Langsam gesprochene Nachrichten

26.10.2024 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Angriffe des israelischen Militärs im Iran

Israel hat in der vergangenen Nacht Luftschläge gegen militärische Ziele im Iran ausgeführt. Es habe gezielte und präzise Angriffe auf Produktionsstätten von Raketen und Abschussanlagen gegeben, teilte das israelische Militär mit. Die Führung in Teheran gab an, die eigene Luftabwehr habe die Angriffe abgewehrt. Die Schäden seien begrenzt. Iranische Medien berichten über mehrere Explosionen in der Hauptstadt und ihrer Umgebung. Meldungen über Opfer gibt es bislang nicht. Der Iran behalte sich eine Antwort vor, zitiert die iranische Nachrichtenagentur Tasnim einen Insider. Seit mehreren Wochen war ein israelischer Vergeltungsschlag erwartet worden, nachdem der Iran Anfang Oktober  – ebenfalls aus Vergeltung  – rund 200 Raketen auf Israel abgefeuert hatte.
 

Richtungsweisende Wahl in Georgien

An diesem Samstag wählen die Bürger der Schwarzmeer-Republik Georgien ein neues Parlament. Die Abstimmung gilt als richtungsweisend für die Zukunft des Landes. Rund 3,5 Millionen Georgier haben die Wahl zwischen dem pro-europäischen Oppositionsbündnis und der pro-russischen Regierungspartei Georgischer Traum. Georgien ist EU-Beitrittskandidat. Wegen umstrittener Gesetze nach russischem Vorbild liegt der Prozess derzeit auf Eis. Die prowestliche Opposition hat sich in vier Wahlbündnissen zusammengetan, bleibt aber zerstritten. Die Wahllokale sind bis 20 Uhr geöffnet. Aussagekräftige Ergebnisse werden am späten Abend erwartet.
 

Heftige Proteste gegen Wahlergebnis in Mosambik

In dem südostafrikanischen Land Mosambik sind Anhänger der Opposition in mehreren Städten auf die Straßen gegangen, um gegen die Wahlresultate zu protestieren. In der Hauptstadt Maputo verbrannten Demonstrierende Reifen und zerrissen Wahlplakate. Die Polizei setzte Tränengas ein. In der Wirtschaftsmetropole Nampula kam ein Mensch bei Zusammenstößen ums Leben. Landesweit gab es mehrere Verletzte. Zuvor hatte die Wahlkommission den Kandidaten der regierenden Frelimo-Partei, Daniel Chapo, mit einem Stimmenanteil von 70,7 Prozent zum Sieger der Präsidentenwahl erklärt. Der unabhängige Oppositionskandidat Venâncio Mondlane erhielt demnach 20,3 Prozent. Ossufo Momade von Mosambiks größter Oppositionspartei Renamo erreichte laut Wahlkommission 5,8 Prozent.
 

Milliardenentschädigung nach Dammbruch in Brasilien

Rund neun Jahre nach der Umweltkatastrophe in dem südostbrasilianischen Ort Bento Rodrigues müssen die verantwortlichen Bergbau-Unternehmen Entschädigungszahlungen in Milliardenhöhe leisten. Brasiliens Regierung unterzeichnete eine entsprechende Vereinbarung mit dem Minenbetreiber Samarco sowie dessen Mutterunternehmen, dem brasilianischen Konzern Vale und dem australisch-britischen Konzern BHP Billiton. Vorgesehen ist eine Zahlung in Höhe von 132 Milliarden Real. Das sind umgerechnet etwa 21 Milliarden Euro. Bei dem Unglück Anfang November 2015 war der Damm eines mit Giftstoffen gefüllten Klärbeckens gebrochen. 19 Menschen kamen dadurch ums Leben.
 

Antarktis-Konferenz erneut gescheitert

Die diesjährige Konferenz der Antarktis-Kommission CCAMLR ist ohne Durchbruch zu Ende gegangen. Beobachtern zufolge konnten sich die Mitgliedstaaten in der australischen Stadt Hobart wieder nicht auf die Ausweisung mehrerer großer Meeresschutzgebiete einigen. Davon betroffen sind die Ostantarktis, das Weddellmeer und Gewässer der Antarktischen Halbinsel. In der Region leben viele Pinguine, Robben und Wale. Sie sind zunehmend durch den Klimawandel und durch Überfischung bedroht. Deutschlands Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir erklärte mit Blick auf den Widerstand Chinas und Russlands, es bleibe keine Zeit mehr "für eine Blockade aus geopolitischen Interessen".
 

Bundeswehr soll weitere Lenkwaffen bekommen

Deutschlands Verteidigungsminister Boris Pistorius strebt laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ den Kauf von 600 Marschflugkörpern des Typs Taurus an. Allerdings sei die Finanzierung noch nicht gesichert. Der Minister wolle die modernsten Taurus Neo zu einem Gesamtpreis von rund 2,1 Milliarden Euro beschaffen, berichtet das Magazin. Erste Lieferungen seien für das Jahr 2029 geplant. Für den Start des Projekts würden bereits im nächsten Jahr 350 Millionen Euro benötigt, der Großteil des Geldes solle ab 2029 fließen. Bisher verfügt die Bundeswehr über etwa 600 Taurus-Marschflugkörper, die mehr als 500 Kilometer weit fliegen können.