27.02.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Montag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Ausschreitungen im Westjordanland
Nach einem tödlichen Anschlag auf zwei Israelis im nördlichen Westjordanland ist es in dem von Israel besetzten Palästinensergebiet zu schweren Ausschreitungen gekommen. Das israelische Fernsehen berichtete, israelische Siedler hätten Häuser von Palästinensern sowie Läden und Autos in Brand gesetzt. Ein Palästinenser sei durch Schüsse tödlich verletzt worden. Unklar ist bislang, wer die Schüsse abgab. Wenige Stunden zuvor hatten sich Vertreter Israels und der Palästinenser in der jordanischen Hafenstadt Akaba getroffen, um über vertrauensbildende Maßnahmen zu beraten. Es waren die mutmaßlich ersten direkten Gespräche dieser Art seit Jahren.
UN bitten um Unterstützung für den Jemen
Die Vereinten Nationen und die Weltgesundheitsorganisation haben vor einer UN-Geberkonferenz in Genf zu Spenden für das Bürgerkriegsland Jemen aufgerufen. Im Namen Deutschlands werde Bundesaußenministerin Annalena Baerbock Finanzmittel in dreistelliger Millionenhöhe zusagen, verlautete aus Berlin. Laut Schätzungen benötigen insgesamt mehr als 20 Millionen Menschen im Jemen humanitäre Hilfe, das sind etwa zwei Drittel der Bevölkerung des Staates auf der Arabischen Halbinsel. Mehr als zwei Millionen Kinder sind stark unterernährt, Hunderttausende sind in lebensbedrohlichem Zustand.
Verhandlungen über Nordirland-Protokoll
Eine Folge des Brexits ist an diesem Montag in der Nähe von London Thema eines Spitzengesprächs zwischen Europäischer Union und der britischen Regierung: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Premierminister Rishi Sunak wollen über praktikable Lösungen im Streit um das sogenannte Nordirland-Protokoll beraten. Dies sieht vor, dass die britische Provinz auf der irischen Insel Teil des europäischen Binnenmarktes bleibt. Dadurch ist Nordirland aber durch eine De-facto-Zollgrenze vom übrigen Großbritannien getrennt. Auch drei Jahre nach dem britischen EU-Austritt wird das Protokoll bislang nicht vollständig umgesetzt.
Pistorius für "deutliches Signal" an Putin
Deutschlands Verteidigungsminister Boris Pistorius hat Überlegungen bestätigt, ein gemeinsames Manöver von US-amerikanischen, deutschen und polnischen Soldaten in Polen abzuhalten. Das wäre ein deutliches Signal in das NATO-Bündnis hinein, aber auch an den russischen Präsidenten Wladimir Putin, sagte Pistorius. Für die Länder im Osten Europas und im Baltikum sei es zudem wichtig zu sehen, dass Deutschland und die USA zu ihrer Verpflichtung der Bündnisverteidigung stünden, so Pistorius.
Erneut Arbeitsniederlegungen an deutschen Flughäfen
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi setzt ihren Arbeitskampf im Öffentlichen Dienst mit weiteren Streiks fort. Betroffen sind diesmal unter anderem die Flughäfen Düsseldorf und Köln-Bonn. Allein in Düsseldorf fallen fast drei Viertel der für diesen Montag geplanten Flüge aus. Der Airport ist der drittgrößte in Deutschland und spielt insbesondere bei Europaverbindungen eine wichtige Rolle. Betroffen von Streikmaßnahmen sind auch Kitas und der Nahverkehr in Westdeutschland. Die Gewerkschaften Verdi und Deutscher Beamtenbund fordern Lohn- und Gehaltssteigerungen von 10,5 Prozent. Die öffentlichen Arbeitgeber lehnen das als unbezahlbar ab und haben fünf Prozent geboten.
Trauer um Hollywood-Legende Walter Mirisch
Im Alter von 101 Jahren ist der US-Filmproduzent Walter Mirisch in Los Angeles gestorben. Das bestätigte die US-Filmakademie, die den dreifachen Oscar-Gewinner als "wahren Visionär" würdigte. Mirisch habe einen "mächtigen Einfluss" auf die Filmbranche gehabt. Zu den von ihm produzierten Werken gehören Klassiker wie "Manche mögen's heiß" mit Marilyn Monroe, der Musical-Film "West Side Story" und die Kriminalkomödie "Der rosarote Panther".