28.12.2024 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
USA sanktionieren Gründer der georgischen Regierungspartei
Die USA haben Sanktionen gegen den russlandfreundlichen Milliardär und Ehrenvorsitzenden der georgischen Regierungspartei, Bidsina Iwanischwili, verhängt. Damit werden Vermögenswerte des Betroffenen in den USA eingefroren. Außenminister Antony Blinken erklärte, Iwanischwili habe die demokratischen Institutionen ausgehöhlt und Menschenrechtsverletzungen ermöglicht. Der Milliardär und die von ihm gegründete Partei „Georgischer Traum“ brächten das Land vom Kurs einer „euro-atlantischen Zukunft ab“. Blinken verurteilte zugleich die „gewaltsame Unterdrückung von georgischen Bürgern, Demonstranten, Medienvertretern, Menschenrechtsaktivisten und Oppositionellen“ durch die Regierungspartei unter Iwanischwilis Einfluss.
Selenskyj ruft China zum Einwirken auf Nordkorea auf
Wegen des Einsatzes nordkoreanischer Soldaten im Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine ruft der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj China auf, auf Nordkorea einzuwirken. Wenn China es ernst meine mit der Aussage, dass der Krieg nicht ausgeweitet werden solle, müsse es seinen Einfluss auf Pjöngjang ausüben, sagte Selenskyj. China ist der engste Verbündete des isolierten kommunistischen Landes. Moskau setze die Nordkoreaner vor allem beim Versuch ein, das russische Gebiet Kursk zurückzuerobern. Sie erlitten dort hohe Verluste. Allein in der vergangenen Woche seien nach US-Schätzungen mehr als 1000 Nordkoreaner getötet oder verwundet worden. Nordkorea hat Berichten zufolge etwa 10.000 Soldaten nach Russland entsandt.
Todesstrafe für 27 Drogenhändler in Vietnam
Wegen Drogenhandels sind in Vietnam 27 Angeklagte zum Tode verurteilt worden. Acht weitere erhielten Haftstrafen von 20 Jahren bis lebenslang. Sie wurden in dem Prozess in Ho-Chi-Minh-Stadt Medienberichten zufolge für schuldig befunden, insgesamt 626 Kilogramm Heroin und andere Drogen von Kambodscha nach Vietnam geschmuggelt zu haben. Den Ermittlern zufolge machte die Drogenbande dabei umgerechnet rund 52 Millionen Euro Umsatz. Das kommunistisch regierte Vietnam geht mit großer Härte gegen Drogenkriminalität vor.
69 Migranten vor der Küste Marokkos ertrunken
Vor der marokkanischen Atlantikküste sind mindestens 69 Migranten ums Leben gekommen. Darunter sind auch 25 Staatsangehörige von Mali, wie die Behörden des afrikanischen Landes mitteilten. Das Boot mit rund 80 Flüchtlingen an Bord sei bereits vor einer Woche untergegangen, nur elf Menschen hätten das Unglück überlebt. Die atlantische Migrationsroute von der westafrikanischen Küste zu den Kanarischen Inseln wurde in diesem Jahr zunehmend von Flüchtlingen genutzt, um nach Europa zu gelangen. Allein von Januar bis Mai 2024 starben nach Angaben der Migrationsrechtsorganisation Walking Borders fast 5000 Menschen bei dem Versuch, die spanische Inselgruppe zu erreichen.
Empörung in USA: Gefängniswärter prügeln Häftling zu Tode
Die brutale Misshandlung eines schwarzen Häftlings durch weiße Gefängniswärter im US-Bundesstaat New York befeuert die Debatte über Gewaltexzesse und Rassismus im amerikanischen Strafvollzugssystem. Robert Brooks war vor knapp drei Wochen von Strafvollzugsbeamten mit roher Gewalt traktiert und tags darauf für tot erklärt worden. Videoaufnahmen des Vorfalls wurden erst jetzt von der New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James veröffentlicht und lösten breite Empörung aus. Gouverneurin Kathy Hochul erklärte, sie sei „entsetzt und schockiert“ von der „sinnlosen Tötung“ des 43-jährigen Opfers. Sie habe die Entlassung von 13 Beamten und einer medizinischen Pflegekraft angeordnet.
Neue Eisenbahnstrecke in Zentralasien
Kirgisistan und China verstärken ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit durch den Bau einer neuen Eisenbahnstrecke. Der kirgisische Präsident Sadir Dschaparow gab am Freitag den Startschuss für den Bau einer neuen Bahnlinie zwischen China, Kirgisistan und Usbekistan, die Zentralasien auch als Versorgungsweg Richtung Europa erschließen soll. Die Kosten für das Projekt belaufen sich nach kirgisischen Schätzungen auf umgerechnet rund 7,7 Milliarden Euro. Die Bahnlinie wird über eine Strecke von fast 523 Kilometern von der nordwestchinesischen Stadt Kashgar durch die kirgisische Grenzstadt Dschalal-Abad nach Andischan in Usbekistan führen. Die Strecke verläuft teilweise in Gebirgsregionen und in Permafrostgebieten, wo der Boden nie komplett auftaut.