27.12.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Serbische Führung reagiert auf Unruhe im Kosovo
Angesichts der Spannungen im Norden des Kosovo hat Serbien seine Armee in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Der serbische Präsident Aleksandar Vučić habe "höchste Kampfbereitschaft" angeordnet, teilte Verteidigungsminister Miloš Vučević mit. Der Kosovo mit seiner mehrheitlich albanischen Bevölkerung hatte 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt, wird aber bis heute von der Regierung in Belgrad als abtrünniges Gebiet betrachtet. Sie bestärkt die serbische Minderheit im Norden des Kosovo bei ihren Versuchen, sich der Autorität der kosovarischen Regierung in Pristina zu widersetzen.
Stromausfall macht Ukrainern weiter zu schaffen
Durch russische Angriffe auf das Energienetz der Ukraine sind nach offiziellen Angaben noch immer knapp neun Millionen Menschen ohne Stromversorgung. Es gebe weiterhin Engpässe und Ausfälle, aber deren Anzahl und Dauer nehme stetig ab, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner jüngsten Videoansprache. Bei Beratungen mit Regierungsvertretern zur Lage im Energie- und Infrastrukturbereich seien wichtige Entscheidungen getroffen worden. Sein Land bereite sich auf das nächste Jahr vor, nicht nur auf die Wintermonate, so Selenskyj. Details nannte der Staatschef nicht.
Kiew rüttelt an Russlands Sitz im Sicherheitsrat
Die Ukraine bezweifelt die Legitimität der Mitgliedschaft Russlands in den Vereinten Nationen. Nach Auffassung des Außenministeriums in Kiew ist auch der Sitz Moskaus im UN-Sicherheitsrat nicht auf Grundlage internationalen Rechts geregelt. So habe Russland nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 nicht die notwendige Aufnahmeprozedur durchlaufen - wie etwa Tschechien und die Slowakei nach Auflösung der Tschechoslowakei. Russland betrachtet sich hingegen als legitimer Nachfolger der Sowjetunion, die Gründungsmitglied der Vereinten Nationen war.
Iran verwehrt Familie von Ali Daei die Ausreise
Im Iran ist ein Linienflugzeug mit der Ehefrau und der Tochter des früheren Fußball-Bundesligaprofis Ali Daei an Bord umgeleitet worden. Die in Teheran gestartete Maschine mit dem Ziel Dubai musste eine Zwischenlandung auf der iranischen Insel Kisch einlegen. Dort wurden Daeis Angehörige zum Aussteigen aufgefordert. Der iranische Ex-Nationalspieler hatte sich in den vergangenen Monaten mehrfach regierungskritisch geäußert. Auch die Protestbewegung im Iran unterstützte er. Anfang Dezember waren bereits Daeis Geschäft und Restaurant in Teheran auf staatliche Anordnung hin geschlossen worden.
Boot mit vielen Rohingya-Flüchtlingen erreicht Indonesien
Ein Flüchtlingsboot mit mehr als 180 Angehörigen der in Myanmar verfolgten Minderheit der Rohingya hat nach wochenlanger Fahrt Indonesien erreicht. Das Holzboot mit 185 Menschen an Bord landete an einem Strand der westlichen Provinz Aceh. Ein Migrant berichtete, die Menschen seien Ende November aus einem Rohingya-Flüchtlingslager in Bangladesch aufgebrochen. Mindestens 20 Flüchtlinge seien unterwegs gestorben, die Leichen ins Meer geworfen worden. Tausende der mehrheitlich muslimischen Minderheit unternehmen von Myanmar oder Bangladesch aus immer wieder riskante Überfahrten, um Malaysia oder Indonesien zu erreichen.
Pleitewelle bei deutschen Kliniken befürchtet
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) befürchtet im kommenden Jahr eine Pleitewelle bei den Kliniken. Die Auswirkungen auf die medizinische Versorgung würden in vielen Regionen spürbar werden, sagte DKG-Chef Gerald Gaß dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Einer repräsentativen Befragung der deutschen Allgemeinkrankenhäuser zufolge rechnen 59 Prozent der Kliniken im zu Ende gehenden Jahr mit roten Zahlen. Der Anteil der Häuser mit einem positiven Jahresergebnis werde sich von 44 auf 20 Prozent mehr als halbieren. Für das kommende Jahr gehen nur 17 Prozent von einer wirtschaftlichen Verbesserung aus.