26.10.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Steinmeier und Selenskyj rufen zu deutsch-ukrainischen Städtepartnerschaften auf
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj befürworten angesichts der russischen Invasion die Bildung deutsch-ukrainischer Städtepartnerschaften. Solche Verbindungen trügen "entscheidend dazu bei, unser gemeinsames Europa aufzubauen und zu stärken", heißt es in einem Appell der beiden Präsidenten. Städtepartnerschaften beider Seiten sollten zudem "zur zukünftigen EU-Mitgliedschaft der Ukraine" beitragen. Steinmeier war am Dienstag in der Ukraine eingetroffen und hatte dort seine Solidarität mit der Bevölkerung bekundet.
Friedensgespräche zu Tigray-Konflikt in Südafrika begonnen
Die äthiopischen Bürgerkriegsparteien haben knapp zwei Jahre nach Beginn der Kämpfe erste formelle Friedensgespräche gestartet. Vertreter der äthiopischen Armee und der Region Tigray kamen dazu in Südafrika zusammen. Die Verhandlungen werden unter Vermittlung der Afrikanischen Union geführt. Angesetzt ist die erste Gesprächsrunde demnach bis zum Sonntag. Sie steht unter dem Eindruck jüngster Geländegewinne der äthiopischen Armee, die von eritreischen Kräften in Tigray unterstützt wird. Führende afrikanische Staaten, die USA und die EU hatten eine Waffenruhe und Friedensgespräche gefordert.
Nobelpreisträgerin Ebadi: Proteste im Iran werden Wandel bringen
Die iranische Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi sieht in den Protesten in ihrem Heimatland den Beginn einer Revolution. Ebadi sagte der "Süddeutschen Zeitung" wörtlich: "Wenn Großeltern, Eltern und die Enkelkinder nebeneinander marschieren: Das zeigt doch, dass alle unzufrieden sind." Selbst 13-jährige Schülerinnen und Schüler demonstrierten mit. Leider seien von ihnen viele inhaftiert worden, so die Juristin, die 2009 nach Repressalien den Iran verließ und im Londoner Exil lebt. Die Menschen auf der Straße wollten offenbar so lange bleiben, "bis sie erreicht haben, was sie fordern".
Neuer Premier Sunak will Großbritannien wieder stabilisieren
Der neue britische Premierminister Rishi Sunak will das Vertrauen in die Politik wiederherstellen und die gebeutelte Wirtschaft des Landes ankurbeln. Er wolle die Bedürfnisse der Öffentlichkeit an die erste Stelle setzen und die Fehler der Vorgänger korrigieren, sagte der 42-jährige Ex-Finanzminister, nachdem ihm König Charles III. im Buckingham-Palast den Auftrag zur Regierungsbildung erteilt hatte. Sunak belässt mehrere wichtige Minister auf ihren Posten. So bleibt Finanzminister Jeremy Hunt ebenso im Amt wie James Cleverly als Außenminister und Ben Wallace als Verteidigungsminister.
Putschisten in Burkina Faso wollen Sicherheitslage mit Freiwilligentruppe verbessern
Die Militärjunta in Burkina Faso will einem Bericht zufolge insgesamt 50.000 Zivilisten für den Kampf gegen Dschihadisten rekrutieren. Die Rekrutierung weiterer 35.000 Freiwilliger habe begonnen, zitierte die Nachrichtenagentur AFP den neu eingesetzten Minister für kommunale Verwaltung, Boukare Zoungrana. Anfang der Woche war bereits die Einrichtung einer 15.000-köpfigen Einheit verkündet worden. Ende September hatte sich der Militärhauptmann Ibrahim Traoré in dem westafrikanischen Land an die Macht geputscht. Er begründete den Schritt mit der "kontinuierlichen Verschlechterung der Sicherheitslage". Burkina Faso ist regelmäßig Schauplatz dschihadistischer Attentate, zuletzt wurden am Montag zehn Soldaten getötet.
Dodik bringt zehntausende Anhänger in Bosnien auf die Straßen
Der bosnische Serbenführer Milorad Dodik hat mit zehntausenden Anhängern in Banja Luka gegen eine Neuauszählung der Stimmen zur Präsidentenwahl in der serbischen Teilrepublik in Bosnien-Herzegowina demonstriert. "Milorad Dodik wird sehr bald im Präsidentenpalast sein", sagte er. Die Opposition wirft dem serbisch-nationalistischen Hardliner Wahlbetrug vor. Die zentrale Wahlkommission hat eine Neuauszählung der Stimmen angeordnet. Dem vorläufigen Ergebnis zufolge gewann Dodik mit 48 Prozent der Stimmen. Die Oppositionskandidatin Jelena Trivic kam auf 43 Prozent.