27.09.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Guterres beklagt atomares Säbelrasseln
UN-Generalsekretär António Guterres hat angesichts neuer Atomwaffendrohungen Russlands ein Ende der "Ära der nuklearen Erpressung" gefordert. Jahrzehnte nach dem Fall der Berliner Mauer hörten die Menschen wieder das Rasseln der nuklearen Säbel, sagte Guterres bei der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York. Jeder Einsatz von Atomwaffen würde ein "humanitäres Armageddon" heraufbeschwören, warnte er. Die Vorstellung, dass irgendein Land einen Atomkrieg führen und gewinnen könnte, sei abwegig.
Letzter Tag der Scheinreferenden in Donbass und Südukraine
In vier russisch kontrollierten Gebieten der Ukraine enden an diesem Dienstag die Scheinreferenden zur Annexion durch Russland. Am letzten Tag der Abstimmung in den Separatistengebieten Donezk und Luhansk im Donbass sowie in den südukrainischen Regionen Cherson und Saporischschja sollen dann auch die Wahllokale geöffnet werden. Bislang gingen pro-russische Behördenvertreter von Tür zu Tür, um Stimmen einzusammeln. Ein möglicher Anschluss der vier Regionen an Russland wird vom Westen als illegal verurteilt. Befürchtet wird auch eine militärische Eskalation, weil ukrainische Angriffe auf diese Regionen von Moskau dann als Angriff auf sein Staatsgebiet gewertet werden könnten.
Edward Snowden ist nun ein Russe
Russlands Präsident Wladimir Putin hat dem US-Whistleblower Edward Snowden die russische Staatsbürgerschaft zuerkannt. Der Name des 39-Jährigen findet sich auf einer vom Kreml veröffentlichten Liste mit dutzenden anderen Personen. Snowden habe die Staatsbürgerschaft auf eigenen Wunsch erhalten, wurde in Moskau mitgeteilt. Er hatte 2013 zehntausende Dokumente zu Ausspäh-Aktivitäten des US-Geheimdienstes NSA an Journalisten weitergegeben. Ihm droht in den Vereinigten Staaten deshalb ein Prozess. Russland gewährte Snowden und seiner Frau Asyl.
Staatstrauerakt für Japans ermordeten Ex-Premier Abe
Japan hat mit einem umstrittenen Staatstrauerakt den ermordeten Ex-Regierungschef Shinzo Abe geehrt. Unter massiven Sicherheitsvorkehrungen fanden sich in Tokio rund 4300 Trauergäste aus dem In- und Ausland zu der Zeremonie in einer Kampfsporthalle ein. Deutschland wurde durch den früheren Bundespräsidenten Christian Wulff vertreten. Abe war am 8. Juli während einer Wahlkampfrede erschossen worden. Der Attentäter hatte angegeben, den Rechtskonservativen aus Hass auf die umstrittene Mun-Sekte ermordet zu haben. Mit dieser hatte Abe in Verbindung gestanden. In Umfragen lehnte eine Mehrheit der Japaner den Trauerakt ab.
NASA-Sonde kracht in Asteroiden
Die US-Weltraumbehörde NASA hat erstmals absichtlich ein Raumfahrzeug in einen Himmelskörper fliegen lassen, um dessen Flugbahn zu verändern. Die mit einer Kamera ausgestattete Sonde "Dart" raste mit mehr als 20.000 Stundenkilometern in den Asteroiden Dimorphos, wie auf Livebildern zu sehen war. Mit der rund 330 Millionen Dollar teuren Mission will die NASA testen, ob und wie sie die Erde vor herannahenden Asteroiden schützen kann. Ziel war es, durch den Aufprall der Sonde die Flugbahn von Dimorphos leicht zu verändern. Ob dies gelang, wird nun untersucht.
Fußball-Klassiker endet mit einem Remis
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat in ihrem letzten Härtetest vor der WM ein mögliches Erfolgserlebnis verpasst. Das Team von Bundestrainer Hansi Flick verspielte im Londoner Wembley-Stadion gegen England eine 2:0-Führung. Nachdem die DFB-Elf sogar in Rückstand geriet, erkämpfte sie sich in dem Nations-League-Match immerhin noch ein Unentschieden. Kai Havertz sorgte mit seinem zweiten Treffer zum 3:3 für ein halbwegs versöhnliches Ende.