Langsam gesprochene Nachrichten

26.07.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Habeck spricht von "perfidem Spiel" Putins um Gaslieferungen

Nach der angekündigten weiteren Drosselung russischer Gaslieferungen nach Deutschland hat Wirtschaftsminister Robert Habeck den Ernst der Lage hervorgehoben. Es werde Zeit, dass das alle verstünden, sagte er in der ARD. Deutschland müsse den Gasverbrauch reduzieren. Der Nachrichtenagentur dpa sagte Habeck, der russische Präsident Wladimir Putin treibe bei der Gaslieferung ein "perfides Spiel". Er versuche, die große Unterstützung für die Ukraine zu schwächen und einen Keil in unsere Gesellschaft zu treiben. Vertreter der EU-Staaten haben sich nach dpa-Informationen auf einen Notfallplan zur Senkung des Gasverbrauchs verständigt.
 

Papst bittet Kanadas Indigene um Vergebung

Papst Franziskus hat die Indigenen in Kanada um Vergebung für Leid und Unrecht gebeten, das die katholische Kirche indigenen Kindern jahrzehntelang angetan hat. Bei einem Besuch im Ort Maskwacis äußerte er seine Bestürzung über die Art und Weise, in der viele Mitglieder der Kirche und von religiösen Gemeinschaften, nicht zuletzt durch Gleichgültigkeit, an Projekten der erzwungenen Assimilierung mitgewirkt hätten. Die Politik der Entrechtung sei für die indigene Bevölkerung "verheerend" und "katastrophal" gewesen. Diese habe ihren Höhepunkt im "System der Internatsschulen" gefunden.
 

Außenministerin Baerbock besucht Tschechien und die Slowakei

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) besucht an diesem Dienstag Tschechien und die Slowakei. Dort will sie unter anderem über den Ukraine-Krieg und seine Folgen sprechen. Tschechien hat seit dem 1. Juli für ein halbes Jahr die EU-Ratspräsidentschaft inne. Mit beiden NATO- und EU-Partnern kooperiert Deutschland auch, um die Ukraine mit Waffen zu versorgen.
 

Mehrheit der tunesischen Wähler für neue Verfassung

Bei einer Wahlbeteiligung von nur 28 Prozent hat die tunesische Bevölkerung einer Verfassungsreform offenbar klar zugestimmt. Laut Nachwahlbefragungen befürworteten rund 92 Prozent der Wähler den Verfassungsentwurf. Mit ihm sollen die Befugnisse des Präsidenten auf Wunsch von Amtsinhaber Kais Saïed ausgeweitet werden, zulasten von Parlament und Justiz. Tunesien war nach dem Arabischen Frühling als einziges Land der Region der Wandel zur Demokratie gelungen. Die neue Verfassung würde aber viele demokratische Errungenschaften zunichtemachen.

Japan: Verurteilter Amokläufer hingerichtet

In Japan ist ein Mann hingerichtet worden, der 2008 bei einem Amoklauf in der Hauptstadt Tokio sieben Menschen getötet hatte. Justizminister Yoshihisa Furukawa bestätigte die erste Hinrichtung in diesem Jahr in dem Land. Er habe die Vollstreckung des Todesurteils nach "extrem sorgfältiger Prüfung" genehmigt. Japan gehört zu den wenigen Industrienationen, die noch an der Todesstrafe festhalten. Hinrichtungen werden in dem Land durch Erhängen vollstreckt. Zuletzt wurden im vergangenen Dezember drei verurteilte Mörder hingerichtet. Derzeit sitzen in Todeszellen in Japan mehr als 100 Häftlinge.
 

Friedensnobelpreisträger David Trimble gestorben

Der ehemalige nordirische Regierungschef David Trimble, einer der Architekten des Karfreitagsabkommens von 1998, das den jahrzehntelangen Bürgerkrieg in der Provinz beendete, ist tot. Er wurde 77 Jahre alt. Trimble war jahrelang Vorsitzender der konservativen UUP, die für die Union mit dem Vereinigten Königreich eintritt, zu dem Nordirland zählt. Gegen interne Widerstände machte er sich für einen Kompromiss zwischen der protestantischen UUP und der katholisch-republikanischen Seite stark. Dafür wurde er gemeinsam mit dem katholischen Politiker John Hume mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.