25.12.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Montag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Papst mahnt eindringlich zu Frieden
Papst Franziskus hat die Christmette im Petersdom in Rom zu einem eindringlichen Appell für Frieden genutzt. Das Oberhaupt der etwa 1,3 Milliarden Katholiken erinnerte am Sonntagabend bei dem Gottesdienst im Vatikan an die Weihnachtsbotschaft „Friede auf Erden den Menschen“. Das Fest steht in diesem Jahr insbesondere unter dem Eindruck des Israel-Hamas-Kriegs und des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. In seiner Predigt betonte der 87-Jährige, Gott bezwinge das „Unrecht nicht von oben herab mit Gewalt, sondern von unten her mit Liebe“. Franziskus leitete die Christmette persönlich, aber wegen seines Knieleidens weitgehend im Sitzen.
Ukraine feiert zum ersten Mal am 25. Dezember Weihnachten
Orthodoxe Christen in der Ukraine haben sich darauf vorbereitet, zum ersten Mal am 25. Dezember statt am 7. Januar das Weihnachtsfest zu feiern. Viele Gläubige nahmen bereits am Sonntag an den Gottesdiensten zu Heiligabend teil. Sie unterstützen damit die Entscheidung Kiews vom vergangenen Sommer, das Datum für das Weihnachtsfest zu verschieben, um sich von Russland zu distanzieren. In seiner im berühmten Höhlenkloster in Kiew aufgezeichneten Weihnachtsbotschaft betont Präsident Wolodymyr Selenskyj, alle Ukrainer feierten „gemeinsam Weihnachten“, „am selben Tag, als eine große Familie, als eine Nation, als ein vereintes Land“.
Israel berät über ägyptischen Vorschlag zum Kriegsende
Israels Kriegskabinett will nach einem Bericht der „Jerusalem Post“ über einen Vorschlag Ägyptens zur Beendigung des Kriegs gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen beraten. Israelische Beamte hatten zuvor bestätigt, die Regierung in Kairo habe einen neuen Plan vorgestellt, der zunächst eine längere Feuerpause und die Freilassung weiterer israelischer Geiseln aus der Hand der Hamas vorsehe. Die Hamas wird von Israel, den USA, der EU und einigen arabischen Staaten als Terrororganisation gelistet. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bekräftigte allerdings am Sonntag, man werde bis zum vollständigen Sieg über die Hamas weiterkämpfen.
Demonstranten in Belgrad – Polizei setzt Tränengas ein
Mehrere tausend Anhänger der Opposition haben in der serbischen Hauptstadt Belgrad wieder gegen mutmaßlichen Betrug bei den Wahlen vor einer Woche protestiert. Demonstranten versuchten, das Rathaus zu stürmen und schleuderten Steine, Stangen und Eier auf das Gebäude. Polizisten gingen mit Tränengas gegen die Menge vor. Bei den vorgezogenen Parlaments- und Kommunalwahlen am 17. Dezember hatte die rechtspopulistische Serbische Fortschrittspartei (SNS) von Präsident Aleksandar Vucic Siege errungen. Laut Opposition waren diese nur durch massiven Betrug zustande gekommen.
Mehr als eine Million Asylanträge in Europa
Die Zahl der Asylbewerber in Deutschland und Europa ist in diesem Jahr stark gestiegen. Die Direktorin der EU-Asylagentur, Nina Gregori, sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, in der EU werde die Gesamtzahl der Asylanträge 2023 „deutlich über einer Million“ liegen. Allein im Oktober habe ihre Agentur rund 123.000 Anträge registriert, die höchste Monatszahl seit sieben Jahren. In Deutschland zählte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bis Ende November 325.801 Asylanträge. Im Vergleich zu dem Zeitraum im Jahr zuvor war das ein Zuwachs um 52 Prozent. Deutschland bleibe das Hauptziel für Asylsuchende in der EU, bilanziert auch die EU-Asylagentur.
Tausende Migranten marschieren Richtung USA
Im Süden Mexikos haben sich mehrere tausend Menschen zusammengeschlossen, um gemeinsam nach Norden Richtung USA zu laufen. Wie Korrespondenten unter Berufung auf den örtlichen Zivilschutz im Bundesstaat Chiapas weiter berichten, stammen die Migranten hauptsächlich aus Ländern wie Venezuela, Honduras, El Salvador, Guatemala, Nicaragua und Haiti. Sie warfen der mexikanischen Einwanderungsbehörde Untätigkeit bei der Bearbeitung ihrer Anträge vor. Immer wieder versuchen Menschen aus Süd- und Mittelamerika über Mexiko in die Vereinigten Staaten zu gelangen. Sie fliehen vor Armut, Gewalt oder politischen Krisen in ihren Heimatländern.