Langsam gesprochene Nachrichten

26.05.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Karlspreis für drei Aktivistinnen aus Belarus

Drei prominente Bürgerrechtlerinnen aus Belarus werden in Aachen mit dem Internationalen Karlspreis ausgezeichnet. Erwartet werden die Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja sowie Veronika Zepkalo, die beide im Exil leben. Die dritte Preisträgerin, Maria Kolesnikowa, ist in Belarus inhaftiert. Sie wird von ihrer Schwester vertreten. Die Karlspreis-Jury würdigt den Einsatz der "starken und furchtlosen Frauen" für Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit in dem von Alexander Lukaschenko autoritär regierten Land. Die Laudatio wird Außenministerin Annalena Baerbock halten.

 

Selenskyj lehnt ukrainische Gebietszugeständnisse entschieden ab

Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Vorschläge scharf zurückgewiesen, die Ukraine solle zur Beendigung des Krieges Russland territoriale Zugeständnisse machen. Dabei bezog er sich auf Äußerungen des ehemaligen US-Außenministers Henry Kissinger auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, der vorgeschlagen hatte, Kiew könne auf die von Russland annektierte Krim, Luhansk und Donezk verzichten. Selenskyj verglich diejenigen, die dafür plädieren, Russland Teile der Ukraine zu überlassen, mit denjenigen, die 1938 in der Hoffnung, den Zweiten Weltkrieg zu verhindern, Gebiete an Nazideutschland unter Adolf Hitler abtraten.

 

Ausnahmezustand in El Salvador verlängert

Im sogenannten "Krieg gegen Banden" in El Salvador ist der Ausnahmezustand um einen dritten Monat verlängert worden. Nach einer Mordwelle mit 62 Opfern allein an einem Tag hatte die Regierung am 27. März einen 30-tägigen Ausnahmezustand erklärt, den das Parlament dann um weitere 30 Tage verlängerte. Seitdem wurden nach Polizeiangaben mehr als 34.000 mutmaßliche Banden-Mitglieder festgenommen. Das Land mit etwa sechs Millionen Einwohnern hatte bis vor wenigen Jahren die höchste Mordrate der Welt. 

 

Tumult bei Pressekonferenz zu Schulmassaker in Texas

Bei einer Pressekonferenz zu dem Amoklauf an einer Grundschule im texanischen Uvalde ist es zu einem Eklat gekommen. Der demokratische Politiker Beto O'Rourke attackierte den texanischen Gouverneur Greg Abbott verbal scharf. Er unterbrach die Pressekonferenz des Republikaners und machte ihn wegen dessen Befürwortung laxer Waffengesetze für das Blutbad mitverantwortlich. O'Rourke ist wie viele Demokraten ein Befürworter schärferer Waffengesetze. Auf Facebook hatte der 18-Jährige, der am Dienstag 19 Grundschulkinder und zwei Lehrerinnen erschossen hatte, seine Tat kurz vorher angekündigt.

 

Katholikentag diskutiert über "Wer braucht noch die Kirche?"

In Stuttgart wird an diesem Donnerstag der Katholikentag fortgesetzt. Unter anderem diskutieren der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, und SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert über das Thema "Wer braucht noch die Kirche?". Weitere prominente Gäste sind Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne). Das Kirchenfest mit 1500 Veranstaltungen findet erstmals seit vier Jahren wieder in Präsenz statt.

 

Greenpeace-Studie sieht großes Einsparpotenzial bei Gas

Die G-7-Staaten könnten bis 2025 mehr Erdgas einsparen, als Russland weltweit exportiert. Das zeigt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im Auftrag von Greenpeace. Die G7 könnten schon 2025 ihren Verbrauch um 18 Prozent reduzieren, heißt es. Das entspräche 264 Milliarden Kubikmetern Gas und wäre mehr als jene 250 Milliarden Kubikmeter, die Russland derzeit pro Jahr in die Welt verkauft. Am meisten kann man demnach bei Gebäuden einsparen, durch den Einsatz von Wärmepumpen, bessere Dämmung, die Nutzung von Wind- und Solarenergie und niedrigere Raumtemperaturen.