27.08.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Russland blockiert Abschlussdokument zu UN-Atomwaffenkonferenz
In New York ist die Konferenz der Vereinten Nationen zur Überprüfung des Atomwaffensperrvertrags ohne gemeinsame Abschlusserklärung zu Ende gegangen. Wegen eines angeblichen Mangels an "Ausgewogenheit" verhinderte Russland die Verabschiedung des Papiers. Nach Angaben aus Verhandlungskreisen kritisierten russische Diplomaten vor allem geplante Passagen zum ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja, das von russischen Truppen besetzt ist. Laut Entwurf des Abschlussdokuments, den die Nachrichtenagentur AFP einsehen konnte, wollte die UN-Konferenz ihre "ernste Besorgnis" über militärische Aktivitäten an der Anlage zum Ausdruck bringen.
Selenskyj warnt vor erneuter AKW-Abschaltung
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor einer nochmaligen Unterbrechung der Stromzufuhr für das Atomkraftwerk Saporischschja gewarnt. Die Situation dort sei nach wie vor sehr gefährlich, sagte Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache. Eine weitere Abschaltung der Reaktoren wegen Strommangels würde das AKW erneut an den Rand einer Katastrophe bringen. Die beiden funktionierenden Reaktoren des Kraftwerks wurden am Freitag wieder an das Netz angeschlossen. Russland und die Ukraine machen sich gegenseitig für die Ursache des Stromausfalls verantwortlich.
Russlands Ex-Präsident stellt Bedingungen für Friedensverhandlungen
Der frühere russische Staatschef Dmitri Medwedew hat einem schnellen Ende des Angriffskriegs gegen die Ukraine eine Absage erteilt. Russland werde seine militärische Kampagne fortsetzen, bis es seine Ziele erreicht habe, sagte der Putin-Vertraute dem französischen Sender LCI. Die russische Regierung sei jedoch unter bestimmten Bedingungen zu Gesprächen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bereit. Ein ukrainischer Verzicht auf einen NATO-Beitritt sei von entscheidender Bedeutung, reiche aber nicht aus, um Frieden zu schaffen. Das Vorgehen von Russlands Militär in der Ukraine nannte Medwedew "maximal schonend und gemäßigt".
Dokument zeigt Gründe für Durchsuchung von Trump-Anwesen
Nach der Razzia bei Ex-Präsident Donald Trump hat das US-Justizministerium ein Dokument in Auszügen veröffentlicht, das Grundlage für den Durchsuchungsbefehl war. Die US-Bundespolizei FBI hatte vor zweieinhalb Wochen auf Trumps Anwesen in Florida Regierungsmaterial beschlagnahmt, das teilweise als "streng geheim" eingestuft war. Wie jetzt bekannt wurde, war ein Anfangsverdacht gegen Trump der Grund für die Razzia. Demnach hatte der Ex-Präsident Anfang des Jahres Dokumenten-Kisten aus seinem Privatbesitz an das Nationalarchiv übergeben, in denen sich ebenfalls geheime Unterlagen befanden.
USA sollen Kuba bei Wiederaufbau von Treibstofflager unterstützen
Kuba hat die USA um Hilfe beim Wiederaufbau des zerstörten Treibstofflagers in Matanzas gebeten. Wie das Außenministerium in Havanna mitteilte, wurde die Anfrage bereits am vergangenen Mittwoch bei einer Onlinekonferenz von Experten aus beiden Ländern gestellt. Vor drei Wochen hatte ein Blitz einen Großbrand in dem Treibstofflager im Westen Kubas ausgelöst. 16 Menschen kamen infolge des Unglücks ums Leben. Der Brand stellt Kuba vor große Probleme, weil dadurch wichtige Energiereserven fehlen. Das Verhältnis zu den USA ist angespannt, da die Vereinigten Staaten ein Handelsembargo gegen das sozialistisch regierte Kuba verhängt haben.
Unterlegener Parteiführer in Angola erkennt Wahlergebnis nicht an
Der Oppositionskandidat Adalberto Costa Júnior will das Ergebnis der angolanischen Parlamentswahl anfechten. Seine Partei UNITA erkenne das von der Wahlkommission genannte vorläufige Resultat nicht an, sagte Costa Júnior in der Hauptstadt Luanda. Demnach hat die Partei des amtierenden Präsidenten João Lourenço, MPLA, nach Auszählung von mehr als 97 Prozent der Stimmen die Wahl in dem südwestafrikanischen Staat mit einer knappen absoluten Mehrheit gewonnen. Die von Costa Júnior angeführte UNITA sei auf gut 44 Prozent gekommen, so die Kommission. Der Oppositionskandidat fordert die Einrichtung einer Überprüfungskommission. Die MPLA regiert Angola seit fast 50 Jahren.