27.10.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
EU-Gipfel einigt sich auf Erklärung zu Nahost
Der EU-Gipfel in Brüssel hat zu „humanitären Korridoren und Pausen” im Gazastreifen aufgerufen. Der Europäische Rat bringe seine tiefe Besorgnis über die sich verschlechternde humanitäre Lage im Gazastreifen zum Ausdruck, heißt es in einer von den 27 Staats- und Regierungschefs angenommenen Erklärung. Der Rat fordere, den raschen, sicheren und ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe fortzusetzen. Die Europäische Union werde eng mit ihren Partnern in der Region zusammenarbeiten, um die Zivilbevölkerung zu schützen, Hilfe zu leisten und den Zugang zu Nahrungsmitteln, Wasser, medizinischer Versorgung, Treibstoff und Unterkünften zu erleichtern. Israel äußerte sich zunächst nicht zu der Forderung der EU-Staaten. Ein Sprecher teilte auf Anfrage mit, man werde sich eventuell am Freitag dazu äußern.
USA greifen iranische Stellungen in Syrien an
Das US-Militär hat nach eigenen Angaben zwei Einrichtungen der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) im Osten Syriens angegriffen. Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte, die „gezielten Schläge zur Selbstverteidigung” seien eine Reaktion auf eine Reihe von Angriffen gegen US-Streitkräfte im Irak und in Syrien durch vom Iran unterstützte Milizen seit dem 17. Oktober. Während die Spannungen wegen des Konflikts zwischen Israel und der Hamas zunehmen, wurden US-Truppen im Irak mindestens zwölf Mal und in Syrien vier Mal angegriffen. 21 US-Soldaten wurden dabei leicht verletzt. Die palästinensische Hamas wird von der EU, den USA und mehreren arabischen Staaten als terroristische Organisation eingestuft.
EU sieht Vermittlungsversuche zwischen Serbien und Kosovo in „Sackgasse”
Im Konflikt zwischen Serbien und dem Kosovo gibt es trotz neuer Vermittlungsversuche der EU weiter keine Annäherung. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte nach separaten Treffen mit Kosovos Ministerpräsident Albin Kurti und dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic am Rande des EU-Gipfels in Brüssel, die Gespräche seien in einer „Sackgasse”. Neben Borrell nahmen auch Bundeskanzler Olaf Scholz, EU-Ratspräsident Charles Michel, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni teil. Zuletzt war es im Nordkosovo zu Gewalt mit mehreren Toten gekommen. Das Kosovo hatte im Jahr 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt, wird aber von Belgrad bis heute als abtrünniges Gebiet betrachtet.
USA werfen Russland Hinrichtung von Soldaten vor
Russland richtet nach Aussage der US-Regierung Soldaten hin, die bei der Offensive im Osten der Ukraine Befehle verweigerten. Washington verfüge über entsprechende Informationen, teilte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats des Weißen Hauses, John Kirby, mit. Russische Kommandeure würden sogar mit der Exekution ganzer Armee-Einheiten drohen, wenn diese vor ukrainischem Artilleriefeuer zurückweichen wollten. Moskau würde in der Ukraine „bedeutende” Verluste an Soldaten und Material erleiden und schicke schlecht ausgebildete Kräfte wie „menschliche Wellen” ins Gefecht, so Kirby weiter. Es sei daher nicht überraschend, dass die russischen Streitkräfte unter schlechter Moral litten.
Außenminister Blinken und Wang wollen Dialog zwischen USA und China fördern
Bei ihrem Treffen in Washington haben US-Außenminister Antony Blinken und sein chinesischer Amtskollege Wang Yi die Wichtigkeit des Dialogs zwischen ihren beiden Ländern hervorgehoben. Wang sagte, beide Staaten hätten wichtige gemeinsame Interessen und Herausforderungen, die sie gemeinsam bewältigen müssten. Als Antwort auf das Statement erwiderte Blinken, er stimme dem zu. Der dreitägige Besuch in den USA dient in erster Linie der Vorbereitung eines für November erwarteten Gipfeltreffens zwischen US-Präsident Joe Biden und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping. Es wird erwartet, dass Wang im Weißen Haus mit dem Nationalen Sicherheitsberater Jake Sullivan und mit Präsident Biden sprechen wird.
Chinas ehemaliger Ministerpräsident Li Keqiang gestorben
Der frühere chinesische Ministerpräsident Li Keqiang ist tot. Der 68-Jährige habe am Donnerstag einen Herzinfarkt erlitten und sei nach vergeblichen Rettungsversuchen in Shanghai gestorben, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Li Keqiang war erst im März nach zehn Jahren im Amt als Ministerpräsident abgetreten. Der an der Universität in Peking ausgebildete Wirtschaftswissenschaftler galt einst als Spitzenkandidat für die Führung der Kommunistischen Partei, wurde aber in den vergangenen Jahren von Chinas Staatschef Xi Jinping zunehmend ins Abseits gedrängt.