27.01.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Kleine Fortschritte im "Normandie-Format"
Bei Verhandlungen in Paris zur Lösung ihres Konflikts haben sich Russland und die Ukraine erstmals seit zwei Jahren auf eine gemeinsame Erklärung verständigt. Darin bekennen sich beide Seiten zu der 2020 vereinbarten Waffenruhe. Die Gespräche fanden im sogenannten Normandie-Format statt, bei dem Deutschland und Frankreich als Vermittler dabei sind. Die französische Regierung wertete das Treffen als schwierig, sprach aber von einem guten Ergebnis. Die Beratungen sollen in zwei Wochen in Berlin fortgesetzt werden.
Weitere Omikron-Impfstoff-Studie
Der US-Pharmakonzern Moderna hat mit der klinischen Erprobung eines speziellen Impfstoffs gegen die hochansteckende Omikron-Variante des Coronavirus begonnen. Nach Unternehmensangaben sollen insgesamt 600 Erwachsene an der Studie teilnehmen - sowohl Doppeltgeimpfte als auch Geboosterte. Einen Tag zuvor hatten die Moderna-Konkurrenten BioNTech/Pfizer angekündigt, mit der Rekrutierung von Versuchspersonen für einen Omikron-Impfstoff begonnen zu haben. Beide Vakzine basieren auf der sogenannten mRNA-Technologie, die vergleichsweise schnell an neue Virusvarianten angepasst werden kann.
Mehr als 200.000 Neuinfektionen in Deutschland
Exakt zwei Jahre nach dem ersten bestätigten Corona-Fall in Deutschland befindet sich die Zahl der Neuinfektionen auf einem Rekordniveau. Dem Robert Koch-Institut wurden binnen eines Tages 203.136 neue Ansteckungen übermittelt, so viele wie nie zuvor. Die Sieben-Tage-Inzidenz kletterte auf den Rekordwert von 1017,4. Am 27. Januar 2020 war bei einem Mann aus Bayern erstmals das Coronavirus hierzulande bestätigt worden. Seitdem wurden in der Bundesrepublik mehr als neun Millionen Infektionen registriert, mehr als 117.000 Menschen starben an COVID-19 oder in Zusammenhang mit dem Virus.
Gedenken an NS-Opfer
Der Deutsche Bundestag erinnert am Donnerstagvormittag an die Opfer des Nationalsozialismus. In der Gedenkstunde zum Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz werden die Holocaust-Überlebende Inge Auerbacher und der israelische Parlamentspräsident Mickey Levy ans Rednerpult treten. Auch in Polen wird an den Beginn der systematischen Ermordung von Millionen europäischer Juden erinnert. Wegen der Corona-Pandemie kann bei den Feierlichkeiten auf dem ehemaligen KZ-Gelände in Auschwitz nur eine kleine Gruppe von Gästen anwesend sein.
Nordkorea testet offenbar erneut ballistische Raketen
Nordkorea hat laut Südkorea erneut ein Geschoss in Richtung Meer abgefeuert. Das Geschoss sei in Richtung Osten geflogen, teilte Südkoreas Generalstab mit. Es handelte sich offenbar um den sechsten Raketentest Nordkoreas in diesem Jahr. UN-Resolutionen untersagen der selbsterklärten Atommacht die Erprobung ballistischer Raketen, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf tragen können. Zuletzt hatte das Land laut Angaben Südkoreas am Dienstag zwei mutmaßliche Marschflugkörper abgefeuert.
EU-Staaten fordern Kurskorrektur von Regierung in Bamako
Die Entscheidung Malis, dänische Soldaten des Landes zu verweisen, sorgt für Unverständnis in der Europäischen Union. Die Regierung des westafrikanischen Krisenstaates hatte den Schritt damit begründet, dass den Truppen aus Dänemark nicht erlaubt worden sei, an der internationalen Anti-Terror-Mission teilzunehmen. Frankreich und 14 weitere EU-Länder haben Mali jetzt aufgefordert, die dänischen Streitkräfte nicht zum Abzug zu zwingen. Ihre Präsenz sei für den Kampf gegen den Terrorismus im Norden des Landes entscheidend. Auch deutsche Soldaten sind dazu in Mali im Einsatz.
Prinz Andrew fordert Zivilverfahren
Im Rechtsstreit um Missbrauchsvorwürfe will sich der britische Prinz Andrew einem Geschworenenprozess stellen. Das geht aus einem Dokument hervor, das seine Anwälte vor Gericht in New York eingereicht haben. Der 61-Jährige wehrt sich gegen die Klage einer US-Amerikanerin, die angibt, als Minderjährige vor zwei Jahrzehnten von Andrew mehrfach missbraucht worden zu sein. Sie fordert Schadensersatz. Gegen den britischen Prinzen gibt es bisher keine offiziellen strafrechtlichen Ermittlungen. Ein Zivilprozess könnte im Herbst beginnen.