25.11.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Russland greift weiter in Cherson an
Bei einem neuerlichen Beschuss der südukrainischen Stadt Cherson durch die russische Armee sind nach Angaben regionaler Behörden sieben Menschen getötet und etwa 20 verletzt worden. Die erst kürzlich durch ukrainische Truppen wieder befreite Stadt sei mit Artillerie und Mehrfachraketenwerfern attackiert worden, hieß es. Unter dem Druck ukrainischer Angriffe hatten russische Truppen Cherson und ihren Brückenkopf am Fluss Dnipro geräumt. Russland hält aber noch Stellungen am gegenüberliegenden Ufer des Flusses und setzt von dort aus seine Artillerie ein.
Bundestag soll Holodomor als Völkermord einstufen
Der Bundestag soll die vor 90 Jahren von Sowjetdiktator Josef Stalin gezielt herbeigeführte Hungersnot in der Ukraine als Völkermord anerkennen. Das berichten die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" unter Berufung auf einen gemeinsamen Antrag von SPD, Grünen, FDP und Unionsparteien. Der entsprechende Resolutionsentwurf soll demnach am Mittwoch im Bundestag beschlossen werden. Dem sogenannten Holodomor (auf Deutsch "Mord durch Hunger") fielen 1932 und 1933 bis zu vier Millionen Ukrainer zum Opfer. Tote gab es auch in anderen Teilen der Sowjetunion, etwa in Kasachstan und im Süden Russlands.
Faeser will Einbürgerungen erleichtern
Bundesinnenministerin Nancy Faeser will die Anforderungen für eine Einbürgerung in Deutschland deutlich herabsetzen. Wie die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf Ministeriumskreise berichtet, sollen in der Bundesrepublik geborene Kinder ausländischer Eltern automatisch die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten, wenn ein Elternteil seit fünf Jahren "seinen rechtmäßigen gewöhnlichen Aufenthalt" in Deutschland hat. Die für eine Einbürgerung von Ausländern erforderliche Frist von derzeit acht Jahren Aufenthalt im Land soll den Angaben zufolge auf fünf Jahre verkürzt werden.
Anzeigen gegen Klimaaktivisten nach Aktion am BER
Nach einer Protestaktion von Klimaaktivisten am Berliner Hauptstadtflughafen BER hat die Polizei nach eigenen Angaben mehrere Menschen in Gewahrsam genommen. Gegen sie werde Anzeige wegen gefährlichen Eingriffs in den Flugverkehr, Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung erstattet, teilte das zuständige Polizeipräsidium in Brandenburg mit. Mehrere Mitglieder der Gruppierung "Letzte Generation" hatten den Flugbetrieb für fast zwei Stunden lahmgelegt. Einige klebten sich am Boden fest, andere fuhren mit Fahrrädern über das Gelände. Aus der Politik kommt zunehmend Kritik am Vorgehen der Protestierenden.
Musk will fast alle Twitter-Konten entsperren
Der neue Twitter-Chef Elon Musk will fast alle gesperrten Twitter-Accounts wieder freigeben. Musk kündigte eine - so wörtlich - "Amnestie" für gesperrte Nutzer an. Zur Begründung verwies er auf eine Umfrage in dem Kurznachrichtendienst. In der nicht repräsentativen Abstimmung hatten sich gut 72 Prozent der Teilnehmer für den Schritt ausgesprochen. Erst in der vergangenen Woche hatte Twitter das Konto des früheren US-Präsidenten Donald Trump wieder freigeschaltet. Es war nach dem Sturm auf das Kapitol im Januar 2021 gesperrt worden.
Tesla ruft mehr als 80.000 Autos zurück
Der US-Elektroautohersteller Tesla hat mehr als 80.000 seiner Fahrzeuge in China zurückgerufen. Dem Unternehmen zufolge handelt es sich bei den Autos um die Modelle "Model S" und "Model 3", die zwischen 2013 und 2022 in die Volksrepublik exportiert beziehungsweise ab 2019 dort hergestellt wurden. Es solle die Software der zurückgerufenen Fahrzeuge aktualisiert sowie eine möglicherweise fehlerhafte Installation der Sicherheitsgurte überprüft werden. Im April hatte Tesla bereits mehr als 127.000 Fahrzeuge des "Model 3" in China zurückgerufen und dies mit möglichen Fehlern in Halbleiterkomponenten begründet.