27.11.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Hoffen auf längere Feuerpause im Gazastreifen

Im Hamas-Israel-Krieg deutet sich nach der Freilassung Dutzender Geiseln aus der Gewalt der Terrororganisation Hamas eine Verlängerung der bis Dienstagmorgen befristeten Feuerpause an. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu signalisiert grundsätzlich Bereitschaft dazu. Und auch die Hamas strebt nach eigener Darstellung eine Verlängerung an, um im Austausch gegen Geiseln mehr palästinensische Häftlinge aus Israel freipressen zu können. An diesem Montag wird zunächst die Freilassung zehn weiterer Geiseln erwartet. Die israelische Regierung vermutet, dass noch etwa 180 Menschen in der Gewalt der islamistischen Hamas im Gazastreifen sind.
 

Steinmeier sichert Israel Solidarität zu

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Israel bei seinem Krieg gegen die Terrororganisation Hamas Deutschlands fortgesetzte Solidarität zugesichert. „Solidarität nicht nur mit Israel als Opfer des Terrors, sondern auch mit Israel, das sich wehrt“, schrieb die Sprecherin des Bundespräsidenten im Onlinedienst X, vormals Twitter. Steinmeier hatte sich zuvor mit Israels Präsident Isaac Herzog in Jerusalem getroffen. Herzog seinerseits bezeichnete den Besuch Steinmeiers und seiner Frau Elke Büdenbender als „Symbol für das feste Bündnis zwischen unseren Ländern“. An diesem Montag wird Steinmeier in Jerusalem Premierminister Benjamin Netanjahu sprechen.
 

Großdemonstration gegen Antisemitismus in London

Einen Tag nach einer pro-palästinensischen Großdemonstration in London sind in der britischen Hauptstadt schätzungsweise 50.000 Menschen gegen Antisemitismus und für Israel auf die Straße gegangen, darunter Ex-Premierminister Boris Johnson. Auf dem Marsch zum Parlament trugen einige Teilnehmer Plakate mit der Aufschrift „Null Toleranz für Antisemitismus“. Andere schwenkten israelische und britische Flaggen und hielten Fotos von israelischen und ausländischen Geiseln in den Händen, die die Terrorgruppe Hamas am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt hatte.
 

Entführter deutscher Pater in Mali nach einem Jahr frei

Der im westafrikanischen Mali entführte deutsche Pater Hans-Joachim Lohre ist wieder auf freiem Fuß. Das teilten Vertreter der Militärregierung und des Erzbistums Bamako in Mali mit. Demnach befand sich Lohre in einem Flugzeug auf dem Rückweg in seine Heimat. Der katholische Pater, der rund 30 Jahre in Mali gelebt hatte, war im November 2022 in der Hauptstadt Bamako verschwunden. Lohre unterrichtete dort am Institut für christlich-islamische Bildung. Der Geistliche war auch verantwortlich für ein Glaubens- und Begegnungszentrum. Zu seiner Entführung hatte sich niemand bekannt.
 

1000 Orte nach Wintereinbruch in Bulgarien ohne Strom

In Bulgarien hat ein Wintereinbruch mit starken Winden für chaotische Zustände gesorgt. Ein Obdachloser erfror bei eisiger Kälte in Kasanlak. Bei Schneechaos mit starken Winden mussten mehr als 1000 Orte ohne Strom auskommen. Vier Regionen riefen den Notstand aus. Am Flughafen Warna fielen mehrere internationale Flüge aus. Schneestürme und Verwehungen sorgten auch im Osten Rumäniens für starke Behinderungen. In rund 200 Ortschaften fiel der Strom aus. In weiten Teilen der ukrainischen Schwarzmeerküste gab es ebenfalls Schneestürme. Hier war der Strom in fast 400 Orten unterbrochen.
 

Irischer Autor Paul Lynch erhält Booker-Literaturpreis

Der renommierte britische Booker-Literaturpreis geht in diesem Jahr an den irischen Schriftsteller Paul Lynch. Der 46-Jährige wurde in London für seinen Roman „Prophet Song“ ausgezeichnet. Die dystopische Geschichte handelt von einer Mutter von vier Kindern, die unter einer tyrannischen irischen Regierung um ihre Familie kämpft. Die Jury-Vorsitzende Esi Edugyan nannte den Roman „einen Triumph emotionaler Erzählkunst, mitreißend und mutig“. Die Auszeichnung wurde 1969 gegründet und ist mit umgerechnet 57.500 Euro dotiert. Sie wird jedes Jahr für den besten englischsprachigen Roman vergeben.