27.04.2024 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Prozess Nicaraguas gegen Deutschland kurz vor der Entscheidung
Der Internationale Gerichtshof wird am kommenden Dienstag über einen Eilantrag im Zusammenhang mit dem Israel-Hamas-Krieg entscheiden. Das teilte das höchste UN-Gericht in Den Haag mit. Dabei geht es um die Klage Nicaraguas gegen Deutschland. Das mittelamerikanische Land wirft der Bundesrepublik Beihilfe zum Völkermord im Gazastreifen vor. Nicaragua fordert unter anderem den sofortigen Stopp deutscher Rüstungslieferungen an Israel. Deutschland bestreitet die Vorwürfe. Die Bundesrepublik liefere Waffen „nur auf der Grundlage einer sorgfältigen Prüfung, die weit über die Anforderungen des Völkerrechts hinausgeht“, hieß es dazu von einer Vertreterin des Auswärtigen Amts in Berlin. Mit dem Militäreinsatz im Gazastreifen reagiert Israel auf den terroristischen Großangriff der islamistischen Hamas vom 7. Oktober.
Neues Schutzgebiet im Pazifik
Die peruanische Regierung stellt ein weiteres Meeresgebiet unter Schutz. Es umfasst 1160 Quadratkilometer und liegt vor der Küste von Nordperu nahe der Grenze zu Ecuador. In dem Gebiet leben zahlreiche Arten. Dort liegen auch die einzigen Korallenriffe des südamerikanischen Landes und es ist Lebensraum von Buckelwalen. Umweltminister Juan Carlos Castro sprach von einem „wichtigen Meilenstein“ für den Schutz des Ökosystems des Pazifiks. Unter anderem hatten Fischerei-Organisationen diesen Schritt gefordert, damit die Artenvielfalt in dem Seegebiet erhalten bleibt. Peru will auf diese Weise auch die Meeresforschung und die Entwicklung des Tourismus fördern.
Viele Firmenchefs sehen Gefahr durch Hacker-Angriffe
Die große Mehrheit der Unternehmen in Deutschland und vielen weiteren Ländern fürchtet eine Cyberattacke. Das hat eine Firmenumfrage in 15 Ländern im Auftrag des Rückversicherers Munich Re ergeben. Demnach antworteten 72 Prozent der teilnehmenden Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder, dass sie wegen möglicher Cyberangriffe besorgt oder sehr besorgt sind. Mehr als die Hälfte räumte in der Umfrage ein, dass ihr Unternehmen bereits von Hackern angegriffen wurde. Dabei stand Datendiebstahl an erster Stelle. Die Munich Re hat ein Eigeninteresse an dem Thema, da der Konzern Versicherungen gegen Cyberattacken anbietet. Laut Umfrage haben etliche internationale Unternehmen wegen zu hoher Kosten oder anderer Gründe bislang keine Cyberversicherung abgeschlossen.
Deutsche Liberale beraten über eigenes Profil
Die Freie Demokratische Partei (FDP) bestimmt an diesem Wochenende ihre weiteren Ziele in der Regierungskoalition mit Sozialdemokraten und Grünen. Auf einem zweitägigen Bundesparteitag in Berlin geht es unter anderem darum, wie die aktuelle Wirtschaftsschwäche in Deutschland überwunden werden kann. Die Parteispitze fordert unter anderem Einschnitte beim Bürgergeld und eine Abschaffung der Rente mit 63. FDP-Chef Christian Lindner, der als Finanzminister Mitglied der Bundesregierung ist, wird am Samstagmittag eine Grundsatzrede halten. Danach spricht die Spitzenkandidatin zur Europawahl, die Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Wahlen zum Führungspersonal der FDP stehen nicht an.
Trauer um Michael Verhoeven
Der deutsche Filmemacher Michael Verhoeven ist tot. Der Ehemann der Schauspielerin Senta Berger starb bereits am Montag im Alter von 85 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit, wie die Familie in München jetzt mitteilte. Der gebürtige Berliner setzte sich in seinem Werk intensiv mit dem Nationalsozialismus auseinander, etwa in dem Spielfilm „Die weiße Rose“ aus dem Jahr 1982 über den Widerstand von Sophie Scholl. Seine Satire „Das schreckliche Mädchen“ von 1990 wurde für den Oscar nominiert. Darin geht es um Versuche im Nachkriegsdeutschland Verbrechen der Nazis zu vertuschen. Die deutsche Kulturstaatsministerin Claudia Roth würdigte Michael Verhoevens Produktionen als „eindringliche filmischen Meisterwerke“.
King Charles übernimmt wieder royale Aufgaben
Der an Krebs erkrankte britische König Charles III. wird ab kommender Woche wieder einige öffentliche Termine wahrnehmen. Dies sei dank der Fortschritte bei der Behandlung des 75-Jährigen möglich, heißt es aus dem Buckingham-Palast in London. Demnach will der König am kommenden Dienstag gemeinsam mit seiner Frau Camilla eine Klinik besuchen und sich dort mit Ärzten und Patienten treffen. Für Ende Juni hat Charles das japanische Kaiserpaar zu einem Staatsbesuch nach Großbritannien eingeladen. Der Buckingham-Palast will die Teilnahme an möglichen weiteren Terminen kurzfristig bekanntgegeben. König Charles hatte Anfang Februar seine Krebserkrankung öffentlich gemacht.