26.09.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Montag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Meloni will neue italienische Regierung anführen
Nach dem starken Abschneiden der ultrarechten Partei Fratelli d'Italia bei der Parlamentswahl in Italien hat deren Chefin Anspruch auf die Bildung der nächsten Regierung erhoben. Die Italiener hätten eine klare Botschaft ausgesendet, erklärte Giorgia Meloni in Rom. "Wir werden für alle regieren", fügte die 45-Jährige wörtlich hinzu. Zusammen mit ihren rechten Bündnispartnern Lega und Forza Italia dürfte Fratelli d'Italia im Parlament künftig über eine absolute Mehrheit der Sitze verfügen. Meloni könnte die erste Frau an der Spitze einer italienischen Regierung werden.
Selenskyj nimmt Putins Drohungen ernst
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat deutlich gemacht, dass er auch den Einsatz von Atomwaffen durch Russland für möglich hält. Er glaube nicht, dass Kremlchef Wladimir Putin bluffe, sagte Selenskyj dem US-Sender CBS News. Putin hatte kürzlich erklärt, wenn die territoriale Integrität seines Landes bedroht sei, würde er alle zur Verfügung stehenden Mittel nutzen. Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, betonte, jeder Einsatz von Atomwaffen hätte katastrophale Konsequenzen für Russland. Das habe man Moskau "auf sehr hoher Ebene" mitgeteilt.
EU verurteilt blutige Gewalt im Iran
Die Europäische Union hat die Niederschlagung regimekritischer Demonstrationen im Iran scharf kritisiert. Der unverhältnismäßige Einsatz von Gewalt gegen gewaltlose Demonstranten sei "nicht zu rechtfertigen und nicht hinnehmbar", erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. Die Einschränkung des Internet-Zugangs sei ein weiterer Grund zur Sorge, da dies unverhohlen die Freiheit der Meinungsäußerung verletze. Auslöser der Proteste ist der Tod der jungen Iranerin Mahsa Amini, die von der Sittenpolizei wegen eines Verstoßes gegen die islamische Kleiderordnung festgenommen worden war.
Schweizerinnen gehen künftig später in Rente
In der Schweiz hat sich eine knappe Mehrheit der Bürger für eine umstrittene Rentenreform ausgesprochen. In einer Volksabstimmung votierten 50,6 Prozent dafür, das Renteneintrittsalter für Frauen von 64 auf 65 Jahre zu erhöhen und damit an das der Männer anzupassen. Außerdem wurde eine Erhöhung der Mehrwertsteuer zugunsten der Einnahmen des Rentensystems gebilligt. Abgelehnt wurden hingegen strengere Tierschutz-Maßnahmen. Damit wird es in der Schweiz kein Verbot der Massentierhaltung geben.
Kubanerinnen und Kubaner haben über ein neues Familiengesetz abgestimmt
Nach einem Referendum über ein neues Familiengesetz in Kuba hat die Auszählung per Hand begonnen. Es soll das seit 1975 geltende Gesetz ablösen. Die Reform sieht vor, gleichgeschlechtlichen Paaren unter anderem Ehe und Adoption zu erlauben. Sie beinhaltet auch die Möglichkeit der Leihmutterschaft ohne finanzielle Gegenleistung sowie die Erziehungsberechtigung für nicht-biologische Eltern. Es ist das erste Referendum über eine Gesetzesänderung in dem sozialistischen Inselstaat. Gut acht Millionen Kubaner ab 16 Jahren hatten in mehr als 23.000 Wahllokalen ihre Stimmen abgeben dürfen.
Bericht: Deutschland erhöht Fluthilfe für Pakistan
Opfer der Flutkatastrophe in Pakistan sollen weitere Hilfe aus Deutschland erhalten. Nachdem Entwicklungsministerin Svenja Schulze kürzlich Mittel in Höhe von 13 Millionen Euro zugesagt hatte, erhöht ihr Ministerium die Hilfen um weitere 26 Millionen Euro, wie die Zeitung "Augsburger Allgemeine" berichtet. Die Überschwemmungen hätten die "Entwicklungserfolge der letzten Jahre in kürzester Zeit zunichte gemacht", sagte Schulze. Seit Juni leidet Pakistan unter den schwersten je aufgezeichneten Fluten seiner Geschichte. Ein Drittel des Landes steht unter Wasser, rund 1600 Menschen kamen ums Leben.
Unwetter auf Kanarischen Inseln führt zu vielen Flugausfällen
Die Kanarischen Inseln sind von einem Unwetter heimgesucht worden. Wegen des tropischen Wirbelsturms "Hermine" wurden 252 Flüge gestrichen. 38 weitere seien umgeleitet worden, meldete der Flughafenbetreiber Aena auf Twitter. Die meisten Flugausfälle gab es mit mehr als 100 auf Teneriffa. Der starke Regen löste auf den Inseln Erdrutsche aus. Wegen umgestürzter Bäume mussten Straßen gesperrt werden. Verletzte wurden nicht registriert. Auf den Inseln Gran Canaria, Teneriffa und La Gomera, La Palma und Hierro wurden Niederschläge von jeweils mehr als 100 Litern pro Quadratmeter registriert.