26.05.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Musk-Unternehmen darf Gehirn-Computerchips an Menschen testen
Das vom US-Unternehmer Elon Musk gegründete Startup Neuralink hat nach eigenen Angaben die behördliche Zulassung für Tests von Computerchips im menschlichen Gehirn erhalten. Die Zulassungsbehörde FDA habe den Start der ersten klinischen Studie am Menschen genehmigt, teilte Neuralink mit. Das Unternehmen entwickelt ein Gehirnimplantat, das neurologische Krankheiten heilen und gelähmten Menschen das Gehen wieder ermöglichen soll. Bislang wurden die etwa münzgroßen Prototypen nur Tieren eingepflanzt. Der Antrag von Neuralink für eine Studie am Menschen war von der FDA noch Anfang 2022 wegen Sicherheitsbedenken abgelehnt worden.
Selenskyj möchte mehr Kriegsgefangene machen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Truppen aufgerufen, mehr russische Soldaten gefangen zu nehmen. Dann könnten im Austausch mehr ukrainische Kriegsgefangene freikommen, sagte er in seiner jüngsten Videoansprache. Am Donnerstag habe Russland 106 Militärangehörige übergeben, berichtete Selenskyj. Sie hätten im Gebiet der inzwischen fast völlig zerstörten Stadt Bachmut im Osten der Ukraine gekämpft. Die Führung in Moskau behauptet seit vergangenem Wochenende, Bachmut vollständig erobert zu haben. Die Regierung in Kiew bestreitet dies.
Sondergesandter aus China besucht Russland
Vor der Reise des Diplomaten Li Hui nach Moskau hat die Europäische Union China aufgefordert, mit Nachdruck auf einen Rückzug Russlands aus der Ukraine hinzuwirken. Die Volksrepublik müsse sich als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates die Prinzipien der territorialen Integrität in Erinnerung rufen, erklärte das Büro des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell. Zuvor hatte dessen Stellvertreter Enrique Mora mit dem chinesischen Sondergesandten Li über den Ukraine-Konflikt beraten. An diesem Freitag wird Li in Moskau erwartet. In den vergangenen Tagen hatte er bereits Polen, die Ukraine, Frankreich und Deutschland besucht.
Annäherung zwischen Armenien und Aserbaidschan
Armenien und Aserbaidschan wollen ihren erbitterten Streit um die Grenzregion Berg-Karabach beilegen. Der armenische Regierungschef Nikol Paschinjan erklärte in Moskau, Berg-Karabach als Teil Aserbaidschans anerkennen zu wollen. Daraufhin sagte dessen Präsident Ilham Aliyev, nun gebe es die Möglichkeit eines Friedensabkommens. Paschinjan und Aliyev waren am Donnerstag unter Vermittlung von Kremlchef Wladimir Putin zusammengekommen. Zuletzt hatte es erneut tödliche Zusammenstöße gegeben, nachdem Aserbaidschan einen Kontrollpunkt an der einzigen Verbindungsstraße von Armenien nach Berg-Karabach eingerichtet hatte. Dieses Gebiet ist eine mehrheitlich von Armeniern bewohnte Exklave.
Amnesty prangert Verbrechen der Taliban an
Amnesty International legt den in Afghanistan herrschenden Taliban Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Last. Die Beschneidung der Rechte von Frauen und Mädchen durch die radikal-islamischen Machthaber sollte dahingehend vom Internationalen Strafgerichtshof untersucht werden, fordert die Menschenrechtsorganisation gemeinsam mit der Internationalen Juristenkommission. Verantwortliche für die Repression müssten zur Rechenschaft gezogen werden. An die deutsche Bundesregierung richteten Amnesty und die Juristenkommission den Appell, Afghaninnen aufgrund ihres Geschlechts grundsätzlich als Flüchtlinge anzuerkennen.
Luftwaffenchef dürfte an Spitze des US-Militärs rücken
In den Vereinigten Staaten soll der afroamerikanische Viersterne-General Charles Q. Brown neuer Generalstabschef der Streitkräfte und damit oberster US-Soldat werden. Präsident Joe Biden stellte den derzeitigen Stabschef der US-Luftwaffe bei einer Zeremonie in Washington als designierten Nachfolger des scheidenden Generalstabschefs Mark Milley vor. Biden würdigte dabei den 1962 geborenen Brown als "furchtlosen Anführer und unbeugsamen Patrioten". Die Personalie muss noch vom Senat bestätigt werden. Brown wäre dann der zweite schwarze Generalstabschef der US-Geschichte.