27.10.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Tödlicher Anschlag auf schiitische Pilgerstätte im Iran
Bei einem bewaffneten Angriff auf eine bedeutende schiitische Pilgerstätte in der südiranischen Millionenstadt Schiras sind mindestens 15 Menschen getötet worden. "Ein Terrorist" habe das Mausoleum Schah Tscheragh attackiert, sagte der Chef der örtlichen Justizbehörden, Kasem Mussawi. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" bekannte sich zu dem Attentat. Laut Staatsfernsehen wurde ein Mann mit Verbindungen zu Takfiri-Gruppen gefasst. Iranische Behörden nutzen den Begriff "Takfiri", um sunnitische Dschihadisten zu benennen. Im Iran stellen schiitische Muslime die Mehrheit der Bevölkerung.
Ukraine bittet Deutschland um Hilfen gegen Kälte und Stromausfälle im Winter
Die Ukraine hofft auf umfangreiche deutsche Hilfen gegen Kälte und Stromausfälle im Winter. Die Co-Vorsitzende der deutsch-ukrainischen Parlamentariergruppe, Halyna Jantschenko, sagte der Nachrichtenagentur Reuters, das Energieministerium in Kiew habe Listen mit den benötigten Waren erstellen lassen. Diese seien an die Bundesregierung übermittelt worden. Auf den Wunschlisten stehen unter anderem Geräte für Umspannwerke, Nutzfahrzeuge, 350 Kilometer Kabel, knapp 2600 Stromgeneratoren und rund 3250 Heizgeräte. Das Bundeswirtschaftsministerium lehnte eine Stellungnahme ab.
Energieagentur sieht Chancen durch die Krise
Die Internationale Energieagentur (IEA) sieht Chancen für eine Beschleunigung der Energiewende. Die durch Russlands Krieg in der Ukraine ausgelöste Energiekrise führe zu verstärkten Bemühungen vieler Staaten, den Strukturwandel zu beschleunigen, heißt es in dem in Paris vorgelegten Jahresbericht der IEA. Bei einer Verwirklichung dieser Pläne könnten die weltweiten Investitionen in saubere Energien bis 2030 um 50 Prozent ansteigen. Die Energiemärkte und die Energiepolitik veränderten sich nicht nur kurzfristig, sondern für die kommenden Jahrzehnte. Trotz allem geht die Energieagentur laut dem Bericht von einer globalen Erderwärmung um 2,5 Grad bis zum Jahr 2100 aus.
Frontex und Nordmazedonien wollen enger zusammenarbeiten
Bei der Bekämpfung von unerwünschter Migration wird die EU-Grenzschutzagentur Frontex künftig stärker mit den Behörden Nordmazedoniens zusammenarbeiten. Ein entsprechendes Abkommen unterzeichneten Innenminister Oliver Spasovski und EU-Innenkommissarin Ylva Johansson in Skopje. Dadurch solle das Vorgehen gegen illegale Einwanderung und grenzüberschreitende Kriminalität gestärkt werden, hieß es. Werden Frontex-Beamte nach Nordmazedonien entsendet, muss Skopje vorher zustimmen. Das EU-Parlament muss dem Abkommen ebenfalls noch zustimmen. Die EU baut den Frontex-Einsatz derzeit auch in anderen Balkanregionen aus.
Nordirland steht wegen Brexit-Patt vor Neuwahl
Nordirland steuert wegen des politischen Patts bei seinem Status infolge des Brexit auf Neuwahlen zu. Zwar glaube er nicht, dass eine Wahl "uns schneller zu der Lösung bringt, die wir brauchen", sagte der Chef der pro-britischen Democratic Unionist Party (DUP), Jeffrey Donaldson. Seine Partei sei jedoch bereit für eine neue Abstimmung. Nordirland hat seit Februar keine arbeitsfähige Regierung, weil die DUP aus Protest gegen das Nordirland-Protokoll im Brexit-Abkommen nicht mitregieren will. Wenn bis Freitag kein Konsens vorliegt, muss London Neuwahlen für das Regionalparlament ausrufen.
Italiens Regierungschefin Meloni erhält Vertrauen auch im Senat
Der neuen italienischen Regierung unter Giorgia Meloni ist auch in der zweiten Parlamentskammer das Vertrauen ausgesprochen worden. Bei einer Abstimmung im Senat erhielten die Ministerpräsidentin und ihr Kabinett die nötige absolute Mehrheit. Am Vortag hatte schon das Abgeordnetenhaus für die neue Rechtsallianz in der Exekutive votiert. Im kleineren Senat stimmten 115 der 200 anwesenden Parlamentarier für Meloni, die als erste weibliche Regierungschefin ins Amt gekommen war. Ein Erfolg war der 45-Jährigen praktisch sicher, da ihre Koalition die absolute Mehrheit in den beiden Kammern hält.