26.08.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Wieder US-Besuch in Taiwan
Ungeachtet der Spannungen mit China ist erneut eine Kongresspolitikerin aus den USA nach Taiwan gereist. Die Visite der republikanischen Senatorin Marsha Blackburn dürfte in Peking als neue Provokation gewertet werden, da die kommunistische Führung die demokratische Inselrepublik als eigenes Territorium betrachtet. Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen wertete den dritten Besuch von US-Politikern als deutliches Zeichen der Verbundenheit zwischen den USA und Taiwan. Damit steige Taiwans Entschlossenheit, sich selbst zu verteidigen, so die Präsidentin. Taiwan plant eine Erhöhung seiner Verteidigungsausgaben um 13,9 Prozent.
Verhandlungen über NATO-Beitritt
In Helsinki beraten Vertreter Finnlands und Schwedens an diesem Freitag mit Entsandten aus der Türkei über Bedingungen für eine Mitgliedschaft in der NATO. Der Beitritt der Nordeuropäer zum Verteidigungsbündnis droht an einem türkischen Veto zu scheitern. Die Regierung in Ankara beschuldigt Finnland und Schweden, Mitglieder der verbotenen Arbeiterpartei PKK und Anhänger der Gülen-Bewegung zu beherbergen. Die Türkei spricht von "Terror-Verdächtigen" und fordert deren Auslieferung. Schweden und Finnland haben Zugeständnisse in Aussicht gestellt. Unter anderem sollen Abschiebungen erleichtert werden.
Macron auf Annäherungskurs mit Algerien
Nach monatelangen Spannungen wollen Frankreich und Algerien wieder enger zusammenarbeiten. Beabsichtigt seien gemeinsame Projekte im Bereich Industrie, Forschung, Energie sowie in Sport und Kultur, sagte der französische Präsident Emmanuel Macron zum Auftakt seines Besuchs in dem nordafrikanischen Land. Algeriens Präsident Abdelmajid Tebboune sprach nach seinem Treffen mit Macron in der Hauptstadt Algier von "vielversprechenden Aussichten". Nach Macrons Angaben soll eine Historikerkommission die gemeinsame Geschichte "ohne Tabus" aufarbeiten.
Staatschef Lourenço kann weiterregieren
In Angola ist Präsident João Lourenço im Amt bestätigt worden. Wie die Wahlkommission nach Auszählung von gut 97 Prozent der Stimmen bekannt gab, hat Lourenços Partei MPLA die Parlamentswahl vom Mittwoch mit 51,7 Prozent gewonnen. Der Wahlsieg der MPLA bedeutet automatisch eine zweite, fünfjährige Amtszeit für Lourenço. Die oppositionelle UNITA konnte deutlich zulegen. Sie kam mit ihrem Parteichef Adalberto Costa Júnior auf mehr als 44 Prozent. Die Regierungspartei MPLA und ihr Vorsitzender Lourenço kündigten Wirtschaftsreformen für Angola an. Trotz großer Ölvorkommen lebt ein Großteil der Bevölkerung des südwestafrikanischen Landes in Armut.
Begründung für Durchsuchung bei Trump wird veröffentlicht
In den USA werden an diesem Freitag weitere Details über die Razzia auf dem Anwesen von Ex-Präsident Donald Trump bekanntgemacht. Auf Anordnung eines Bundesrichters muss das Justizministerium in Washington Teile des Dokuments veröffentlichen, mit dem damals der Durchsuchungsbeschluss erwirkt wurde. Abschnitte des Papiers werden dazu allerdings geschwärzt. Das FBI hatte vor zweieinhalb Wochen Trumps Anwesen in Florida durchsucht. Die Fahnder beschlagnahmten dabei zahlreiche Dokumente, die aus dem Weißen Haus stammten. Einige davon waren als "streng geheim" eingestuft.
Aus für Autos mit Verbrennungsmotoren im Westen der USA
Im Kampf gegen Treibhausgase und Luftverschmutzung lässt der US-Bundesstaat Kalifornien ab dem Jahr 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen zu. Eine entsprechende Regelung wurde von der kalifornischen Umweltbehörde CARB erlassen. Demnach werden Benziner und Dieselautos schrittweise aus dem Straßenbild verschwinden. Ab 2026 sollen mehr als ein Drittel der verkauften Neuwagen emissionsfrei fahren, ab 2030 dann mehr als zwei Drittel. Wegen Kaliforniens Bedeutung als Volkswirtschaft und Autoabsatzmarkt gilt die Entscheidung als wegweisend für die Industrie und andere US-Bundesstaaten.