Langsam gesprochene Nachrichten

27.06.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Putin dankt Sicherheitsapparat für Gegenwehr bei Revolte

Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Sicherheitskräften und der Bevölkerung nach dem raschen Ende der Revolte der Söldnergruppe Wagner für ihren Rückhalt gedankt. In einer im Staatsfernsehen übertragenen Rede sagte Putin, er danke allen, die sich den Aufständischen in den Weg gestellt hätten. Die russische Gesellschaft habe sich als geschlossen erwiesen. Dies hätten am Ende auch die Umstürzler erkannt und aufgegeben. Die Söldner stellte Putin vor die Wahl: Sie könnten nach Belarus gehen oder sich in Russland der Armee anschließen oder zu ihren Familien zurückkehren.
 

Biden weist Verwicklung des Westens in Wagner-Revolte zurück

US-Präsident Joe Biden hat Spekulationen über eine Verwicklung des Westens in die Revolte der Söldnergruppe Wagner in Russland zurückgewiesen. Der Westen habe mit dem Aufstand „nichts zu tun“ gehabt, sagte Biden im Weißen Haus. Das sei Teil eines Kampfes innerhalb des russischen Systems gewesen. Der Präsident erklärte, er habe nach den Ereignissen die wichtigsten US-Verbündeten in einer Video-Schalte versammelt, um sicherzustellen, dass sich alle einig seien. Man habe sich darauf verständigt, dafür zu sorgen, Kremlchef Wladimir Putin keinen Vorwand zu geben, die Schuld auf den Westen oder die NATO zu schieben.
 

UN prangern Behandlung der Gefangenen in Guantánamo an

Die Behandlung der verbliebenen 34 Insassen im US-Gefangenenlager Guantánamo ist nach Einschätzung der Vereinten Nationen nach wie vor „grausam, unmenschlich und herabwürdigend“. Die Misshandlung der Insassen komme der Verletzung ihrer Grund- und Freiheitsrechte gleich, erklärte UN-Sonderberichterstatterin Fionnuala Ni Aolain in New York. Sie beklagte vor allem eine fast ständige Überwachung, zermürbende Einzelhaft und einen eingeschränkten Kontakt der Gefangenen zu ihren Familien. Zuvor hatte Ni Aolain als erste UN-Berichterstatterin das Lager auf Kuba mit offizieller Genehmigung der USA besucht. Es war nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 errichtet worden, um mutmaßliche islamistische Terroristen ohne Prozess festzuhalten.
 

Präsident Bio führt bei Wahl in Sierra Leone

Bei der Präsidentschaftswahl im westafrikanischen Sierra Leone liegt Amtsinhaber Julius Maada Bio laut Teilergebnissen klar vorn. Bio komme auf 55,86 Prozent der Stimmen, erklärte die Wahlkommission nach der Auszählung von 60 Prozent der Stimmzettel. Um die Präsidentenwahl für sich zu entscheiden, benötigt ein Kandidat in der ersten Runde 55 Prozent der Stimmen. Bios Rivale Samura Kamara von der größten Oppositionspartei All People's Congress (APC) kam demnach bei der Wahl am Samstag auf 41,53 Prozent. Opposition und EU-Beobachter beklagen allerdings mangelnde Transparenz seitens der Wahlkommission und Gewalt am Wahltag.
 

Verschwundene Studenten in Mexiko: Acht Soldaten in U-Haft

Fast neun Jahre nach der Verschleppung von 43 Studenten in Südmexiko sind acht Soldaten in Untersuchungshaft genommen worden. Das teilte der Staatssekretär im Innenministerium, Alejandro Encinas, auf Twitter mit. Gegen sie wurde Anklage erhoben. Die Studenten des Lehrerseminars Ayotzinapa in der Stadt Iguala waren in der Nacht zum 27. September 2014 verschwunden. Korrupte Polizisten sollen sie verschleppt und dem Verbrechersyndikat Guerreros Unidos übergeben haben. Die Hintergründe sind nach wie vor nicht geklärt. Nur Knochenteile von drei der jungen Männer wurden bislang gefunden und identifiziert.
 

Suche nach erschossenen Wehrmachtssoldaten in Südfrankreich

In Südfrankreich beginnt an diesem Dienstag die Suche nach den menschlichen Überresten von 47 erschossenen Wehrmachtssoldaten. Ein ehemaliger französischer Widerstandskämpfer hatte kürzlich das Schweigen über die Massenerschießung der Kriegsgefangenen im Juni 1944 gebrochen. Durch die Aussagen des 98-Jährigen konnten die Nachforschungen veranlasst werden. Wie der Sender France 3 berichtete, soll zunächst mit einem Bodenradar das mutmaßliche Massengrab nahe der Ortschaft Meymac lokalisiert werden. Sollten die Leichen gefunden werden, will der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge für die Exhumierung und Beisetzung auf einem deutschen Soldatenfriedhof sorgen.