Langsam gesprochene Nachrichten

28.02.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Montag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

UN-Vollversammlung berät über Ukraine-Krieg

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen kommt an diesem Montag zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen, um über den Krieg in der Ukraine zu beraten. Einer Beschlussvorlage zufolge soll der Einmarsch Russlands verurteilt werden. Ziel vieler westlicher Staaten ist es, damit die weltweite Isolation der Führung in Moskau deutlich zu machen. Die Einberufung der Vollversammlung wurde am Sonntag vom UN-Sicherheitsrat beschlossen. Russland stimmte dagegen. Dringlichkeitssitzungen des größten UN-Gremiums sind extrem selten. Seit 1950 gab es erst zehn derartige Zusammenkünfte.
 

EU will Kriegsflüchtlinge aus Ukraine aufnehmen

Die Europäische Union will Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine schnell und unbürokratisch aufnehmen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser erklärte nach einem Sondertreffen mit ihren europäischen Ressortkollegen, eine entsprechende Regelung solle am Donnerstag von der Runde der Minister beschlossen werden. Geplant ist, dass Flüchtlinge aus der Ukraine kein Asylverfahren durchlaufen müssen und vorübergehend Schutz in der EU für bis zu drei Jahre erhalten. Faeser berichtete weiter, dass alle EU-Staaten zur Aufnahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine bereit seien.
 

Auch Kanada sperrt seinen Luftraum für russische Flugzeuge

Kanada hat sich den Ländern angeschlossen, die wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ihren Luftraum für russische Flugzeuge geschlossen haben. "Wir werden Russland für seine unprovozierten Angriffe auf die Ukraine zur Verantwortung ziehen", sagte Verkehrsminister Omar Alghabra. Zuvor hatte die EU ihren Luftraum für russische Maschinen gesperrt. Auch Großbritannien, Norwegen, Nordmazedonien und Island schlossen sich der Maßnahme an. Als Vergeltungsmaßnahme begann Moskau damit, Flugzeuge aus europäischen Ländern mit einem Flugverbot über Russland zu belegen.
 

EZB rechnet mit Bankrott von Sberbank-Ableger

Die europäische Tochter der russischen Sberbank, die wegen des Ukraine-Kriegs mit Sanktionen belegt ist, wird nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank "wahrscheinlich" pleitegehen. Aufgrund der "Auswirkungen der geopolitischen Spannungen auf ihren Ruf" habe die Sberbank Europe AG "erhebliche Einlagenabflüsse hinnehmen" müssen, teilte die EZB mit. Es gebe "keine verfügbaren Mittel", die eine "realistische Chance" auf eine Wiederherstellung der Liquidität böten. Die Sberbank zählt zu den größten Banken Russlands. Ihr Mehrheitsaktionär ist die Regierung in Moskau.
 

Lukaschenko festigt seinen Machtanspruch

In Belarus haben fast zwei Drittel der Wähler nach offiziellen Angaben für die von Staatschef Alexander Lukaschenko vorgeschlagene Verfassungsänderung gestimmt. Sie ermöglicht dem seit 1994 herrschenden Lukaschenko weitere Amtszeiten und sieht eine lebenslange Immunität für ihn vor. Außerdem wird die ehemalige Sowjetrepublik durch die Verfassungsänderung eng an Russland gebunden. So wird eine dauerhafte Stationierung russischer Truppen und Atomwaffen in Belarus möglich. Die Opposition erachtet das Referendum angesichts der staatlichen Verfolgung von Lukaschenko-Kritikern als unrechtmäßig.
 

Habeck lässt längere AKW-Laufzeiten prüfen

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck schließt angesichts der sich zuspitzenden Konfrontation des Westens mit Russland längere Laufzeiten von Atomkraftwerken in Deutschland nicht aus. Es gebe "keine Denktabus", sagte Habeck mit Blick auf die Abhängigkeit Deutschlands von russischen Gaslieferungen. Zugleich betonte der Grünen-Politiker, er halte einen Weiterbetrieb der drei verbliebenen Atomkraftwerke für unwahrscheinlich. Die Vorbereitungen für deren Abschaltung Ende dieses Jahres seien schon so weit fortgeschritten, dass diese "nur unter höchsten Sicherheitsbedenken weiterbetrieben werden könnten".
 

Corona-Inzidenz in Deutschland geht abermals leicht zurück

Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist in Deutschland erneut leicht gesunken. Der Wert lag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) am Montagmorgen bei 1238. Am Sonntag hatte er 1240 betragen, am Montag vor einer Woche 1347. Der Wert beziffert die Zahl der Neu-Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Das RKI meldete 62.349 Positiv-Tests binnen 24 Stunden. Das sind 11.518 Fälle weniger als am Montag vor einer Woche. Ferner wurden 24 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet. Das sind zwei weniger als vor einer Woche.