seien verletzt worden, erklärte das UN-Kinderhilfswerk – ohne allerdings die Quellen zu nennen. UNICEF sprach von „unerbittlichen Angriffen“ und appellierte eindringlich an alle Parteien, einer Waffenruhe zuzustimmen, humanitären Zugang zu gewähren und alle Geiseln freizulassen. Auch im israelisch besetzten Westjordanland gibt es laut UNICEF einen alarmierenden Anstieg der Opferzahlen, darunter viele Kinder.
Baerbock betont Israels Recht auf Selbstverteidigung
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat sich im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen solidarisch mit Israel gezeigt. In Bezug auf Deutschlands historische Verantwortung angesichts des Holocausts machte Baerbock deutlich, die Sicherheit Israels sei für die Bundesrepublik nicht verhandelbar. Das Land habe ein Recht auf Selbstverteidigung. Israel sei aber auch zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts angehalten, sagte Baerbock im höchsten UN-Gremium in New York. Den Unbeteiligten im Gazastreifen müsse mit Kampfpausen in „humanitären Fenstern“ geholfen werden. Das Leben aller Zivilisten sei in gleichem Maße wichtig.
Deutschland will künftig verstärkt abschieben
Eine Verschärfung der Abschieberegelungen ist an diesem Mittwoch Thema bei der deutschen Bundesregierung. Dem Kabinett von Kanzler Olaf Scholz liegt dazu ein Gesetzentwurf von Innenministerin Nancy Faeser vor. Demnach soll die Polizei mehr Befugnisse bei der Durchsuchung von Wohnunterkünften erhalten. Zudem sollen ausreisepflichtige Ausländer künftig nicht mehr vorab erfahren, wann geplant ist, sie außer Landes zu bringen. Die Bundesregierung reagiert mit dem Gesetz auf die deutlich gestiegenen Asylbewerberzahlen in Deutschland und knapp werdende Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete in vielen Kommunen.
Festnahme wegen möglicher Anschlagsplanung
In der westdeutschen Stadt Duisburg hat die Polizei einen offenbar vorbestraften Islamisten in Gewahrsam genommen. Wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ meldet, steht der 29-Jährige unter Verdacht, einen Anschlag auf eine pro-israelische Demonstration geplant zu haben. Nach Angaben der Polizei wurde die Wohnung des Mannes durchsucht. Verschiedene Medien melden, der Verdächtige habe im Internet Informationen über Methoden und potenzielle Ziele in Deutschland gesucht. Es sei unklar, ob er bereits eine bestimmte Kundgebung für einen möglichen Anschlag im Sinn hatte.
Ostsee-Pipeline wohl durch Anker beschädigt
Finnische Ermittler gehen davon aus, dass die Schäden an der Ostsee-Pipeline Balticconnector durch einen großen Anker verursacht worden sind. Am Meeresboden sei eine eineinhalb bis vier Meter breite Schleppspur zu sehen, die zur Schadensstelle an der Gasleitung führe, erklärte Risto Lohi von der ermittelnden finnischen Kriminalpolizei vor Journalisten. Einige Meter davon entfernt habe man einen großen Anker entdeckt. Es werde angenommen, dass der unter der Flagge Hongkongs fahrende chinesische Frachter „Newnew Polar Bear“ die Schäden verursacht habe. Die Erdgas-Pipeline verläuft zwischen Inkoo in Finnland und Paldiski in Estland. Die Leitung und ein Datenkabel waren am 8. Oktober beschädigt worden.
US-Repräsentantenhaus weiter führungslos
Die Parlamentskrise in den USA verschärft sich immer mehr. Der dritte von den US-Republikanern für den Vorsitz im Repräsentantenhaus ausgewählte Kandidat Tom Emmer hat aufgegeben. 26 Abgeordnete aus seiner eigenen republikanischen Fraktion hatten signalisiert, sie würden Emmer nicht unterstützen. Die Republikaner verfügen über eine nur sehr knappe Mehrheit im Repräsentantenhaus. Seit der Abwahl des bisherigen Vorsitzenden Kevin McCarthy vor drei Wochen ruht damit auch der Gesetzgebungsprozess im Kongress weitgehend, da für Beschlüsse die Zustimmung sowohl von Senat als auch Repräsentantenhaus erforderlich ist.