Langsam gesprochene Nachrichten

26.01.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Selenskyj fordert Flugzeuge und Raketen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Entscheidungen der USA und Deutschlands zur Lieferung von Kampfpanzern an sein Land als Bildung einer internationalen Panzerkoalition gefeiert. In seiner täglichen Videoansprache dankte er sowohl Bundeskanzler Olaf Scholz als auch US-Präsident Joe Biden für deren Zusagen, die Verteidigungskraft der Ukraine mit Kampfpanzern zu stärken. Allerdings seien auch Fortschritte in anderen militärischen Fragen nötig, sagte Selenskyj. Vor allem brauche sein Land nunmehr Langstreckenraketen, Kampfflugzeuge und mehr Artillerie.
 

UNESCO erklärt Odessa zum Weltkulturerbe

Die UN-Kulturorganisation UNESCO hat die im Krieg mehrfach beschossene Altstadt der ukrainischen Hafenstadt Odessa im Eilverfahren zum gefährdeten Weltkulturerbe erklärt. Damit stehe die Kulturmetropole am Schwarzen Meer unter dem verstärkten Schutz der internationalen Gemeinschaft, sagte UNESCO-Generalsekretärin Audrey Azoulay in Paris. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj begrüßte die Entscheidung. Das russische Außenministerium bezeichnet sie dagegen als "politisch motiviert". Eine Gruppe westlicher Staaten habe die Entscheidung erzwungen, heißt es in Moskau. Russland hatte vergeblich versucht, die Aufnahme Odessas in die UNESCO-Liste zu verhindern.
 

EU-Innenminister beraten über Rückführungen

Angesichts überlasteter Asylsysteme in vielen EU-Staaten will die Europäische Union deutlich mehr abgelehnte Asylsuchende in ihre Heimat abschieben. Bei einem Treffen in Stockholm sollen die Innenminister der EU-Staaten an diesem Donnerstag unter anderem darüber beraten, wie die notorisch niedrige Quote gesteigert werden kann. Dabei wird vor allem die Zusammenarbeit mit Staaten außerhalb der EU in den Blick genommen. Für Deutschland wird Innenministerin Nancy Faeser (SPD) zu dem Treffen erwartet.
 

Tote und Verletzte bei Messerattacke in Zug

Bei einer Messerattacke in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg sind zwei Menschen getötet und sieben verletzt worden. Bei dem mutmaßlichen Angreifer handelt es sich um einen staatenlosen Palästinenser, wie Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack sagte. Der 33-Jährige kam nach Polizeiangaben mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus. Die Hintergründe seien noch unklar, ebenso wie die Identitäten der Geschädigten, sagte eine Polizeisprecherin. Es gab erste Hinweise, dass der mutmaßliche Angreifer geistig verwirrt sein könnte.
 

Verdacht auf Völkermord an Indigenen in Brasilien

Angesichts einer humanitären Krise beim indigenen Volk der Yanomami hat Brasiliens Bundespolizei eine Untersuchung eingeleitet. Ermittelt wird unter anderem wegen des Verdachts auf Völkermord, Umweltverbrechen und unterlassener Hilfeleistung. Es soll geprüft werden, ob Mitglieder der früheren Regierung von Ex-Präsident Jair Bolsonaro oder illegale Goldsucher für die Not der Indigenen verantwortlich sind. Hunderte Kinder sind in den vergangenen Jahren gestorben. Mehr als 1000 Yanomami wurden zuletzt mit schweren gesundheitlichen Problemen aus dem indigenen Gebiet gebracht. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums mussten sie wegen Unterernährung und Malaria behandelt werden.
 

Trump darf zurück zu Facebook und Instagram

Die gesperrten Konten des früheren US-Präsidenten Donald Trump bei den Online-Plattformen Facebook und Instagram werden wieder freigegeben. Die Plattform-Betreiber hatten die Suspendierung ausgesprochen, nachdem radikale Trump-Anhänger am 6. Januar 2021 das Kapitol gestürmt hatten. Die Befürchtung damals: Der scheidende Präsident könnte seine Anhänger fortlaufend anstacheln und weitere Gewalt auslösen. Die zunächst unbefristete Sperrung wurde später auf zwei Jahre begrenzt. Nach Ablauf der Frist heißt es nun, von Trump gehe kein "Risiko für die öffentliche Sicherheit" mehr aus.