Langsam gesprochene Nachrichten

26.12.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Montag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Präsident Selenskyj prangert "Unmenschen" an

Mit Blick auf die wenigen verbleibenden Tage in diesem Jahr hat der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj die Bevölkerung seines Landes vor weiteren russischen Angriffen gewarnt. Der Feind werde versuchen, diese Zeit für uns "dunkel und schwierig" zu machen, sagte Selenskyj in seiner jüngsten Videoansprache. Als "Unmenschen" bezeichnete er die Verantwortlichen für den Angriff auf die südukrainische Stadt Cherson vom Samstag. Dabei waren nach offiziellen Angaben mindestens 16 Menschen getötet und mehr als 60 verletzt worden. Jeder Mörder werde gefunden, versicherte der Präsident.
 

Explosion erschüttert Militärbasis in Russland

Auf dem Luftwaffenstützpunkt Engels in der russischen Region Saratow, einige hundert Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, ist es in der Nacht zum Montag zu mindestens einer Explosion gekommen. Es gebe "absolut keine Bedrohung" für Anwohner, zivile Infrastruktureinrichtungen seien nicht beschädigt worden, teilte der Gouverneur der Region, Roman Busargin, über den Messenger-Dienst Telegram mit. Der Stützpunkt ist eine von zwei russischen Luftwaffenbasen der strategischen Nuklearstreitkräfte. Russische Nachrichtenagenturen meldeten, drei Menschen seien bei dem Vorfall getötet worden. Eine ukrainische Drohne sei abgeschossen worden.
 

Taiwan meldet neue Grenzverletzung durch chinesische Streitkräfte

Die chinesischen Streitkräfte haben nach Angaben aus Taiwan abermals den Luftraum der Insel verletzt. Wie das Verteidigungsministerium in Taipeh mitteilte, wurden innerhalb von 24 Stunden 71 chinesische Flugzeuge und sieben Schiffe in der Nähe Taiwans geortet. 47 Flugzeuge hätten die Mittellinie der Taiwanstraße überquert, hieß es. Die Meerenge trennt das demokratisch regierte Taiwan vom chinesischen Festland. China erklärte, es habe als Reaktion auf neue Provokationen der Vereinigten Staaten und Taiwans Übungen im See- und Luftraum um die Insel abgehalten. Der US-Kongress hatte am Freitag den neuen Haushalt der Regierung verabschiedet, der auch neue Kredite für Taiwan zum Kauf von Waffen vorsieht.
 

Habeck sieht noch langen Weg beim Ökostrom-Ausbau

Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck sieht Fortschritte beim Ausbau des Ökostroms in Deutschland - und zugleich noch einen langen Weg. Der Grünen-Politiker sagte der Deutschen Presse-Agentur in Berlin, dieses Jahr habe gezeigt, dass man wirklich vorangekommen sei, aber man sei noch lange nicht durch. Ziel der Bundesregierung sei es, den Anteil des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms am Stromverbrauch bis 2030 auf mindestens 80 Prozent zu steigern. In diesem Jahr waren es nach ersten Branchenberechnungen rund 47 Prozent. Die Regierung hat umfangreiche Gesetzesänderungen für einen schnelleren Ausbau beschlossen.
 

EU muss mit steigenden Asylzahlen rechnen

Die Chefin der EU-Asylbehörde, Nina Gregori, geht von einer weiter wachsenden Zahl von Asylbewerbern in der Europäischen Union aus. Die geopolitischen Entwicklungen in den Jahren 2021 und 2022 führten zu einer zunehmenden Vertreibung, sagte Gregori. Von Januar bis Oktober seien in der EU bereits fast 790.000 Asylanträge gestellt worden. Dies sei ein Anstieg um 54 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Nicht enthalten in der Zahl sind Flüchtlinge aus der Ukraine. Sie müssen in der EU kein langwieriges Asylverfahren durchlaufen.
 

Kaltfront verursacht "Krise epischen Ausmaßes"

Ein Wintersturm hat im Nordosten der USA weiter für heftige Schneefälle gesorgt. Dramatisch entwickelte sich die Lage im Bundesstaat New York. Teile der Großstadt Buffalo sind von der Außenwelt abgeschnitten, Haustüren verschwanden hinter bis zu 2,40 Meter hohen Schneeverwehungen. Durch Stromausfälle bei eisigen Temperaturen wurde die Situation lebensbedrohlich. New Yorks Gouverneurin Kathy Hochul sprach von einer "Krise epischen Ausmaßes". Selbst Einheiten der Nationalgarde blieben im Schnee stecken und benötigten Hilfe.