27.06.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Montag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Zweiter Gipfel-Tag auf Schloss Elmau
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine wird auch den heutigen Tag des G7-Gipfels in Süddeutschland prägen. Am Vormittag will sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj per Videoschalte an die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden Industrienationen wenden, die auf Schloss Elmau in Bayern zusammengekommen sind. Später haben die G7 führende Vertreter der Schwellenländer Argentinien, Indien, Indonesien, Senegal und Südafrika zu Gast, um über die Auswirkungen des Ukraine-Krieges zu sprechen. Außerdem wird es um den Klimawandel und Energiefragen gehen. Die G7-Gruppe hat bereits ein weltweites 600-Milliarden-Dollar-Investitionsprogramm angekündigt. Damit sollen vor allem Projekte in Afrika unterstützt werden.
Raketenangriff im Raum Odessa
Bei einem Raketeneinschlag im Süden der Ukraine sind im Gebiet Odessa sechs Menschen zu Schaden gekommen. Die Rakete sei von einem russischen Bomber abgefeuert worden, teilte das ukrainische Wehrkommando Süd mit. Unter den Opfern ist den Behördenangaben zufolge auch ein Kind. Aus den Angaben geht jedoch nicht hervor, ob die Betroffenen verletzt oder getötet wurden.
Selenskyj richtet Anti-Kriegs-Appell an Belarus
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Menschen im Nachbarland Belarus aufgerufen, sich nicht in den russischen Angriffskrieg hineinziehen zu lassen. Die Führung in Moskau habe bereits alles für die Belarussen entschieden, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. Doch die Menschen dort seien keine Sklaven und kein Kanonenfutter. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs hatte Russland am Wochenende Raketen auf Ziele in der Ukraine von Belarus aus abgefeuert.
Kritik an Vorbereitung von COP15-Naturschutzkonferenz
Ohne große Fortschritte sind in der kenianischen Hauptstadt Nairobi Verhandlungen zur Vorbereitung der nächsten UN-Biodiversitätskonferenz zu Ende gegangen. Naturschützer sprachen von einem "Flop" und von einem "fatalen Stillstand". Delegierte der 196 Teilnehmer-Länder hatten in Nairobi rund eine Woche lang an einem Entwurf für ein Artenschutzabkommen gearbeitet. Ähnlich dem Pariser Klimaschutzabkommen soll es völkerrechtlich verbindlich sein. Ob der Vertrag wie geplant auf der COP15 im Dezember in Kanada vereinbart werden kann, ist weiter offen.
Warnung vor wachsendem Cannabis-Konsum
Laut einem Bericht der Vereinten Nationen nimmt weltweit die Belastung der Gesundheitssysteme zu, weil immer mehr Menschen Cannabis als Rauschmittel nutzen. In der Europäischen Union sei dies die Ursache für rund 30 Prozent der Drogentherapien, so das UN-Büro für Drogen und Verbrechen in seinem Jahresbericht. In afrikanischen sowie manchen lateinamerikanischen Ländern mache Cannabis den größten Teil der Suchttherapien aus. Der Anstieg des Konsums hänge mit Legalisierungen, aber auch den Corona-bedingten Lockdowns zusammen. Weltweit nehmen demnach geschätzt mehr als 280 Millionen Jugendliche und Erwachsene Drogen.
Viele Festnahmen bei Istanbuler Pride-Parade
In der türkischen Metropole Istanbul ist die Polizei am Sonntag gegen zahlreiche Teilnehmer einer Demonstration für LGBTQ-Rechte vorgegangen. Nach Angaben der Veranstalter der Pride-Parade wurden 200 Menschen festgenommen - darunter auch Journalisten. Der Gouverneur von Istanbul hatte die Parade verboten. Hunderte Demonstranten mit Regenbogenfahnen versammelten sich trotzdem in den Straßen rund um den Taksim-Platz, der für die Öffentlichkeit gesperrt war. Seit sieben Jahren werden Veranstaltungen der schwul-lesbischen Szene in Istanbul regelmäßig untersagt.